WooCommerce ist ein kostenloses Plugin für WordPress, das eine WordPress-Website mit einem Onlineshop erweitert. Es ist eines der beliebtesten Shopsysteme weltweit – ideal für klein, mittlere und große Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen online verkaufen möchten.
Voraussetzungen
Ohne WordPress kein WooCommerce
Bevor du mit WooCommerce startest, benötigst du:
Eine WordPress-Website: WooCommerce ist ein Plugin und benötigt eine funktionierende WordPress-Installation.
Ein SSL-Zertifikat: Jede Website benötigt (eigentlich) ein SSL-Zertifikat, aber ein Shop ohne SSL ist theoretisch umsetzbar aber extrem fahrlässig.
Installation von WooCommerce
Das WordPress-Plugin WooCommerce
Anmeldung im WordPress-Dashboard
Plugin installieren Gehe zu „Plugins“ → „Installieren“ → suche nach „WooCommerce“ → klicke auf „Jetzt installieren“ → dann auf „Aktivieren“.
Einrichtungsassistent nutzen Nach der Aktivierung startet ein Assistent, der dich durch grundlegende Einstellungen wie:
Standort und Währung
Produkttypen (physisch, digital, Abonnements)
Zahlungsmethoden (z. B. PayPal, Stripe, Banküberweisung)
Versandoptionen
Produkte hinzufügen
Gehe zu Produkte → Erstellen.
Vergib einen Produkttitel und eine Beschreibung.
Lade Bilder hoch.
Gib den Preis und ggf. Versandinformationen ein.
Wähle die passende Produktkategorie aus.
Veröffentliche das Produkt.
Du kannst auch variable Produkte erstellen, z. B. T-Shirts mit unterschiedlichen Größen oder Farben.
Themes und Plugins
WooCommerce funktioniert mit den meisten WordPress-Themes. Es gibt ein speziell optimierte Themes wie Storefront, ratsam ist die Verwendung aber nicht. Weitere Infos: Welches Theme für WooCommerce?.
Für zusätzliche Funktionen (z. B. Buchungen, Abonnements, Rechnungsstellung) kannst du kostenlose oder kostenpflichtige Erweiterungen installieren, die sogenannten Add-ons.
Zahlungsmethoden
Typische Zahlungdsarten in WooCommerce:
PayPal
Stripe
Mollie
Versandoptionen
WooCommerce bietet zunächst wenige Versandregeln an:
Ausgestalten eines Onlineshops Wie man einen Onlineshop ansprechend, funktional und erfolgreich gestaltet
Ein Onlineshop ist mehr als nur eine digitale Verkaufsfläche – er ist der direkte Draht zum Kunden und das digitale Aushängeschild eines Unternehmens. Die Ausgestaltung eines Onlineshops entscheidet maßgeblich über die Kaufentscheidung und die Zufriedenheit der Kunden. Ein gut gestalteter Shop sorgt für Vertrauen, Komfort und ein positives Einkaufserlebnis. Doch worauf kommt es bei der Ausgestaltung an? Welche Aspekte sind entscheidend, um Besucher zu Kunden zu machen? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Gestaltungsfelder eines erfolgreichen Onlineshops.
1. Design und Benutzerfreundlichkeit
1.1 Visuelles Design
Das Erscheinungsbild eines Onlineshops sollte professionell, ansprechend und zur Marke passend sein. Wichtige Elemente sind:
Klares, modernes Layout: Vermeidung von Überfrachtung und zu vielen Ablenkungen
Farbwelt und Schriftarten: Harmonisch, gut lesbar und konsistent mit dem Corporate Design
Hochwertige Produktbilder: Mehrere Perspektiven, Zoom-Funktion, einheitlicher Stil
1.2 Nutzerführung und Navigation
Eine intuitive Navigation hilft Kunden, schnell das gewünschte Produkt zu finden:
Klare Menüstruktur mit sinnvollen Kategorien
Sichtbare Suchfunktion mit Autovervollständigung
Breadcrumbs (Navigationspfad) zur besseren Orientierung
Gut erkennbare Call-to-Action-Buttons (z. B. „In den Warenkorb“)
2. Content und Produktpräsentation
Detaillierte Produktbeschreibungen: Informativ, ehrlich und ansprechend geschrieben
Produktvideos und 360-Grad-Ansichten: Für ein realistisches Bild des Produkts
Kundenbewertungen und Rezensionen: Vertrauensfördernd und hilfreich bei der Kaufentscheidung
Verfügbarkeitsanzeige und Lieferzeiten: Transparenz schafft Vertrauen
3. Technische Umsetzung und Performance
Mobile Optimierung: Responsive Design für optimale Darstellung auf Smartphones und Tablets
Sichere Datenübertragung: SSL-Zertifikat für verschlüsselte Kommunikation
Barrierefreiheit: Zugänglichkeit auch für Menschen mit Einschränkungen berücksichtigen
4. Vertrauen schaffen und Rechtssicherheit
Impressum, AGB, Datenschutz und Widerrufsbelehrung: Rechtlich vollständig und gut auffindbar
Transparente Versand- und Zahlungsinformationen: Kunden möchten genau wissen, wie, wann und zu welchen Kosten geliefert wird
Sicherheitslogos und Gütesiegel: Zertifikate wie Trusted Shops oder TÜV schaffen zusätzliches Vertrauen
Klare Kontaktmöglichkeiten: Telefon, Chat, E-Mail und FAQs
5. Checkout- und Bezahlprozess
Einfacher, mehrstufiger Checkout: Möglichst wenig Ablenkungen, Fortschrittsanzeige
Verschiedene Zahlungsmethoden: Kreditkarte, PayPal, Rechnung, Ratenzahlung u.a.
Gastbestellung anbieten: Keine zwingende Kontoerstellung für Erstkäufer
Klarer Hinweis auf Datenschutz und Sicherheitsmaßnahmen
6. Marketing- und Kundenbindungsfunktionen
Personalisierte Empfehlungen: „Ähnliche Produkte“ oder „Kunden kauften auch“
Newsletter-Anmeldung mit Mehrwert: Rabatte, Tipps, Neuheiten
Social Media Integration: Teilen-Buttons und Anbindung an Kanäle
Bewertungen aktiv einholen und anzeigen
7. Service und Support
Umfangreiche FAQ-Sektion
Live-Chat oder Chatbot für schnelle Hilfe
Klare Rückgabe- und Umtauschprozesse
Transparente Versandverfolgung
Fazit
Die Ausgestaltung eines Onlineshops ist eine Balance zwischen Design, Funktionalität, Sicherheit und Kundenorientierung. Nur wer alle diese Aspekte berücksichtigt, schafft eine Einkaufswelt, die Kunden überzeugt, Vertrauen schafft und zum Kauf animiert. Dabei lohnt es sich, regelmäßig Nutzerfeedback einzuholen und den Shop stetig zu optimieren – so bleibt er langfristig attraktiv und wettbewerbsfähig.
Pro-Tipp: Teste deinen Shop aus Kundensicht und optimiere insbesondere den Checkout-Prozess – hier entscheidet sich häufig, ob der Warenkorb wirklich zum Kauf wird.
Funktionalitäten eines Onlineshops Welche Funktionen ein moderner Online-Shop bieten sollte – von Warenkorb bis Marketingtools
Ein erfolgreicher Onlineshop lebt nicht nur von attraktiven Produkten und gutem Design – entscheidend ist auch die Funktionalität. Kunden erwarten heute eine benutzerfreundliche, sichere und reibungslos funktionierende Plattform, die ihnen ein komfortables Einkaufserlebnis bietet. Gleichzeitig benötigt der Betreiber Werkzeuge zur Verwaltung, Optimierung und Skalierung seines Geschäfts. In diesem Artikel werden die wichtigsten Funktionen vorgestellt, die ein moderner Onlineshop bieten sollte.
Funktionen eines Onlineshops – aus Kundenperspektive
Produktdarstellung
Ein Onlineshop muss Produkte überzeugend und übersichtlich präsentieren. Dazu gehören:
Zoombare Produktbilder und Bildergalerien
Varianten (z. B. Farben, Größen)
Produktbeschreibungen und technische Details
Verfügbarkeitsanzeige
Kundenbewertungen und Rezensionen
Such- und Filterfunktionen
Preisfilter in WooCommerce
Um Kunden das Finden von Produkten zu erleichtern, sind folgende Tools essenziell:
Suchfunktion, am besten mit Autovervollständigung und Fehlertoleranz (Flexible Search)
Filter nach Preis, Kategorie, Marke, Eigenschaften
Sortierfunktionen (z. B. Preis, Beliebtheit, Neuheiten)
Warenkorb und Checkout
Der Bestellprozess sollte einfach, transparent und vertrauenswürdig sein:
Warenkorb mit Produktübersicht, Bearbeitungsfunktion
Gastbestellung oder Kundenkonto
Mehrere Zahlungsarten (z. B. PayPal, Kreditkarte, Rechnung)
Übersichtliche Versandoptionen und Lieferzeiten
Gutschein- und Rabattcodes
SSL-Verschlüsselung und Datenschutzhinweise
Verwaltungs- und Backend-Funktionen
Produkt- und Lagerverwaltung
Ein effizientes Backend ermöglicht eine einfache Pflege des Sortiments:
Artikelanlage mit Kategorien, Tags, Attributen
Lagerbestände und automatische Bestandswarnungen
Import- und Exportfunktionen für Massendaten
Bestell- und Kundenmanagement
Transparenz über Bestellungen und Kundendaten ist zentral:
Übersicht über offene, versendete und stornierte Bestellungen
Versandstatus und Trackingnummern
Kundenprofile mit Kaufhistorie und Kontaktinformationen
Möglichkeit zur Kommunikation mit Kunden
Zahlungs- und Rechnungsabwicklung
Die Anbindung an Zahlungsdienstleister sollte sicher und automatisiert erfolgen:
Anbindung an Zahlungs-Gateways (z. B. Stripe, Klarna)
Erstellung und Versand von Rechnungen
Verwaltung von Rückerstattungen und Teilzahlungen
Marketingfunktionen
Rabatte und Gutscheine
Preisaktionen steigern den Absatz:
Rabattcodes mit Zeitbegrenzung oder Mindestbestellwert
Mengenrabatte oder Bundle-Angebote
Versandkostenfreie Lieferungen ab bestimmtem Bestellwert
Newsletter und E-Mail-Marketing
Integration von E-Mail-Tools (z. B. Mailchimp, Brevo)
Abonnementfunktionen mit Double-Opt-In
Automatisierte Mails (z. B. Warenkorbabbrecher, Geburtstagsangebote)
SEO- und Social-Media-Funktionen
Gute Sichtbarkeit in Suchmaschinen und sozialen Netzwerken ist entscheidend:
SEO-freundliche URLs, Meta-Tags, Alt-Texte
Social Sharing Buttons
Anbindung an Google Shopping, Meta (Facebook/Instagram) und andere Plattformen
4. Technische und rechtliche Anforderungen
4.1 Mobile Optimierung
Ein responsives Design ist heute Pflicht, da ein Großteil der Einkäufe mobil erfolgt.
4.2 Mehrsprachigkeit und Währungen
Für den internationalen Handel sind mehrere Sprach- und Währungsoptionen nötig.
Nutzerverhalten (z. B. über Google Analytics oder Matomo)
5.2 A/B-Tests und Conversion-Optimierung
Tests verschiedener Produktseiten oder Checkout-Prozesse
Heatmaps zur Analyse des Nutzerverhaltens
Fazit
Ein leistungsfähiger Onlineshop muss weit mehr können, als Produkte zu präsentieren. Er braucht ein umfassendes Set an Funktionen für Kunden, Betreiber und Vermarktung, das sich flexibel anpassen und erweitern lässt. Je nach Unternehmensgröße, Branche und Zielgruppe variieren die Anforderungen – entscheidend ist, dass die gewählte Lösung die Kundenerwartungen erfüllt, rechtlich sicher ist und unternehmerisches Wachstum unterstützt.
Onlineshopsysteme und Anbietervergleich Die richtige E-Commerce-Plattform für den digitalen Erfolg finden
Wer im E-Commerce erfolgreich sein will, benötigt eine leistungsfähige und zu den eigenen Anforderungen passende Onlineshop-Plattform. Die Auswahl an Systemen ist groß und reicht von einfachen Website-Baukästen bis hin zu hochgradig individualisierbaren Enterprise-Lösungen. Dabei stellen sich viele Fragen: Welche Funktionen sind entscheidend? Welche Anbieter gibt es? Und welche Lösung passt zu meinem Geschäftsmodell? Dieser Artikel bietet einen strukturierten Überblick über Onlineshopsysteme und vergleicht führende Anbieter.
Kennzeichen eines Shopsystems
Ein Onlineshopsystem ist eine Software, mit der Händler Produkte online anbieten, Bestellungen verwalten und Verkaufsprozesse automatisieren können. Moderne Systeme bieten darüber hinaus:
Produkt- und Lagerverwaltung
Kunden- und Benutzerkonten
Zahlungs- und Versandabwicklung
SEO- und Marketingtools
Anbindung an Marktplätze und externe Systeme
Grundtypen von Onlineshopsystemen
SaaS (Software as a Service)
Cloud-basierte Lösung
Keine eigene Serverinfrastruktur notwendig
Updates, Sicherheit und Hosting inklusive
Schneller Start, einfache Bedienung
Beispiele: Shopify, Shopware
Für Shopware gilt: Die Community Edition ist kostenlos und zur Installation auf einem eigenen Webserver. Du kannst du dir kostenlos bei Shopware herunterladen, auf deinem Webserver installieren und mit deinem Onlineshop beginnen. Der Funktionsumfang ist etwas eingeschränkter als in den kommerziellen Versionen.
Open Source
Quelloffene Systeme, die individuell anpassbar sind
Eigene Hostinglösung erforderlich
Hohe Flexibilität, aber auch mehr technischer Aufwand
Beispiele: WooCommerce (WordPress), Shopware, Magento Open Source
Enterprise-Lösungen
Für große Unternehmen mit komplexen Anforderungen
Maßgeschneiderte Prozesse und Integrationen
Hohe Skalierbarkeit und Performance
Beispiele: Adobe Commerce (Magento), Salesforce Commerce Cloud, SAP Commerce
Auswahlkriterien für Shopsysteme
Funktionsumfang
Produktkatalog, Varianten, Filter
Mehrsprachigkeit und Multiwährung
Gutschein- und Rabattfunktionen
Mobile Optimierung (Responsive Design)
Skalierbarkeit
Wächst das System mit meinem Unternehmen?
Lässt es sich modular erweitern?
Benutzerfreundlichkeit
Intuitive Bedienoberfläche im Backend
Einfache Pflege von Produkten und Inhalten
Kosten
Monatliche Gebühren (bei SaaS)
Einmalige Lizenzkosten oder Entwicklungsaufwand (bei Open Source)
Zusatzkosten für Plugins, Design, Hosting, Wartung
Schnittstellen und Integrationen
Anbindung an Zahlungsdienstleister, ERP-Systeme, Versanddienstleister, Marktplätze (z. B. Amazon, eBay)
Rechtliche Konformität
DSGVO- und E-Commerce-Rechtskonformität
Möglichkeiten zur Einbindung von Cookie-Consent-Tools, AGB, Widerrufsrecht etc.
Tabelle: Beliebte Onlineshopsysteme im Überblick
Anbieter
Typ
Vorteile
Nachteile
Geeignet für
Shopify
SaaS
Schneller Start, große App-Auswahl, modernes Design
Der internationale B2C-Onlinehandel – also der direkte Verkauf an Endverbraucher über Ländergrenzen hinweg – gehört zu den dynamischsten Wachstumsfeldern im E-Commerce. Dank Digitalisierung, globaler Logistiknetzwerke und wachsender Kaufbereitschaft im Ausland können Unternehmen heute weltweit Kunden erreichen.
Der Schritt über nationale Grenzen hinaus erfordert zunächst eine mehrsprachige eine Website. Es braucht aber auch rechtliche Sorgfalt und ein Verständnis für die Besonderheiten regionaler Märkte, zum Beispiel bei den bevorzugten Zahlungsarten. Mit „Regionen“ sind dabei Ländergruppen gemeint, zum Beispiel Skandinavien.
Neue Umsatzquellen durch Erschließung zusätzlicher Zielgruppen
Skalierung des Geschäftsmodells ohne stationäre Infrastruktur
Markenbekanntheit international steigern
Unabhängigkeit von lokalen Marktschwankungen
Herausforderungen im grenzüberschreitenden Handel
So groß das Potenzial, so vielfältig auch die Hürden:
Sprache und Lokalisierung
Kulturelle Unterschiede, lokale Zahlungsmethoden, rechtliche Besonderheiten und Konsumgewohnheiten müssen berücksichtigt werden. Eine erfolgreiche Lokalisierung umfasst:
Website in Landessprache (inkl. Kundenservice)
Preise in lokaler Währung
Angepasste Versand- und Rückgaberichtlinien
Lokale Social-Media- und Marketingkanäle
Rechtliche Rahmenbedingungen
Jedes Land hat eigene Vorschriften zu:
Verbraucherschutz & Widerrufsrecht
Datenschutz (z. B. DSGVO)
Zoll- und Einfuhrbestimmungen
Produktkennzeichnung und Produktsicherheit
Logistik und Versand
Internationale Lieferungen müssen zuverlässig, schnell und transparent abgewickelt werden. Dabei gilt es u. a. zu beachten:
Zollabwicklung & -dokumente
Klare Informationen über Versandkosten und -dauer
Möglichkeit zur Sendungsverfolgung (Tracking)
Retourenabwicklung über lokale Partner oder Lager
Zahlungsmethoden
Konsumenten in verschiedenen Ländern bevorzugen unterschiedliche Zahlungsmittel. Während in Deutschland noch der Kauf auf Rechnung beliebt ist, setzen Kunden in den USA eher auf Kreditkarten und in China auf Alipay.
Marketing im internationalen Kontext
Internationales Online-Marketing erfordert lokales Know-how. Wichtige Kanäle und Maßnahmen:
Suchmaschinenmarketing (SEA/SEO) in der jeweiligen Landessprache
Social Media Marketing auf landesspezifischen Plattformen
E-Mail-Marketing mit regionalen Besonderheiten
Influencer-Kooperationen mit lokalen Meinungsführern
Cross-Border-Plattformen als Einstieg
Für Unternehmen, die erste Schritte in ausländische Märkte wagen, bieten sich internationale Marktplätze an. Plattformen wie Amazon, eBay, AliExpress oder Etsy ermöglichen einfachen Zugang zu neuen Kundengruppen mit bestehender Infrastruktur. Auch regionale Marktplätze wie Cdiscount (Frankreich) oder Rakuten (Japan) sind attraktive Optionen.
Steuerliche und zollrechtliche Aspekte
Seit der EU-Umsatzsteuerreform 2021 gibt es neue Regeln für den grenzüberschreitenden Handel innerhalb der EU. Wichtige Stichworte:
One-Stop-Shop (OSS) zur vereinfachten Umsatzsteuerabwicklung
Zollfreigrenzen außerhalb der EU abgeschafft
Registrierungspflicht in Drittländern bei Überschreiten bestimmter Umsatzschwellen
Es empfiehlt sich, steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um internationale Pflichten korrekt zu erfüllen.
Fazit
Der internationale B2C-Onlinehandel bietet enormes Potenzial für Wachstum, erfordert aber sorgfältige Planung, kulturelles Verständnis und rechtliche Sorgfalt. Wer sich mit den Besonderheiten der Zielmärkte auseinandersetzt, seine Prozesse professionell aufstellt und Vertrauen durch Transparenz und Kundenservice schafft, kann langfristig erfolgreich weltweit einkaufen und verkaufen.
Datenschutz und Datensicherheit im E-Commerce Rechtssicherheit schaffen und Datenlecks verhindern
Seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 hat sich der rechtliche Rahmen für den Umgang mit personenbezogenen Daten grundlegend verändert – insbesondere im Onlinehandel. E-Commerce-Unternehmen verarbeiten täglich große Mengen sensibler Kundendaten: von Namen und Adressen über Zahlungsinformationen bis hin zu Surfverhalten. Ein verantwortungsvoller, gesetzeskonformer Umgang mit diesen Daten ist daher unerlässlich – nicht nur zur Vermeidung von Bußgeldern, sondern auch zur Wahrung des Kundenvertrauens.
Datenschutz: Was ist die DSGVO?
Die DSGVO ist eine EU-Verordnung, die europaweit einheitliche Datenschutzstandards schafft. Ziel ist es, die Rechte natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten zu stärken. Sie gilt für alle Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten – unabhängig vom Standort des Unternehmens.
Was sind personenbezogene Daten?
Personenbezogene Daten sind alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare Person beziehen. Dazu gehören u. a.:
Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse
IP-Adresse, Standortdaten
Kundennummern, Bestellhistorie
Zahlungsinformationen (z. B. Kreditkartendaten)
Cookies und Tracking-Informationen (sofern rückführbar)
Pflichten für Onlinehändler
Onlinehändler gelten im Sinne der DSGVO als „Verantwortliche“ und unterliegen einer Reihe konkreter Pflichten:
Informationspflicht (Art. 13 DSGVO)
Kunden müssen klar und verständlich informiert werden über:
Wer ihre Daten verarbeitet
Welche Daten erhoben werden
Zu welchem Zweck und auf welcher Rechtsgrundlage
Wie lange die Daten gespeichert werden
Welche Rechte ihnen zustehen
An wen sie sich bei Fragen wenden können
Diese Informationen müssen in einer Datenschutzerklärung auf der Website veröffentlicht werden – leicht zugänglich und aktuell.
Einwilligung einholen
Für viele Formen der Datenverarbeitung ist eine aktive Einwilligung des Nutzers erforderlich – z. B. bei:
Verwendung nicht technisch notwendiger Cookies
Newsletter-Anmeldung
Nutzung von Tracking-Tools wie Google Analytics oder Facebook Pixel
Wichtig: Die Einwilligung muss vom Website-Besucher aktiv erfolgen – z. B. per Checkbox oder Button im Cookie-Banner.
Verarbeitungen dokumentieren
Unternehmen müssen dokumentieren, welche personenbezogenen Daten sie verarbeiten, wie und warum – in einem internen Verzeichnis, das auf Anfrage der Aufsichtsbehörden vorgelegt werden muss.
Auftragsverarbeitung
Wenn Dritte (z. B. Hostinganbieter, Google Analytics, Newsletter-Dienstleister, Zahlungsanbieter) mit personenbezogenen Daten in Berührung kommen, müssen Websitebetreiber einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung (AV) mit diesen Anbietern abschließen.
Pflichtangaben des Kunden beim Anlegen eines Kundenkontos
Es dürfen nur Daten erhoben werden, die für den Kaufvorgang relevant sind: Name, Lieferadresse, Rechnungsadresse, Email-Adresse.
Das Geburtsjahr darf keine Pflichangabe sein, auch nicht beim Kauf von Produkten, die eine Altersverifikation erfordern (Alkohol, Tabak, …). Hierfür kann eine Postidentverfahren eingesetzt werden.
Rechte der Betroffenen
Die DSGVO stärkt die Rechte von Kunden („Betroffene“) erheblich. Händler müssen sicherstellen, dass diese Rechte auch tatsächlich umgesetzt werden können:
Auskunftsrecht: Welche Daten werden gespeichert?
Berichtigungsrecht: Falsche Daten müssen korrigiert werden.
Löschrecht („Recht auf Vergessenwerden“): Auf Wunsch müssen Daten gelöscht werden, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungsfristen entgegenstehen.
Recht auf Datenübertragbarkeit
Widerspruchsrecht gegen bestimmte Verarbeitungen (z. B. Direktwerbung)
Datenschutzverstöße und Bußgelder
Bei Verstößen gegen die DSGVO drohen empfindliche Strafen: Bußgelder können bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen – je nachdem, was höher ist. Auch Abmahnungen durch Wettbewerber oder Verbraucherschutzorganisationen sind möglich.
Typische Risiken im E-Commerce:
Fehlende oder fehlerhafte Datenschutzerklärung
Unerlaubte Cookie-Nutzung ohne Einwilligung
Unverschlüsselte Datenübertragung
Versand von Newslettern ohne Double-Opt-In
Best Practices für datenschutzkonformen Onlinehandel
Aktuelle Datenschutzerklärung: Nutze geprüfte Muster oder Generatoren – idealerweise in juristischer Begleitung.
Cookie-Consent-Tool einsetzen: Tools wie Borlabs Cookie, Usercentrics oder Cookiebot ermöglichen DSGVO-konforme Einwilligungen.
Nur erforderliche Daten erheben: Datensparsamkeit ist ein zentrales Prinzip der DSGVO.
Transparente Kommunikation: Informiere Kunden verständlich und frühzeitig über alle relevanten Datenverarbeitungen.
Interne Prozesse prüfen: Schulungen, Dokumentationen und klare Zuständigkeiten helfen bei der Umsetzung der DSGVO.
Schutz vor Phishing
Schutz vor Social Engineering
Datensicherheit (Schutz vor Datenverlust)
Geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, mitv denen sich Unternehmen vor Datenverlust schützen:
Ein Sicherungsintervall für alle Daten (Dateien und Datenbanken) festlegen. Beispiel: Täglich zwischen 03:00 und 03:15 werden alle Daten gesichert.
Automatisierung der Sicherung über Datensicherungs-Software. Beispiel für WooCommerce-Shops: Das Backup-Plugin Backup Migration einsetzen.
Lagerung der gesicherten Daten an einem externen, sicheren Ort. Beispiel: Externes Laufwerk, Cloud oder USB-Stick, der in einem feuerfesten Schutzschrank aufbewahrt wird.
Regelmäßiges Testen, ob die komplette Wiederherstellung gesicherter Daten funktioniert.
SSL-Verschlüsselung der Website
Zugriffsschutz durch die Nutzung eines Rollensystems mit abgestuften Benutzerrechten.
Einsatz von Firewalls.
Regelmäßige Updates des Betriebssystems.
Regelmäßige Updates von Shopsoftware, Shop-Themes, Plugins und Add-ons.
Fazit
Datenschutz und Datensicherheit sind ein wichtiger Bestandteil des E-Commerce. Wer transparent und verantwortungsvoll mit den Daten seiner Kunden umgeht, schafft Vertrauen und senkt das rechtliche Risiko.
Impressum, AGB und Widerrufsrecht Rechtliche Pflichtangaben im Onlinehandel verstehen und korrekt umsetzen
Wer Waren oder Dienstleistungen über das Internet anbietet, bewegt sich in einem rechtlich streng regulierten Umfeld. Besonders wichtig für die rechtliche Absicherung sind drei zentrale Bestandteile: Impressum, Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und Widerrufsrecht. Jeder dieser Punkte ist mit klaren gesetzlichen Vorgaben verbunden. Fehler oder Lücken können zu Abmahnungen und hohen Kosten führen.
Das Impressum
Ein Impressum ist für alle geschäftsmäßigen Webseiten und Online-Shops verpflichtend. Die Grundlage bildet § 5 des Telemediengesetzes (TMG). Es dient der Transparenz und ermöglicht es Kunden, Behörden oder Wettbewerbern, den Anbieter bei Bedarf kontaktieren zu können.
Pflichtangaben im Impressum:
Name und vollständige Anschrift des Unternehmens
Vertretungsberechtigte Person (z. B. Geschäftsführer)
Das Impressum muss leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein – also mit maximal zwei Klicks auffindbar, idealerweise über einen Link im Footer.
Pflichtangaben für bestimmte Onlineshops, je nach Anbieter,Warensortiment oder Dienstleistung
Nennung einer zuständigen Aufsichtsbehörde.
Nennung von Registereintragungen, z.B. Handelsregister, Vereinsregister, Partnerschaftsregister, Genossenschaftsregister. Nennung von Registernummer und Registerstelle.
Bei reglementierten Berufen: Nennung einer Kammer und Berufsbezeichnung, Nennung des Staates, in dem die Berufsbezeichnung verliehen wurde. Nennung berufsrechtlicher Regelungen und Informationen über die Zugänglichkeit dieser Regelungen. Betroffen sind hier zum Beispiel Ärztinnen, Apotheker, Archtitektinnen und Anwälte.
Nennung der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nach §§ 27a UStG oder Wirtschafts-Identifikationsnummer nach §§ 139c AO.
Nennung eines Verantwortlichen nach §§ 55 RStV bei allen journalistisch-redaktionellen Inhalten. Achtung: Die Schwelle ist sehr niedrig gesetzt. Ein Blog fällt in der Regel schon unter den Rundfunkstaatsvertrag.
AGB – Allgemeine Geschäftsbedingungen
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, jedoch äußerst sinnvoll. Sie regeln die Rahmenbedingungen eines Vertrags zwischen Händler und Kunde und schaffen Rechtsklarheit für beide Seiten.
Typische Inhalte von AGB:
Geltungsbereich der Bedingungen. Beispiel: „Zwischen der XY-Shop-GmbH und dem Besteller“.
Vertragsschluss und Bestellvorgang. Beispiel für eine AGB-Klausel zum Zustandekommen eines Kaufvertrags: „Die Bestellbestätigung stellt keine Annahme Ihres Angebots dar, sondern soll Sie nur darüber informieren, dass Ihre Bestellung bei uns eingegangen ist. Der Kaufvertrag kommt erst mit dem Versand des bestellten Produktes zustande“
Eigentumsvorbehalt: Der Eigentumsvorbehalt ist eine Vereinbarung im Kaufvertrag, die besagt, dass das Eigentum an einer Sache erst mit vollständiger Bezahlung des Kaufpreises auf den Käufer übergeht. Bis dahin bleibt die Ware im Eigentum des Verkäufers. Der Eigentumsvorbehalt schützt den Verkäufer vor Verlust seines Eigentums, solange er die Gegenleistung (den Kaufpreis) noch nicht bekommen hat.
Lieferzeiten, Teillieferungen, Versandkosten.
Haftungsregelungen – unter Wahrung der Regelungen des BGB.
Achtung: Widerrufsrecht und Datenschutz sind in der Regel nicht in den AGB, sonder auf eigenen Seiten geregelt.
Wichtig:
AGB dürfen keine überraschenden oder unzulässigen Klauseln enthalten (§ 305 ff. BGB).
Sie dürfen gesetzliche Verbraucherrechte nicht einschränken.
Sie müssen vor Vertragsabschluss einsehbar und aktiv akzeptiert werden (z. B. über Checkbox im Checkout-Prozess).
Viele Händler greifen auf juristische Dienstleister oder AGB-Generatoren zurück. Beispiel: Händlerbund.
Widerrufsrecht – Schutz des Verbrauchers im Fernabsatz
Das Widerrufsrecht ist im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert, und zwar im § 355 BGB. Verbraucher in der EU haben bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von 14 Tagen. Dieses erlaubt es, einen Kaufvertrag ohne Angabe von Gründen zu widerrufen und die Ware zurückzugeben.
Zu trennen ist das Widerrufsrecht von der Gewährleistung und der Garantie!
Exkurs zur Gewährleistung:
Grundlage:
Die Gewährleistung ist eine gesetzliche Sachmängelhaftung, die im Kaufrecht verankert ist.
Dauer: Die gesetzliche Gewährleistungsfrist beträgt in der Regel zwei Jahre ab Übergabe der Ware. Ansprüche des Käufers aus der Gewährleistung sind zum Beispiel:
Nacherfüllung: Der Käufer kann vom Verkäufer verlangen, den Mangel zu beheben, entweder durch Reparatur oder Ersatzlieferung (Nacherfüllung).
Minderung: Wenn die Nacherfüllung nicht möglich ist oder erfolglos bleibt, kann der Käufer den Kaufpreis mindern.
Rücktritt vom Vertrag: Bei erheblichen Mängeln kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten und den Kaufpreis zurückverlangen.
Pflicht-Bestandteile auf der Website des Händlers:
Widerrufsbelehrung – dauerhaft zugänglich
Widerrufsformular – dauerhaft zugänglich
Kundenpflichten im Zusammenhang mit dem Widerrufsrecht:
Willenserklärung: Der Kunde muss, unter Einhaltung der 14-Tage-Frist, ausdrücklich erklären, den Kaufvertrag rückgängig zu machen.
Sonderfall Annahmeverweigerung: Das Nichtannehmen einer Ware, zum Beispiel durch die Verweigerung an der Haustüre, stellt für sich alleine noch keinen wirksamen Widerruf dar! Falls der Kaufvertrag weiterhin bestehen bleibt, gerät der Kunde dadurch lediglich in einen Annahmeverzug! In diesem Fall kann der Händler sein Recht auf Rücktritt vom Vertrag geltend machen oder gegebenenfalls Schadenersatz fordern!
Händlerpflichten im Zusammenhang mit dem Widerrufsrecht:
Klare Widerrufsbelehrung: Der Kinde muss vor der Abgabe seiner Bestellung über sein Widerrufsrecht informiert werden. Zu Beispiel per Checkbox. Der Text der Widerrufsbelehrung ist auf der Website dauerhaft zu platzieren, gut erreichbar über einen Link, und sollte zudem als E-Mail-Anhang in der Bestellbestätigung versendet werden.
Widerrufsformular: Händler müssen ein solches Formular bereitstellen, das der Kunde verwenden kann – aber nicht muss.
Der Kunde kann auch per Email, Fax, Brief oder Telefon widerrufen!
Erstattungspflicht: Nach Eingang des Widerrufs muss der Händler innerhalb von 14 Tagen den vollen Kaufbetrag inkl. Standardversand erstatten.
Bei der Ausgestaltung von Widerufsbelehrung und Formular setzt der Gesetzgeber enge Grenzen! Die Vorlage ist im EGBGB verankert: Widerruf.
Versandkosten beim Widerruf
Hinsendekosten vom Verbraucher zurück zum Verkäufer: Der Verkäufer muss dem Kunden die Kosten erstatten. Hinsendekosten sind Kosten, die der Kunde zusätzlich zum Kaufpreis zahlen muss. Der Verkäufer muss diese Kosten aber nur in der von seinem Shop angebotenen, günstigsten Standardlieferung erstatten. Die Zusatzkosten für eine teure Express-Lieferung muss der Verkäufer nicht erstatten.
Rücksendekosten: Der Händler könnte per AGB festlegen, dass der Kunde die Kosten der Rücksendung trägt – das kann allerdings zu negativen Bewertungen führen. Aus Gründen der Werbung übernehmen die meisten Onlinehändler die Rücksendekosten.
Ausnahmen vom Widerrufsrecht:
Versiegelte Waren aus Hygienegründen (z. B. Kosmetik, Unterwäsche)
Maßgeschneiderte oder personalisierte Artikel
Zeitungen, Zeitschriften oder schnell verderbliche Waren
Dienstleistungen
Widerrufsrecht bei Teillieferungen
Die Widerrufsfrist beginnt mit dem Erhalt der Ware.
Falls die Ware in mehreren Teilsendungen geliefert wird, beginnt die Frist mit dem Erhalt der letzten Ware!
Wird die Ware regelmäßig über einen festgelegten Zeitraum geliefert (Abonnement), beginnt die Widerrufsfrist mit dem Erhalt der ersten Ware.
Die Belehrung über das Widerrufsrecht muss verständlich, vollständig und gut sichtbar sein. Fehlerhafte oder fehlende Angaben führen dazu, dass die Widerrufsfrist nicht zu laufen beginnt – in der Praxis kann das zu Widerrufsrechten von bis zu 12 Monaten plus 14 Tagen führen.
Rechtliche Risiken bei Fehlern
Unvollständige oder fehlerhafte Angaben im Impressum, in den AGB oder beim Widerrufsrecht gehören zu den häufigsten Abmahngründen im E-Commerce. Abmahnungen können nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen der Kunden beschädigen.
Typische Fehlerquellen:
Veraltete Mustertexte aus dem Internet
Keine Anpassung an das eigene Geschäftsmodell
Fehlende oder schwer auffindbare Widerrufsbelehrung
Nicht rechtssichere AGB-Klauseln
Best Practices für Onlinehändler
Verwende geprüfte Texte: Nutze AGB und Widerrufsbelehrungen von seriösen Anbietern oder spezialisierten Kanzleien.
Halte alles aktuell: Rechtliche Vorgaben ändern sich regelmäßig – bleibe auf dem Laufenden.
Sorge für Sichtbarkeit: Verlinke Impressum, Datenschutz, AGB und Widerrufsrecht im Footer.
Dokumentiere Zustimmungen: Lass AGB und Widerrufsrecht aktiv durch eine Checkbox bestätigen – das schafft Rechtssicherheit.
Fazit
Impressum, AGB und Widerrufsrecht gehören zu den juristisch relevanten Bausteinen jedes Onlineshops. Wer diese drei Bestandteile rechtskonform umsetzt, schützt sich vor Abmahnungen und Bußgeldern..
Rechtliche Grundlagen im Onlinehandel Was Händler im E-Commerce unbedingt beachten müssen
Der Onlinehandel boomt – doch mit der Eröffnung eines Onlineshops oder dem Verkauf über Plattformen wie Amazon oder eBay betreten Unternehmer auch ein rechtlich reguliertes Umfeld. Wer dabei die gesetzlichen Pflichten ignoriert, riskiert teure Abmahnungen und Bußgelder. Deshalb ist es wichtig, sich mit den rechtlichen Grundlagen im E-Commerce vertraut zu machen.
Impressumspflicht
siehe nächstes Kapitel
Informationspflichten nach dem Verbraucherrecht
Gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und dem EU-Verbraucherrecht müssen Onlinehändler Kunden umfassend informieren – insbesondere über:
Produktmerkmale: Beschreibung, Funktionen, Maße, Materialien etc.
Gesamtpreis: Inkl. Umsatzsteuer und ggf. Versandkosten
Zahlungs-, Liefer- und Leistungsbedingungen
Widerrufsrecht: Mit klarer Widerrufsbelehrung und Muster-Widerrufsformular
Vertragslaufzeit bei Dauerschuldverhältnissen (z. B. Abos)
Diese Informationen müssen vor Abschluss des Kaufvertrags klar und verständlich bereitgestellt werden.
Widerrufsrecht für Verbraucher
siehe nächstes Kapitel
AGB – Allgemeine Geschäftsbedingungen
siehe nächstes Kapitel
Datenschutz und DSGVO
Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten seit 2018 europaweit einheitliche Regeln zum Schutz personenbezogener Daten. Für Onlineshops bedeutet das:
Datenschutzerklärung: Pflichtangabe, die über Art, Umfang und Zweck der Datenverarbeitung aufklärt.
Einwilligung: Bei Cookies, Newslettern oder Tracking muss der Nutzer aktiv zustimmen.
Datensicherheit: SSL-Verschlüsselung, Zugriffsschutz und Dokumentation der Verarbeitungstätigkeiten sind Pflicht.
Auskunfts- und Löschrechte: Nutzer haben das Recht zu erfahren, welche Daten gespeichert werden – und können deren Löschung verlangen.
Verstöße gegen die DSGVO können mit Bußgeldern in Millionenhöhe geahndet werden.
Preisangabenverordnung (PAngV)
Laut PAngV müssen Preisangaben im Onlinehandel klar und vollständig sein. Das bedeutet:
Preise müssen inklusive Mehrwertsteuer und sonstiger Preisbestandteile angegeben werden.
Versandkosten müssen separat ausgewiesen und leicht auffindbar sein.
Bei bestimmten Waren (z. B. Lebensmittel, Flüssigkeiten) ist der Grundpreis pro Mengeneinheit (€/kg, €/l) Pflicht.
Kennzeichnungspflichten
Je nach Produktart gelten zusätzliche gesetzliche Vorgaben. Beispiele:
Textilkennzeichnung für Kleidung (z. B. Materialzusammensetzung)
Produkthaftung: Händler haften für Schäden, die durch fehlerhafte Produkte entstehen – auch wenn sie die Ware nur vertreiben.
Urheberrecht und Markenrecht
Beim Einsatz von Bildern, Texten und Logos im Onlineshop ist das Urheberrecht zu beachten. Nur Materialien mit entsprechender Lizenz oder eigener Erstellung dürfen verwendet werden.
Auch beim Produktverkauf gilt Vorsicht: Wer markenrechtlich geschützte Begriffe oder Logos ohne Erlaubnis verwendet, riskiert Abmahnungen durch Markeninhaber.
Geoblocking und internationale Verkäufe
Die EU hat das Geoblocking-Verbot erlassen, das Diskriminierung von Kunden aufgrund ihrer geografischen Herkunft unterbindet. Händler dürfen EU-Kunden nicht automatisch auf andere Länderseiten weiterleiten oder Käufe verweigern, nur weil sie aus einem anderen Mitgliedsstaat kommen – es sei denn, es gibt sachliche Gründe (z. B. keine Lieferung dorthin).
Streitbeilegung
Link zur EU-Streitbeilegung
Fazit
Der rechtssichere Betrieb eines Onlineshops erfordert ein solides Fundament an juristischem Wissen – oder den Rückgriff auf spezialisierte Dienstleister. Wer als Händler seine Pflichten kennt und professionell umsetzt, schützt nicht nur sich selbst vor rechtlichen Problemen, sondern schafft auch Vertrauen bei Kunden. In einem Markt, der immer transparenter wird, ist Rechtssicherheit ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.
Regelmäßige Updates und rechtliche Prüfungen sind Pflicht – denn im digitalen Handel ändern sich Gesetze und Vorgaben häufig.
Online-Vertriebskanäle und Multi-Channel-Strategien Wie Unternehmen ihre Reichweite im digitalen Handel maximieren
In der heutigen digitalisierten Welt reicht ein einzelner Online-Vertriebskanal oft nicht mehr aus, um langfristig erfolgreich zu sein. Kunden informieren sich über viele Plattformen hinweg, vergleichen Angebote und erwarten einen „nahtlosen Einkauf“ – egal, ob auf dem Smartphone, am Laptop oder in sozialen Netzwerken. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzen Unternehmen auf Multi-Channel-Strategien, die verschiedene Vertriebskanäle miteinander verknüpfen und gezielt nutzen.
Was sind Online-Vertriebskanäle?
Online-Vertriebskanäle sind digitale Wege, über die Produkte oder Dienstleistungen an Kunden verkauft werden. Jeder Kanal hat eigene Zielgruppen, Anforderungen und Chancen. Die wichtigsten Online-Kanäle im Überblick:
Eigener Onlineshop
Der eigene Webshop (z. B. mit Shopify, WooCommerce oder Shopware) bietet maximale Kontrolle über Markenauftritt, Sortiment, Preisgestaltung und Kundendaten. Er eignet sich ideal für den Direktvertrieb (D2C) und für den Aufbau einer starken Kundenbindung.
Online-Marktplätze
Plattformen wie Amazon, eBay, Etsy oder Aliexpress bieten große Reichweite und Vertrauen bei Kunden. Händler profitieren von bestehender Infrastruktur, müssen jedoch Gebühren zahlen und sich den Regeln der Plattformen unterordnen.
Mobile Apps
Fahrkartenkauf in der App DB Navigator.
Eigene Shopping-Apps wie der DB Navigator gewinnen an Bedeutung, besonders bei jüngeren Zielgruppen. Sie bieten personalisierte Erlebnisse und Push-Benachrichtigungen als Kundenbindungsinstrument.
Im Vorfeld: Soziale Netzwerke (Social Commerce)
Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und Pinterest sind (noch) keine echten Verkaufskanäle, schaffen aber Aufmerksamkeit für Produkte.
Nutzer können Produkte direkt im Social-Media-Feed entdecken und dann zum Bestellen in den Onlineshop wechseln.
Im Vorfeld: Vergleichsportale & Affiliate-Seiten
Webseiten wie Idealo, Check24 oder Geizhals listen (gegen Bezahlung!) Produkte verschiedener Anbieter und leiten Besucher weiter. Affiliate-Marketing über Blogger und Influencer ist ebenfalls eine Möglichkeit zur Neukundengewinnung.
Im Vorfeld: Newsletter
Zwar kein direkter Vertriebskanal , aber ein äußerst effektiver Weg zur Kundenbindung und Verkaufsförderung. Entscheidend ist die Weiterleitung vom Newsletter in den Shop.
Was bedeutet Multi-Channel-Strategie?
Eine Multi-Channel-Strategie beschreibt den systematischen Einsatz mehrerer Vertriebskanäle parallel – mit dem Ziel, die Reichweite zu vergrößern, Kunden dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten, und die Conversion-Raten zu erhöhen.
Ziele der Multi-Channel-Strategie:
Mehr Kundenkontakte und Umsatzpotenziale
Risikostreuung durch kanalübergreifende Präsenz
Verbesserung des Kundenerlebnisses
Steigerung der Markenbekanntheit
Beispiel: Ein Modehaus verkauft über den eigenen Shop, sowie Amazon und stationäre Ladengeschäfte – und spricht damit unterschiedliche Zielgruppen an.
Cross-Channel und Omnichannel – die Weiterentwicklungen
Multi-Channel ist die Basis – doch viele Unternehmen gehen einen Schritt weiter:
Cross-Channel
Die Kanäle sind miteinander verknüpft. Ein Kunde bestellt z. B. online und holt das Produkt im Laden ab („Click & Collect“). Oder er erhält bei einem abgebrochenen Online-Kauf eine personalisierte E-Mail mit Gutschein.
Omnichannel
Hier steht der Kunde im Zentrum, nicht der Kanal. Alle Touchpoints (Shop, App, Social Media, Kundenservice etc.) sind vollständig integriert. Der Kunde erlebt die Marke als einheitlich und konsistent – egal, wo und wie er kauft.
Herausforderungen bei Multi-Channel-Strategien
Obwohl der Nutzen groß ist, bringt die Umsetzung auch Herausforderungen mit sich:
Technische Komplexität: Unterschiedliche Plattformen erfordern Schnittstellen und Systeme zur Synchronisierung von Beständen, Preisen und Kundendaten.
Marketingkosten: Je mehr Kanäle, desto höher der Aufwand für Werbekampagnen, Content-Produktion und Pflege.
Kanal-Konflikte: Eigener Shop vs. Amazon? Preisunterschiede oder unterschiedliche Lieferzeiten können für Unzufriedenheit sorgen.
Logistik & Retouren: Eine durchdachte Infrastruktur ist notwendig, um kanalübergreifend zuverlässig zu liefern und Rücksendungen effizient zu bearbeiten.
Best Practices für eine erfolgreiche Multi-Channel-Strategie
Zielgruppenorientierte Kanalauswahl: Nicht jeder Kanal ist für jedes Produkt oder jede Zielgruppe geeignet. Beispiel: TikTok hat eine jüngere Nutzergruppe als Facebook.
Zentrale Datenbasis: Ein ERP- oder PIM-System hilft, alle Produkt-, Kunden- und Lagerdaten synchron zu halten.
Konsistentes Branding: Visuelle Gestaltung, Sprache und Serviceversprechen sollten kanalübergreifend einheitlich sein.
Monitoring & Optimierung: Analysetools helfen dabei, die Performance der einzelnen Kanäle zu messen und gezielt zu verbessern.
Automatisierung nutzen: Chatbots können den Aufwand im Vorfeld eines Kaufs reduzieren und die Verweildauer der Besucher einer Website erhöhen,
Fazit
Wer Kunden dort abholt, wo sie sich tatsächlich aufhalten – sei es auf der eigenen Website, im eigenen Shop, auf Amazon oder in sozialen Netzwerken – erhöht seine Umsatzchancen. Entscheidend ist jedoch nicht die bloße Präsenz, sondern die möglichst nahtlosen Verknüpfung der Kanäle.
Der E-Commerce ist heute ein komplexes Ökosystem, in dem verschiedenste Akteure und Unterstützer – sogenannte Enabler – eine zentrale Rolle spielen. Vom Produkthersteller bis zum Zahlungsdienstleister, vom Marktplatzbetreiber bis zum Fulfillment-Partner: Alle Beteiligten tragen auf unterschiedliche Weise zum Funktionieren des digitalen Handels bei. Wer den E-Commerce verstehen oder selbst ein Onlinegeschäft betreiben möchte, sollte wissen, wer die zentralen Akteure sind – und welche Enabler im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf sorgen.
Die Hauptakteure im E-Commerce
Die primären Akteure sind jene, die direkt am Verkaufsprozess beteiligt sind – entweder als Anbieter oder als Käufer.
Hersteller
Hersteller produzieren Waren, die sie direkt (D2C, über Marktplätze (D2C) oder über Einzelhändler (B2B) verkaufen.
Händler
Onlinehändler betreiben eigene Shops oder verkaufen über Marktplätze. Sie können, müssen aber nicht Hersteller ihrer Produkte sein.
Verbraucher
Verbraucher sind die End-Abnehmer des E-Commerce. Ihr Kaufverhalten, ihre Erwartungen an Service, Lieferung und Preisgestaltung beeinflussen die Marktmechanismen.
Geschäftskunden
Im B2B-Bereich treten Geschäftskunden auf, die andere Anforderungen an Bestellprozesse, Mengenrabatte und Lieferkonditionen haben.
Shopsystem-Anbieter
Anbieter von Shop-Lösungen wie Shopify, WooCommerce oder Shopware, die Händlern ermöglichen, eigenständige Onlineshops zu betreiben. Sie bieten Shop-Software, Zahlungsintegration und Schnittstellen zu anderen Systemen, zum Beispiel zu Versanddienstleistern.
Marktplatzbetreiber
Plattformen wie Amazon, eBay oder Etsy stellen Händlern eine Verkaufsinfrastruktur zur Verfügung. Sie übernehmen die Reichweite, teilweise auch Logistik und Kundenservice – verlangen dafür aber Gebühren und setzen eigene Regeln.
Die Enabler des E-Commerce
Enabler sind jene Dienstleister und Technologien, die den Onlinehandel möglich machen, optimieren und skalierbar gestalten. Sie sind oft nicht direkt sichtbar, aber entscheidend für den reibungslosen Ablauf.
Zahlungsdienstleister (Payment Provider)
Anbieter wie PayPal, Stripe oder Mollie ermöglichen sichere und komfortable Onlinezahlungen. Die Payment Provider wickeln die Zahlungen automatisiert ab.
Logistik- und Fulfillment-Dienstleister
Unternehmen wie DHL, UPS, Hermes, aber auch spezialisierte Anbieter wie Amazon FBA (Fulfillment by Amazon) übernehmen Lagerung, Verpackung und Versand. Sie ermöglichen skalierbare Lieferprozesse. Achtung: Die Auslagerung solcher Prozesse hat nicht nur Vorteile. Stichwörter: „Betriebsspionage“ durch Amazon und Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit bei Störungen im Ablauf.
Achtung: Die Hoster bezahlen gerne dafür, um auf solchen Listen zu erscheinen.
Plugin-Hersteller
Plugin-Hersteller bauen zum Beispiel Schnittstellen zwischen Shopsystemen und Hersteller. Beispiel: Print on Demand – Plugins für WooCommerce. Achtung: Nicht jedes Plugin funktioniert reibungslos!
Datenanalyse-Dienste
Datenanalyse-Deinste, zum Beispiel Matomo oder Google Analytics.
Dienstleister im Bereich Recht (z. B. Händlerbund, IT-Recht Kanzlei) oder Steuerberatung (speziell auf Onlinehandel spezialisiert) sorgen für rechtliche Sicherheit – insbesondere bei internationalem Handel, DSGVO, Widerrufsrecht und Umsatzsteuerregelungen.
Kooperation als Erfolgsfaktor
Im E-Commerce kann niemand alles alleine leisten. Der Erfolg eines Onlinegeschäfts hängt stark davon ab, wie gut Händler mit ihren Enablern zusammenarbeiten. Die Wahl der richtigen Partner entscheidet über Effizienz, Skalierbarkeit und letztlich auch über die Kundenzufriedenheit.
Beispiele erfolgreicher Kooperationen:
Ein Start-up nutzt WooCommerce und Stripe, um online zu verkaufen und viele Zahlungsarten abzudecken.
Ein Hersteller arbeitet mit Amazon FBA, um Lagerung und Versand auszulagern und international zu liefern.
Ein mittelständisches B2B-Unternehmen nutzt B2B Market, um rollenbasierte Preise anbieten zu können.
Tipp:
E-Commerce ist Teamarbeit. Neben Händler und Kunden wirken eine Vielzahl an Dienstleistern und Technologien im Hintergrund, um den Onlinehandel möglich zu machen. Wer die für das eigene Geschäftsmodell relevanten Akteure kennt und mit den richtigen Enablern arbeitet, legt den Grundstein für den geschäftlichen Erfolg. Wer mit den falschen oder zu vielen Enablern kooperiert, kann leicht den Überblick verlieren.
Der E-Commerce hat sich von der Nische zur Selbstverständlichkeit gewandelt. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch die Einschränkungen des stationären Handels während der Jahre 2020 bis 2022. Stichwort: Corona.
Wo 2020 noch eine Telefonnummer oder eine handgeschrieben E-Mailadresse im Schaufenster platziert war, ist heute eine Shopadresse zu sehen. Zugegeben, noch nicht überall, aber das kann ja noch werden.
Entscheidend für das Wachstum des E-Commerce sind die Rahmenbedingungen für die verschiedenen Geschäftsmodelle.
Geschäftsmodelle im E-Commerce
Der E-Commerce bietet eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, die sich je nach Zielgruppe, Produkt und Strategie unterscheiden. Im Folgenden sind die wichtigsten Modelle dargestellt:
B2C – Business to Consumer
Beim B2C-Modell verkaufen Unternehmen direkt an Endverbraucher. Dies ist die bekannteste Form des E-Commerce. Typisch sind Onlineshops wie Notebooksbilliger, Zalando oder MediaMarkt. Erfolgsfaktoren:
Bekanntheit der Marke.
Vertrauen in die Marke.
Usability (Benutzerfreundlichkeit) des Onlineshops.
Integration mit dem stationären Handel. Stichwort: Omnichannel<
B2B – Business to Business
Die Großhandels-Plattform WLW (Wer liefert was) umfasst alle Warengruppen.
Hier erfolgt der Handel zwischen Unternehmen. Typisch sind spezialisierte Plattformen für Industriebedarf, Großhandel oder Softwarelösungen. B2B-Geschäfte zeichnen sich durch größere Bestellmengen und Mengenrabatte, gut überlegte Kaufentscheidungen und individuelle Preisgestaltung aus. Merksatz für den Einzelhandel: „Spare beim Einkauf“.
Bei diesem Modell verkaufen Privatpersonen Produkte oder Dienstleistungen untereinander, meist über Plattformen wie eBay oder Kleinanzeigenportale. Der Plattformbetreiber fungiert hier als Vermittler.
Größte Plattform in Deutschland ist kleinanzeigen.de, ehemals eBay Kleinanzeigen. Die Plattform gehört heute zur norwegischen Adevinta-Gruppe, die wiederum mit 33 Prozent an eBay beteiligt ist.
D2C – Direct to Consumer
Der Hersteller Ravensburger verkauft direkt an Endkunden.
Viele Hersteller umgehen heute die Zwischenhändler und verkaufen direkt an Endkunden, meist über eigene Onlineshops. Dieses Modell erlaubt eine engere Kundenbindung und höhere Gewinnmargen. Beispiel: Der Spieleverlag Ravensburger.
Plattform-Modelle und Marktplätze
Amazon, eBay oder Etsy bieten professionellen Händlern (und Privatpersonen) eine Infrastruktur, um Produkte zu verkaufen. Diese Plattformen stellen Technik zur Verfügung, verlangen aber Provisionen und zusätzliche Gebühren für die Erhöhung der Reichweite auf der jeweiligen Plattform.
Der Amazon Marketplace
Der Amazon Marketplace ist ein E-Commerce-Marktplatz, auf dem Drittanbieter (Verkäufer) ihre Produkte neben den Angeboten von Amazon selbst verkaufen können. Käufer können auf dem Marketplace von verschiedenen Verkäufern Produkte auswählen und direkt über die Amazon-Plattform bestellen
Arten von Amazon-Marketplace-Verkäufern
Gewerbliche Verkäufer: Unternehmen, die Produkte professionell bei Amazon verkaufen.
Individuelle Verkäufer: Leute, die gelegentlich Artikel verkaufen, nicht als Geschäft.
Kunden zahlen regelmäßig (z. B. monatlich) für den Zugriff auf Produkte oder Dienstleistungen. Beispiele sind Streamingdienste, Software-Abos oder „Subscription Boxes“.
Wie gut ist die Schnittstelle zwischen dem Print on Demand-Anbieter und meinem (!) Shopsystem?
Wo befinden sich die Logistikzentren eines Print on Demand-Anbieters? Aus welchem Land wird die Ware versendet? Wichtig sind die Standorte für Steuern und Zölle!
Händler verkaufen Produkte, ohne sie selbst zu lagern. Die Bestellung wird direkt vom Lieferanten an den Kunden versendet. Vorteil: geringes Risiko. Nachteil: eingeschränkte Kontrolle über Qualität und Versand.
Rahmenbedingungen des E-Commerce
Neben der Wahl des Geschäftsmodells müssen E-Commerce-Anbieter eine Vielzahl rechtlicher, technischer und organisatorischer Vorgaben beachten.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Impressumspflicht: Jedes geschäftsmäßige Onlineangebot benötigt ein rechtssicheres Impressum mit vollständigen Unternehmensdaten. Achtung: Für den Gesetzgeber sind über 99 % aller Websites in irgendeiner Weise mit kommerziellen Interessen verbunden. Auch Websites ohne Shopfunktion und Präsenzen gemeinnütziger Organisationen benötigen ein rechtskonformes Impressum!
Datenschutz (DSGVO): Der Schutz personenbezogener Daten ist in Europa gesetzlich geregelt. Websitebesucher müssen über die Datennutzung informiert und ihre Zustimmung eingeholt werden, insbesondere bei der Auftragsdatenverarbeitung (AV).
Widerrufsrecht: Verbraucher haben bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von mindestens 14 Tagen. Eine Belehrung der Verbraucher über das Widerrufsrecht ist Pflicht.
AGB: Allgemeine Geschäftsbedingungen regeln Rechte und Pflichten beider Parteien, müssen jedoch verständlich und rechtlich zulässig sein. Bei der Ausgestaltung der AGB setzt der Gesetzgeber Schranken.
Produktinformationen: Klare, wahrheitsgemäße Angaben zu Produkten.
Klare Angaben zu Lieferzeiten, Versandkosten und weiteren Gebühren.
Preisangabenverordnung (PAngV): Preise müssen inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten angegeben werden. Grundpreise (z. B. €/kg) sind bei vielen Produkten verpflichtend.
Transparenz von Bewertungen: Es besteht die Pflicht, über das Zustandekommen von Produktbewertungen zu informieren.
Barrierefreiheit: Websites müssen ab dem 28. Juni für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich sein. Informationen zum BFSG.
Responsible Webdesign
Mobile Optimierung: Ein Großteil der Nutzer kauft per Smartphone – Shops müssen mobil benutzerfreundlich sein.
Steuerliche Aspekte
Umsatzsteuer: Onlinehändler müssen die jeweils gültige Mehrwertsteuer berechnen und abführen. Bei grenzüberschreitendem Handel gelten spezielle Regelungen (z. B. OSS-Verfahren in der EU).
Buchführungspflicht: Alle Einnahmen und Ausgaben müssen korrekt dokumentiert werden. Kompliziert wird die Buchführung bei der Inanspruchnahme von Fulfillment-Dienstleistern, die Logistikzentren im Ausland betreiben, zum Beispiel Amazon Fulfillment. Hier sind Unternehmen auf einen spezialisierten Steuerberater angewiesen.
Kleinunternehmen
Für Kleinunternehmen (bis 25.000 € Umsatz pro Jahr) gilt keine Umsatzsteuer-Pflicht.
Achtung: Der Kleinunternehmer-Status wird vom Finanzamt „verliehen“.
Bei der Unternehmensgründung (und später) besteht die Möglichkeit, auf den Kleinunternehmerstatus zu verzichten, trotz Unterschreitung der Umsatzgrenze.
Im Shop müssen Kleinunternehmen auf ihren Status hinweisen (§ 19 UStG).
Zahlungsabwicklung
Einbindung von Zahlungsdienstleistern wie PayPal, Stripe oder Mollie.
Sichere Zahlungsabwicklung: SSL-Verschlüsselung!
Kundenservice
Professioneller Umgang mit Retouren.
Kundenservice: Rückfragen und Beschwerden müssen professionell abgewickelt werden.
Online-Marketing im E-Commerce
Ein Ladengeschäft hat, je nach Lage, auch Laufkundschaft. Im E-Commerce gelten andere Bedingungen. Ohne SEO- und Marketingmaßnahmen bleibt ein Onlineshop im Internet unsichtbar. Wichtige Instrumente sind:
Suchmaschinenoptimierung (SEO): Bessere Sichtbarkeit bei Google, Bing und anderen Suchmaschinen.
Suchmaschinenwerbung (SEA): Bezahlte Anzeigen, z. B. über Google Ads.
E-Mail-Marketing: Kundenbindung durch Newsletter.
Social Media Marketing: Nutzung von Plattformen wie Instagram (zum Branding, also der Markenbildung) oder YouTube (um Traffic auf den eigenen Onlineshop umzuleiten).
Dienstleister für den Onlinehandel
„Käufersiegel“ vom Händlerbund
„Trustbadge“ von Trusted Shops
Vertrauen aufbauen: Vertrauen entsteht zum Beispiel durch gut gepflegte Social-Media-Präsenzen, durch einen angeschlossenen Blog, durch Kundenbewertungen oder durch „Badges“, also Siegel.
Wer erfolgreich im E-Commerce starten möchte, sollte folgende Punkte beachten:
Zielgruppenanalyse: Wer sind meine Kunden und was erwarten sie?
Produktstrategie: Was macht mein Angebot besonders oder einzigartig? Tipp: Biete etwas an, was es auf Amazon nicht zu kaufen gibt.
Benutzerfreundlichkeit: Der Onlineshop sollte möglichst intuitiv bedienbar sein. Die Auswahl des richtigen Shopsystems ist dabei die wichtigste Weichenstellung.
Tipps
Die Wahl des passenden Geschäftsmodells und das Verständnis der Rahmenbedingungen sind zentrale Voraussetzungen für den Erfolg im E-Commerce.
Im E-Commerce ist es verhältnismäßig einfach, nicht nur das Sortiment, sondern auch das bestehende Geschäftsmodell zu erweitern, zum Beispiel durch den Einstieg ins B2B-Geschäft.
Den Quelle-Katalog, das in Deutschland meistgelesene Buch des 20. Jahrhunderts, gibt es nicht mehr. Heute wird nicht mehr im Katalog geblätter, es wird online bestellt.
Der E-Commerce – kurz für Electronic Commerce – bezeichnet den elektronischen Handel mit Waren und Dienstleistungen über das Internet. Was in den 1990er Jahren in Hinterhöfen begann, hat sich heute zu einem globalen Milliardenmarkt entwickelt.
Für Unternehmen jeder Größe bietet der E-Commerce eine Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen.
Für den stationären Handel (den „Laden ums Eck“) kann der E-Commerce bei steigenden Mieten die Existenz sichern. Der Onlinehandel zerstört also nicht unbedingt das Ladengeschäft, er kann auch zum Überleben beitragen!
Dienstleister (Ärzte, Therapeuten, Nachhilfeanbieter, Musiklehrer, Friseure, Yogastudios …) können via E-Commerce Verträge abschließen und Zahlungen abwickeln. Und zwar, bevor der Kunde die Leistungen in Anspruch nimmt.
Um Kunden zu gewinnen und effizient zu wirtschaften, braucht es ein solides Knowhow. Doch zunächst: zwischen welchen „Handelspartnern“ findet E-Commerce statt?
E-Commerce – wer mit wem?
Plakat im Schaufenster des stationären Handels.
E-Commerce umfasst geschäftliche Transaktionen, die online stattfinden, also via Email, Website mit Shopfunktion, App oder Social-Media-Netzwerk. Je nach Beteiligten kann der E-Commerce in folgende Kategorien unterteilt werden:
B2C (Business-to-Consumer): Unternehmen verkaufen direkt an Endverbraucher.
B2B (Business-to-Business): Der Handel findet zwischen Unternehmen statt.
C2C (Consumer-to-Consumer): Privatpersonen handeln untereinander (z. B. über Plattformen wie eBay).
D2C (Direct-to-Consumer): Hersteller verkaufen direkt an Konsumenten, ohne Zwischenhändler.
Für den Betrieb eines eigenen Onlineshops sind bestimmte technische Voraussetzungen nötig:
Onlineshop-System: Die Plattform, auf der Produkte präsentiert und verkauft werden, zum Beispiel Shopify, WooCommerce oder Shopware. Vergleich: WooCommerce vs Shopify.
Zahlungssysteme: Integration von Zahlungsmethoden wie PayPal, Kreditkarte oder Klarna.
Buchhaltung und Warenwirtschaft (CMS): Je nach Shopsystem sind Buchhaltung und Warenwirtschaft bereits integriert oder müssen über eine Schnittstelle angebunden werden.
Hosting & Domain: Eine verlässlicher Server bei einem Hoster und eine eigene Webadresse (Domain). Große Unternehmen wie verfügen über eigene Server. Amazon geht noch einen Schritt weiter und ist mit AWS (Amazon Webservice) auch Anbieter von Servern für andere Unternehmen.
Logistik & Fulfillment
Ein zentraler Bestandteil des E-Commerce ist die Logistik. Kunden erwarten eine schnelle, sichere und transparente Lieferung. Dazu gehören:
Lagerhaltung: Eigene Lager oder Outsourcing an Fulfillment-Dienstleister.
Versandpartner: Kooperation mit Versanddienstleistern (DHL, UPS, Hermes etc.).
Retourenmanagement: Reibungslose Prozesse für Rücksendungen und Rückerstattungen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Onlinehändler müssen zahlreiche gesetzliche Vorschriften beachten, darunter beispielsweise
Impressumspflicht: Transparente Angaben über das Unternehmen.
Datenschutz (DSGVO): Umgang mit personenbezogenen Daten (wozu auch die IP-Adresse zählt, also die Einwahlnummer ins Internet).
Widerrufsrecht: Kunden im EU-Raum steht bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Das Widerrufsrecht kann der Kunde unabhängig vom Gewährleistungsrecht in Anspruch nehmen.
Informationspflichten: Klare und vollständige Produktbeschreibungen und Preisangaben. Versandkosten und Lieferzeiten müssen angegeben werden.
AGB: Keine Pflichtangabe, aber trotzdem empfehlenswert, um beispielsweise Unklarheiten zum Zeitpunkt des Vertragsabschluss zu vermeiden
In gängigen Shopsystemen wie WooCommerce, Shopify oder Shopware sind für die Pflichtinformationen die entsprechenden Seiten vorgesehen und teilweise in den Bestellprozess eingebunden, zum Beispiel durch eine Checkbox „Ich habe die AGB gelesen“. Achtung: Für WooCommerce ist dazu ein Eindeutschungs-Addon wie German Market oder Germanized notwendig.