Pay per Click (PPC) – Wie Unternehmen mit Klicks Kunden gewinnen
Im digitalen Marketing zählt Pay per Click (PPC) zu den beliebtesten Abrechnungsmodellen für Werbeeinblendungen. Ob bei Google, Bing oder Social Media Plattformen: Unternehmen zahlen nicht für die reine Anzeige ihrer Werbung, sondern nur dann, wenn jemand tatsächlich klickt. Richtig eingesetzt, kann PPC zu einem äußerst effizienten Instrument für Reichweite, Leads und Umsatz werden.
Was ist PPC-Marketing?
PPC bedeutet „Pay per Click“. Unternehmen schalten Anzeigen, die gezielt ausgespielt werden, und bezahlen nur, wenn ein Nutzer auf die Anzeige klickt. Damit ist PPC besonders performanceorientiert, da Kosten unmittelbar mit Nutzeraktionen verknüpft sind.
👉 Typische PPC-Plattformen:
Google Ads (Suchmaschinenwerbung, Platzierung auf SERPs / Display-Netzwerk, Platzierung auf Websites)
Bing Ads
Social Media Ads (Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok, X)
Amazon Advertising
Vorteile von PPC-Marketing
Kosteneffizienz: Es wird nur für tatsächliche Klicks gezahlt, nicht für bloße Sichtkontakte.
Gezieltes Targeting: Anzeigen lassen sich nach Suchbegriffen, Standort, Interessen oder demografischen Daten ausspielen.
Schnelle Ergebnisse: Im Gegensatz zu SEO liefern PPC-Kampagnen sofort Sichtbarkeit.
Messbarkeit: Jeder Klick, jede Conversion und jeder Euro ROI ist nachvollziehbar.
Herausforderungen im PPC-Marketing
Kosten können schnell steigen, wenn Kampagnen nicht richtig optimiert werden.
Starker Wettbewerb um begehrte Keywords treibt Klickpreise (CPC) in die Höhe.
Qualität der Landing Page entscheidet, ob Klicks auch zu Conversions führen.
Kontinuierliches Monitoring ist notwendig, um Streuverluste zu vermeiden.
Praxisbeispiele
📌 Beispiel 1 – E-Commerce: Ein Onlineshop für Sportschuhe schaltet Google Ads auf Keywords wie „Laufschuhe kaufen“. Kunden, die aktiv suchen, werden direkt auf eine passende Produktseite geleitet.
📌 Beispiel 2 – B2B: Ein Software-Unternehmen wirbt über LinkedIn Ads mit einem Whitepaper (Weißbuch, das Inhalte auf den Punkt bringt). Nutzer, die das PDF herunterladen möchten, geben ihre Kontaktdaten ab – so entstehen qualifizierte Leads.
📌 Beispiel 3 – Lokales Geschäft: Ein Restaurant wirbt auf Google Maps mit PPC-Anzeigen. Wer „italienisches Restaurant in der Nähe“ sucht, sieht die Anzeige prominent und kann direkt reservieren.
Tipps für erfolgreiche PPC-Kampagnen
✅ 1. Klare Ziele setzen
Geht es nur um Markenbekanntheit, oder auch um Verkäufe oder Leads wie beispielsweise Probefahrten, Mitgliedschaften oder Newsletter-Abos?
✅ 2. Keyword-Recherche betreiben
Relevante Suchbegriffe analysieren – z. B. mit Google Suggest und Keywordtool.io).
Negative Keywords einfügen, um irrelevante Klicks zu vermeiden. Beispiel für problematische Keywords sind „Schimmel“, „Focus“ und „Zoom“.
✅ 3. Anzeigentexte optimieren – und auf die Texte der Landingpage anpassen.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Waren und Dienstleistungen in einem stark umkämpften Markt zu positionieren. Zwei zentrale Ansätze dabei sind das Push- und das Pull-Marketing. Beide verfolgen unterschiedliche Wege, um Kunden zu erreichen – und können in Kombination besonders wirkungsvoll sein.
Was ist Push-Marketing?
Beim Push-Marketing („to push“ = drücken, schieben) geht es darum, Produkte aktiv in den Markt zu „drücken“. Unternehmen versuchen, ihre Angebote direkt an den Kunden heranzutragen – oft ohne, dass dieser von sich aus nach dem Produkt gesucht hat. Überspitzt könnte man sagen: „Das Angebot bestimmt die Nachfrage“.
👉 Typische Maßnahmen im Push-Marketing:
Klassische Werbung (TV, Radio, Plakat)
Direktwerbung (E-Mail-Kampagnen, Flyer)
Push-Nachrichten über Apps oder SMS
Verkaufsaktionen und Rabattangebote
Händler-Incentives, um Produkte bevorzugt zu platzieren
📌 Praxisbeispiel: Ein neues Smartphone wird mit TV-Spots, Plakaten und Push-Nachrichten massiv beworben, um möglichst viele Menschen auf das Produkt aufmerksam zu machen.
Was ist Pull-Marketing?
Beim Pull-Marketing („to pull“ = ziehen) geht es darum, Kunden von selbst zum Produkt zu ziehen. Die Nachfrage wird durch attraktive Inhalte, Markenimage und Empfehlungen so aufgebaut, dass Konsumenten aktiv nach dem Produkt suchen.
Social Media Marketing und Influencer-Kooperationen
Suchmaschinenoptimierung (SEO) – Der Kunde sucht aktiv nach einem Keyword und landet schließlich im Onlineshop des Unternehmens.
Empfehlungsmarketing und Community-Building
Markenbildung und Storytelling
📌 Praxisbeispiel: Ein Outdoor-Hersteller betreibt einen Blog mit Wandertipps, veröffentlicht inspirierende Videos auf Instagram und sorgt dafür, dass sein Onlineshop bei Google ganz oben erscheint. Kunden stoßen selbst auf die Marke und suchen aktiv nach deren Produkten.
Push vs. Pull – die wichtigsten Unterschiede
Push-Marketing
Pull-Marketing
Aktive Ansprache des Kunden
Kunde sucht selbst nach dem Produkt
Kurzfristige Wirkung
Langfristiger Markenaufbau
Fokus: Reichweite
Fokus: Vertrauen & Loyalität
Kanäle: Werbung, Sales-Promotions
Kanäle: Content, Social Media, SEO
Beispiel: TV-Werbung für ein neues Produkt
Beispiel: YouTube-Tutorials, die Kunden zur Marke führen
Kombination von Push und Pull
Die effektivsten Strategien entstehen oft durch die Kombination beider Ansätze:
Push sorgt für schnelle Reichweite und Bekanntheit.
Pull baut langfristig Vertrauen auf und schafft Stammkunden.
📌 Beispiel aus der Praxis: Ein Unternehmen launcht ein neues Getränk.
Mit Push-Marketing (TV-Werbung, Probieraktionen im Supermarkt) wird Aufmerksamkeit erzeugt.
Mit Pull-Marketing (Social-Media-Kampagnen, Influencer, Rezepte mit dem Getränk) wird Interesse und eine Community aufgebaut.
Checkliste: Push- und Pull-Marketing optimal kombinieren
✅ 1. Ziel definieren
Soll kurzfristig Reichweite entstehen (Push)?
Soll langfristige Markenbindung aufgebaut werden (Pull)?
Idealerweise: Kombination beider Ziele.
✅ 2. Zielgruppe analysieren
Welche Kanäle nutzt meine Zielgruppe täglich?
Wo lassen sich Push-Maßnahmen platzieren?
Auf welchen Plattformen sucht die Zielgruppe aktiv nach Lösungen (Pull)?
✅ 3. Content-Strategie entwickeln
Push: Werbung, Promotions, E-Mail-Kampagnen mit klaren Kaufanreizen.
Pull: Content, Storytelling, SEO, Social Media für nachhaltiges Interesse.
✅ 4. Maßnahmen verzahnen
Push-Kampagnen auf Pull-Kanäle verlinken (z. B. TV-Spot mit Verweis auf Website oder Social Media).
Pull-Inhalte durch Push bewerben (z. B. Blogartikel über Ads promoten).
✅ 5. Timing und Budget planen
Push für schnelle Aufmerksamkeit beim Produkt-Launch.
Pull für kontinuierliche Markenpflege und Community-Aufbau.
Push-Impulse anpassen, wenn die Aufmerksamkeit nachlässt.
Pull-Maßnahmen regelmäßig aktualisieren, um relevant zu bleiben.
Fazit
Push- und Pull-Marketing sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Wer beides geschickt kombiniert, kann schnell Sichtbarkeit schaffen und gleichzeitig langfristig Kundenbindung aufbauen. Der Schlüssel liegt in der klaren Zieldefinition, einer abgestimmten Strategie und einer kontinuierlichen Optimierung.
Smartphones sind für viele Menschen zum wichtigsten Zugangspunkt ins Internet geworden. Für Unternehmen bedeutet das: Wer Kundinnen und Kunden erreichen will, muss dort präsent sein, wo diese täglich mehrere Stunden verbringen –auf dem Handybildschirm. Ein Großteil des deutschen Online-Werbemarkts mit einem Volumen von 7,5 Mrd. Euro(Quelle: t3n) wird für mobile Werbung ausgegeben.
Mobile Marketing bietet dafür zahlreiche Möglichkeiten. Die fünf wichtigsten:
Eigene mobile Apps eines Unternehmens, also Anwendungen (Programme), die die Kunden selbst auf ihrem Smartphone installieren müssen. Beispiel: Edeka-App im Google Play Store
Was ist Mobile Marketing?
Mobile Marketing umfasst alle Maßnahmen, die speziell auf mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets zugeschnitten sind. Ziel ist es, Kunden personalisiert, schnell und an jedem Ort anzusprechen – oft genau im Moment der Kaufentscheidung.
Praxisnahe Tipps und Beispiele
1. Mobile-optimierte Website als Fundament
👉 Tipp: Nutze einen „Mobile-Friendly Test“ (Gibt es leider nicht mehr von Google). 📌 Beispiel: Ein Restaurant stellt seine Speisekarte mobilfreundlich online und ermöglicht Tischreservierungen per Klick.
2. Apps mit speziellen Vorteilen für den User entwickeln.
📌 Beispiel: Starbucks-App mit Treueprogramm und Vorbestellung.
3. Social Media Mobile-First denken
👉 Tipp: Vertikale Videos nutzen. 📌 Beispiel: Modekette postet Styling-Reels mit Links zur Onlineshop-Website.
4. Standortbezogenes Marketing einsetzen
📌 Beispiel: Fitnessstudio verschickt Push-Nachrichten mit Gratis-Probeangebot, sobald potenzielle Kunden in der Nähe sind. Für die technische Umsetzung gibt es spezielle Dienstleister.
5. Push-Nachrichten clever nutzen
👉 Tipp: Nur bei zeitkritischen Informationen einsetzen. 📌 Beispiel: Push-Nachricht bei Rabattaktion eines beliebten Produkts.
Links zum Mobile Marketing
Technische Umsetzung von Push-Nachrichten: Anbieter CleverPush.
Pilotkampagnen mit Gamification oder interaktiven Inhalten starten
Fazit
Mobile Marketing ist die Kunst, Menschen am richtigen Ort, im richtigen Moment und auf die richtige Weise auf dem Smartphone anzusprechen. Eine solide Basis ist dabei die auf Mobilität optimierte Website. Auf dieser Website können zum Beispiel Newsletter-Abos generiert und Social-Media-Beiträge ausgespielt werden.
Hier ein Artikelentwurf für dich – praxisnah, aber mit fundierten Erklärungen:
Messgrößen, Abrechnungsmodelle und Kennzahlen im Digitalen Marketing
Im digitalen Marketing dreht sich alles um Daten. Wer erfolgreich werben will, muss wissen, wie Erfolge gemessen, Budgets abgerechnet und Kampagnen bewertet werden. Begriffe wie CTR, CPC oder Conversion-Rate gehören dabei zum Alltag – doch was steckt genau dahinter?
1. Messgrößen: Was wird im digitalen Marketing erfasst?
Messgrößen (oder „Metriken“) sind die Basis jeder Analyse. Sie zeigen, wie Nutzer mit Inhalten interagieren. Wichtige Beispiele:
Impressions: Wie oft wurde eine Anzeige ausgespielt?
Klicks: Wie oft haben Nutzer auf die Anzeige geklickt?
Click-Through-Rate (CTR): Verhältnis von Klicks zu Impressions.
Conversions: Wie viele Nutzer haben die gewünschte Aktion ausgeführt (z. B. Kauf, Newsletter-Anmeldung)?
Engagement-Rate: Interaktionen (Likes, Shares, Kommentare) im Verhältnis zur Reichweite.
Bounce Rate: Wie viele Nutzer verlassen eine Website sofort wieder, ohne eine Aktion durchzuführen?
👉 Diese Messgrößen bilden die Grundlage für alle weiteren Berechnungen und Entscheidungen.
2. Abrechnungsmodelle: Wie wird bezahlt?
Digitale Werbung wird meist nach klar definierten Modellen abgerechnet. Die gängigsten sind:
CPC (Cost per Click): Bezahlung pro Klick auf eine Anzeige.
CPM (Cost per Mille): Bezahlung pro 1.000 Impressions (häufig bei Branding-Kampagnen).
CPL (Cost per Lead): Bezahlung pro generiertem Kontakt (z. B. Newsletter-Eintrag).
CPA (Cost per Action/Acquisition): Bezahlung pro gewünschter Handlung, etwa ein Kauf oder eine Anmeldung.
Rev-Share (Revenue Sharing): Umsatzbeteiligung, häufig bei Affiliate-Marketing.
👉 Welches Modell sinnvoll ist, hängt vom Ziel der Kampagne ab: Branding, Reichweite, Leads oder Sales.
3. Wichtige Kennzahlen zur Erfolgsmessung
Kennzahlen sind abgeleitete Werte, die aus den Messgrößen und Kosten berechnet werden. Sie zeigen, ob eine Kampagne effizient läuft:
Conversion-Rate: Anteil der Besucher, die eine gewünschte Aktion ausführen.
Cost per Conversion: Wie viel kostet es, eine Conversion zu erreichen?
Return on Ad Spend (ROAS): Verhältnis von erzieltem Umsatz zu eingesetzten Werbekosten.
Customer Acquisition Cost (CAC): Durchschnittliche Kosten, um einen Neukunden zu gewinnen.
Customer Lifetime Value (CLV oder LTV): Erwarteter Gesamtwert, den ein Kunde im Laufe der Beziehung bringt.
👉 Das Zusammenspiel von CAC und CLV ist entscheidend: Wenn ein Kunde im Schnitt mehr einbringt, als seine Akquise kostet, ist die Kampagne rentabel.
4. Praxis: Welche Kennzahlen sind wann relevant?
Branding-Kampagnen → Fokus auf Reichweite, CPM und Engagement-Rate.
Performance-Kampagnen → Fokus auf CTR, Conversion-Rate, CPA.
E-Commerce → ROAS und CLV vs. CAC sind zentrale Erfolgsfaktoren.
Fazit
Im digitalen Marketing gibt es keine pauschale Erfolgsmessung. Entscheidend ist, die richtigen Messgrößen zu wählen, das passende Abrechnungsmodell einzusetzen und die relevanten Kennzahlen auszuwerten. Nur so lässt sich beurteilen, ob Budgets effektiv eingesetzt werden – und ob Kampagnen langfristig einen positiven Beitrag zum Geschäft leisten.
Analysetools
Google Analytics
Um den Google Analytics-Code in WordPress einzufügen, gibt es mehrere Methoden. Hier sind die gängigsten und sichersten Wege:
✅ Methode 1: Über ein Plugin (empfohlen für Anfänger)
Beispiel: „GA Google Analytics“ Plugin oder „Site Kit by Google“
Einloggen in dein WordPress-Admin-Panel.
Gehe zu Plugins → Installieren.
Suche nach „GA Google Analytics“ oder „Site Kit by Google“.
Installiere und aktiviere das Plugin.
Gehe zu den Plugin-Einstellungen:
Beim „GA Google Analytics“ Plugin musst du deine Tracking-ID (z. B. UA-XXXXXXXXX-X oder G-XXXXXXXXXX) eingeben.
Beim „Site Kit“ kannst du dich direkt mit deinem Google-Konto verbinden, und es konfiguriert alles automatisch.
✅ Methode 2: Manuell im Theme einfügen
Nur empfohlen, wenn du dich mit Code auskennst oder ein Child Theme verwendest, sonst gehen Änderungen bei einem Update verloren.
Tracking-Code von Google Analytics kopieren:
In deinem Google Analytics-Konto (GA4 oder Universal Analytics) findest du den Code unter Verwalten → Datenstreams → Web → Tagging-Anweisungen anzeigen.
In WordPress:
Gehe zu Design → Theme-Datei-Editor (Achtung: Vorher Backup machen!).
Öffne die Datei header.php deines aktiven Themes.
Füge den Tracking-Code vor dem schließenden </head>-Tag ein.
Beispiel: <!-- Google Analytics --> <script async src="https://www.googletagmanager.com/gtag/js?id=G-XXXXXXXXXX"></script> <script> window.dataLayer = window.dataLayer || []; function gtag(){dataLayer.push(arguments);} gtag('js', new Date()); gtag('config', 'G-XXXXXXXXXX'); </script> <!-- Ende Google Analytics -->
✅ Methode 3: Über ein Custom Code Snippet Plugin
Plugins wie „Insert Headers and Footers“ ermöglichen das Einfügen von Code in den <head>– oder <footer>-Bereich deiner Seite:
Plugin installieren: „Insert Headers and Footers“.
Gehe zu Einstellungen → Insert Headers and Footers.
Füge den Google Analytics-Code in das Feld „Scripts in Header“ ein.
Änderungen speichern – fertig!
📌 Hinweise:
Wenn du GA4 verwendest (das neue Google Analytics), bekommst du eine G-XXXXXXXXXX-ID, keine UA-ID mehr.
Nutze nur eine Methode, um doppelte Erfassung zu vermeiden.
Den Erfolg kannst du mit der Echtzeit-Ansicht in Google Analytics testen.
Burst
Burst Analytics ist ein Statistiktool für WordPress und eine abgespeckte Alternative zu Google Analytics und Matomo.
Usability-Tools
Usability-Messung und – Optimierung: Methoden und Tools
Die Benutzerfreundlichkeit (Usability) ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine Website, eine App oder eine anderes digitales (oder herkömmliches) Produkt.
Eine systematische Usability-Messung und anschließende Optimierung ermöglichen es, Bedienprobleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Im Folgenden werden die wichtigsten Methoden und Tools zur Usability-Messung sowie Optimierungsansätze vorgestellt.
Methoden zur Usability-Messung
Die Usability-Messung erfolgt am besten sowohl qualitativ wie quantitativ.
Qualitativ. Beispiel: Eine Person wird bei der Bedienung einer Website beobachtet und interviewt.
Quantitativ. Beispiel: 1500 Testpersonen füllen einen Fragebogen aus.
Usability-Tests
Usability-Tests sind kontrollierte Beobachtungen realer Nutzer bei der Interaktion mit dem Produkt. Dabei werden folgende Aspekte evaluiert:
Effizienz (Zeit zur Aufgabenlösung)
Effektivität (Fehlerrate)
Zufriedenheit (subjektives Feedback)
Cognitive Walkthrough (CW)
Ein Experte versetzt sich in die Lage eines neuen Nutzers und beurteilt, ob die Benutzerführung verständlich und intuitiv ist. Diese Methode ist besonders zur Evaluation (Bewertung) von Prototypen geeignet, also sehr frühen Versionen einer Website oder eines anderen digitalen Produkts.
„Der Cognitive Walkthrough (CW), zu deutsch kognitiver Durchgang, Durchdenken eines Problems, ist eine Usability-Inspektionsmethode und gehört zu den analytischenEvaluationsverfahren im Gegensatz zu empirischen Evaluationsverfahren wie dem Usability-Test. Beim Cognitive Walkthrough versetzt sich ein Usability-Experte in einen hypothetischen Benutzer und analysiert konkrete vorgegebene Handlungsabläufe. Dabei geht er davon aus, dass der Anwender den Weg des geringsten kognitiven Aufwands gehen wird.
Der Cognitive Walkthrough wurde in den frühen 1990er Jahren von Cathleen Wharton unter anderem entwickelt und basiert auf der Theorie zum explorierenden Lernen, die aus der Kognitionswissenschaft stammt.“
Kunde des Usability-Hub ist beispielweise der Hoster GoDaddy. Hier ist das Ergebnis: GoDaddy. Allerdings hilft die Marketing-Abteilung nicht bei Email-Problemen – verursacht durch eine Kooperation mit Outlook.
Strategien zur Usability-Optimierung
Iteratives Verfahren
Basierend auf den Usability-Erkenntnissen wird das Produkt kontinuierlich verbessert. Der Zyklus umfasst:
Analyse → Prototyping → Testen → Anpassen
A/B-Tests
Zur Validierung von Designalternativen im Live-System. Erfolgsmetriken (z. B. Conversion Rate) zeigen, welche Variante besser funktioniert.
Accessibility-Optimierung
Verbesserungen hinsichtlich Barrierefreiheit steigern nicht nur die Nutzbarkeit für Menschen mit Einschränkungen, sondern häufig die allgemeine Bedienbarkeit.
Die Messung und Optimierung der Usability ist ein fortlaufender Prozess. Die Kombination aus qualitativen Nutzertests und quantitativen Analysen erlaubt eine fundierte Beurteilung und gezielte Weiterentwicklung digitaler Produkte. Der Einsatz spezialisierter Tools erleichtert die Durchführung und schafft Transparenz über Nutzerverhalten und Verbesserungspotenziale.
In der digitalen Welt verändern neue Technologien immer wieder die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Interessenten und Kunden kommunizieren. Eine dieser Technologien sind Chatbots – Programme, die automatisiert mit Nutzern interagieren können. Doch was genau sind Chatbots, und welche Vorteile bieten sie im Digital Marketing?
Was sind Chatbots? Chatbots sind Softwareprogramme, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) in der Lage sind, menschenähnliche Gespräche zu führen. Sie werden heute vor allem auf Websites eingesetzt, werden zuküftig aber in Social-Media-Plattformen ihren Platz finden. Chatbots beantworten Fragen und stellen Informationen bereit.
Vorteile von Chatbots im Digital Marketing
Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit: Chatbots sind wie Websites und Social-Media-Netzwerke immer einsatzbereit. Geschäftszeiten und Ladenschluss gibt es nicht.
Schnelle Reaktionszeiten: Sie liefern sofort Antworten, was die Kundenzufriedenheit erhöht und Wartezeiten reduziert.
Personalisierte Kommunikation: Durch die Analyse von Nutzerverhalten können Chatbots individuelle Empfehlungen und maßgeschneiderte Angebote machen.
Kostenersparnis: Automatisierte Kundenbetreuung reduziert den Bedarf an menschlichem Personal und spart Ressourcen.
Daten sammeln: Chatbots erfassen wertvolle Informationen über Kundenpräferenzen und -verhalten, die für zukünftige Marketing-Strategien genutzt werden können.
SEO: Besucher halten sich während der Beschäftigung mit dem Chatbot länger auf einer Website auf – diese Verweildauer wird von Google gemessen und mit einem besseren Platz auf den Trefferlisten honoriert.
Einsatzmöglichkeiten im Digital Marketing
Kundenservice: Beantwortung häufig gestellter Fragen, Unterstützung bei Problemen oder bei der Produktauswahl.
Lead-Generierung: Gewinnung potenzieller Kunden durch gezielte Ansprache und Sammlung von Kontaktdaten.
Verkaufsförderung: Empfehlungen, Cross-Selling und Up-Selling direkt im Gespräch.
Content-Distribution: Weiterleitung relevanter Inhalte, Angebote oder Newsletter an interessierte Nutzer.
Fazit Chatbots sind im Digital Marketing eine wertvolle Ergänzung, um die Kundenbindung zu stärken, Prozesse zu automatisieren und das Nutzererlebnis zu verbessern. Sie ermöglichen eine effiziente Kommunikation, die rund um die Uhr verfügbar ist, und liefern gleichzeitig wichtige Daten für die Optimierung der Marketing-Strategie. Unternehmen, die Chatbots gezielt einsetzen, können sich so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und ihre Marke modern und kundenorientiert präsentieren.
Crosschannel und Crossmedia: Der optimale Marketing-Mix
In der heutigen digitalen Welt ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Marketing-Strategien auf mehrere Kanäle auszurichten. Dabei spielen die Begriffe „Crosschannel“ und „Crossmedia“ eine zentrale Rolle, um eine nahtlose und effektive Kundenansprache zu gewährleisten. Doch was genau bedeuten diese Begriffe, und wie können sie den Marketing-Mix optimieren?
Was ist Crosschannel? Crosschannel bezeichnet die Integration verschiedener Vertriebskanäle, um dem Kunden ein konsistentes Einkaufserlebnis zu bieten. Ob online im Webshop, per Smartphone-App, im stationären Geschäft oder über soziale Medien – der Kunde kann nahtlos zwischen den Kanälen wechseln, ohne Informationsverluste oder Brüche im Erlebnis zu erleiden. Ziel ist es, den Kunden dort abzuholen, wo er sich gerade befindet, und ihn auf seinem Weg zum Kauf optimal zu begleiten.
Was ist Crossmedia? Crossmedia geht noch einen Schritt weiter und verbindet unterschiedliche Medienformate, um eine einheitliche Markenbotschaft zu vermitteln. Das kann Print, TV, Radio, Online-Banner, Social Media, E-Mail-Marketing oder Content-Marketing umfassen. Durch die Nutzung verschiedener Medienkanäle wird die Reichweite erhöht und die Botschaft auf vielfältige Weise verstärkt.
Der optimale Marketing-Mix: Kombination aus Crosschannel und Crossmedia Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, beide Ansätze sinnvoll zu kombinieren. Ein gut durchdachter Crossmedia- und Crosschannel-Mix sorgt dafür, dass die Zielgruppe auf verschiedenen Ebenen angesprochen wird und die Markenbindung gestärkt wird.
Hier einige Tipps für den optimalen Marketing-Mix:
Konsistenz bewahren: Die Markenbotschaft sollte über alle Kanäle und Medien hinweg einheitlich sein, um Wiedererkennung zu schaffen.
Kundenorientierung: Die Kanäle sollten auf die Bedürfnisse und das Verhalten der Zielgruppe abgestimmt sein.
Daten nutzen: Durch die Analyse von Kundendaten können personalisierte Angebote und Inhalte erstellt werden, die auf den jeweiligen Kanal zugeschnitten sind.
Integration sicherstellen: Die verschiedenen Kanäle sollten miteinander verknüpft sein, sodass der Kunde nahtlos zwischen ihnen wechseln kann.
Fazit Ein erfolgreicher Marketing-Mix basiert auf der intelligenten Kombination von Crosschannel und Crossmedia. Durch die Integration verschiedener Kanäle und Medienformate können Unternehmen ihre Reichweite erhöhen, die Kundenbindung stärken und letztlich den Umsatz steigern. In einer zunehmend vernetzten Welt ist es daher unerlässlich, diese Strategien gezielt einzusetzen und kontinuierlich zu optimieren.
Newsletter-Marketing ist ein sehr effektives Instrument für Kundenbindung und Umsatzsteigerung. Voraussetzung ist allerdings der erfolgreiche Aufbau von Newsletter-Abonnenten.
Was ist Newsletter-Marketing?
Der Begriff Newsletter-Marketing wird häufig auch als E-Mail-Marketing bezeichnet. Newsletter-Marketing bezeichnet den regelmäßigen Versand von E-Mails an eine definierte Empfängerliste (Abonnentenliste). Ziel ist es, Informationen zu vermitteln, Vertrauen aufzubauen und Conversions – etwa Käufe, Anmeldungen oder Downloads – zu erzielen. Ein Newsletter kann dabei unterschiedlichste Inhalte enthalten: Unternehmensnews, Produktneuheiten, Rabattaktionen, Veranstaltungsankündigungen oder auch redaktionelle Beiträge mit Mehrwert.
Newsletter-Marketing ist ein bewährtes und zugleich modernes Werkzeug im digitalen Marketing-Mix. Es ermöglicht Unternehmen, regelmäßig mit ihrer Zielgruppe zu kommunizieren, Kundenbeziehungen zu pflegen und gezielt Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. In Zeiten von Social Media und automatisierten Werbeanzeigen mag E-Mail-Marketing auf den ersten Blick veraltet wirken – doch das Gegenteil ist der Fall: Richtig eingesetzt, zählt es zu den effektivsten Kanälen zur Kundenbindung und Umsatzsteigerung.
Vorteile von Newsletter-Marketing
Direkte Zielgruppenansprache Der Newsletter landet direkt im Postfach der Empfänger – ohne Umwege über Algorithmen wie bei Social Media. Wer den Newsletter abonniert hat, hat bereits Interesse signalisiert, was die Conversion-Wahrscheinlichkeit erhöht.
Hohe Personalisierbarkeit Moderne E-Mail-Marketing-Tools ermöglichen eine individuelle Ansprache: Name, Interessen, Kaufverhalten oder Standort können berücksichtigt werden, was die Relevanz und Öffnungsrate deutlich steigert.
Kosteneffizienz Im Vergleich zu anderen Marketingkanälen sind die Kosten für den Versand und die Verwaltung eines Newsletters gering. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen profitieren davon.
Messbarkeit und Optimierung Öffnungsraten, Klickraten und Abmeldungen lassen sich exakt tracken. Diese Daten liefern wertvolle Hinweise zur Verbesserung von Inhalten, Betreffzeilen oder Versandzeitpunkten.
Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen Regelmäßige und relevante Inhalte fördern Vertrauen, stärken die Markenbindung und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Wiederholungskäufen.
Erfolgsfaktoren für wirksames Newsletter-Marketing
Relevante Inhalte bieten Inhalte mit echtem Mehrwert – sei es durch Informationen, Inspiration oder exklusive Angebote – sind entscheidend für die Akzeptanz und Lesebereitschaft.
Konsistenz im Versand Ein regelmäßiger Versand (z. B. wöchentlich oder monatlich) sorgt für Erwartungshaltung und Vertrauen. Unregelmäßigkeit hingegen wirkt unprofessionell.
Ansprechendes Design und klare Struktur Der Newsletter sollte übersichtlich, mobiloptimiert und visuell ansprechend gestaltet sein. Call-to-Actions (z. B. Buttons) sollten klar ersichtlich sein.
Rechtliche Vorgaben beachten Der Versand darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Empfänger erfolgen (Double-Opt-In). Zudem muss ein Abmeldelink enthalten sein (DSGVO-konform).
Fazit
Newsletter-Marketing ist weit mehr als nur ein regelmäßiger E-Mail-Versand. Es ist ein strategisches Werkzeug, um bestehende Kunden zu binden, potenzielle Kunden zu gewinnen und den Markenauftritt zu stärken. Wer seinen Newsletter gut plant, ansprechend gestaltet und konsequent auswertet, kann dauerhaft von einem der stärksten Kanäle im digitalen Marketing profitieren.
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Hinweis: Der Newsletter kann auch auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten werden (z. B. jung, urban, männlich/weiblich, aktivistisch etc.) oder für einen bestimmten Anlass (z. B. Launch, Sale, Earth Day, etc.).
Neben der Unternehmens-Website bildet das Social Media Marketing (SMM) einen wichtigen Bestandteil der zeitgemäßen Kommunikation.
Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn, Pinterest, Bluesky und X (ehemals Twitter) bieten Unternehmen die Möglichkeit, mit ihrer Zielgruppe in direkten Kontakt zu treten, Markenbekanntheit aufzubauen und langfristige Kundenbeziehungen zu pflegen. Über Links auf den unternehmenseigenen Onlineshop dient das Social Media Marketing der Steigerung vom Umsätzen.
Ziele des Social Media Marketing
Social Media Marketing bezeichnet die strategische Nutzung sozialer Netzwerke, um Marketingziele zu erreichen. Dazu gehören etwa:
Steigerung der Markenbekanntheit
Generierung von Leads und Verkäufen
Aufbau und Pflege einer Community
Kundenbindung und -support
Imagepflege und Employer Branding
Vorteile des Social Media Marketing
Hohe Reichweite: Milliarden Menschen weltweit nutzen soziale Netzwerke – täglich, mehrmals.
Gezieltes Targeting: Werbeanzeigen lassen sich punktgenau auf Alter, Interessen, Standort oder Verhalten ausrichten.
Direkte Kommunikation: Feedback erfolgt in Echtzeit – Likes, Kommentare und Nachrichten fördern den Dialog.
Kosteneffizienz: Im Vergleich zu traditionellen Medien sind viele SMM-Maßnahmen kostengünstig oder sogar kostenlos.
Erfolgsfaktoren im Social Media Marketing
1. Zielgruppengerechter Content
Content ist das Herzstück jeder Social-Media-Strategie. Die Inhalte sollten:
auf die Zielgruppe zugeschnitten sein,
unterhaltsam, informativ oder emotional ansprechend sein,
zum Mitmachen animieren (z. B. durch Umfragen, Gewinnspiele, Challenges).
2. Konsistenz & Authentizität
Eine einheitliche visuelle Sprache (Farben, Schriften, Logos) und ein klarer Tonfall sind entscheidend. Authentizität schafft Vertrauen – und das ist die Basis für Kundenbindung.
3. Interaktion statt Monolog
Erfolgreiches Social Media Marketing bedeutet: zuhören, reagieren, kommunizieren. Die Community will wahrgenommen und einbezogen werden.
4. Analyse & Optimierung
Tools wie Meta Insights, Google Analytics oder externe Plattformen wie Hootsuite oder Sprout Social helfen dabei, Kampagnen auszuwerten und kontinuierlich zu verbessern.
Social Media Netzwerke im Überblick
Netzwerk
Zielgruppe
Stärken
Instagram
18–35 Jahre
Visuelles Storytelling, hohe Interaktionsrate
Facebook
25–50 Jahre
Gruppen, Events, breit gefächerte Zielgruppen
TikTok
13–30 Jahre
Kurzvideos, virales Potenzial
LinkedIn
Berufstätige, B2B
Networking, Fachbeiträge, Employer Branding
X (Twitter)
20–45 Jahre
Schnelle Nachrichten, Meinungsäußerung
Fazit
Social Media Marketing ist weit mehr als nur das gelegentliche Posten von Inhalten. Es ist ein strategisches Werkzeug, das – richtig eingesetzt – enorme Reichweiten, Markenbindung und Umsatzsteigerungen erzielen kann. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem durchdachten Konzept, kontinuierlicher Pflege der Plattformen und der Fähigkeit, sich an neue Trends und Technologien anzupassen.
Unternehmen, Selbstständige und Kreative, die heute auf Social Media verzichten, verzichten damit auch auf eine der wichtigsten Schnittstellen zur modernen Zielgruppe. Wer hingegen bereit ist, Zeit, Kreativität und Strategie zu investieren, kann sich hier einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.
Social Media Monitoring
Social Media Monitoring: Ein unverzichtbares Werkzeug in der digitalen Welt
In einer Ära, in der soziale Medien unser tägliches Leben und das Verhalten von Konsumenten und Unternehmen maßgeblich beeinflussen, ist Social Media Monitoring zu einem zentralen Instrument der Kommunikation und Marktforschung geworden. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und warum ist es so wichtig?
Was ist Social Media Monitoring?
Social Media Monitoring bezeichnet das systematische Beobachten, Analysieren und Auswerten von Aktivitäten, Gesprächen und Erwähnungen in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter (X), TikTok, LinkedIn und Blogs oder Foren. Ziel ist es, Informationen über die eigene Marke, Wettbewerber, Produkte, Branchentrends oder bestimmte Themen in Echtzeit zu sammeln.
Social-Media-Monitoring kann als Grundlage für Entscheidungen dienen – im Marketing, beim Kundenservice oder in der Krisenkommunikation.
Warum ist Social Media Monitoring wichtig?
Reputationsmanagement Unternehmen können frühzeitig erkennen, wenn sich negative Kommentare oder Shitstorms entwickeln, und rechtzeitig gegensteuern. So lassen sich Imageschäden verhindern oder zumindest eindämmen.
Kundenservice und Community Management Durch die Beobachtung von Fragen, Beschwerden oder Feedback kann direkt und zeitnah reagiert werden. Dies stärkt das Vertrauen und die Bindung zur Zielgruppe.
Wettbewerbsanalyse Social Media Monitoring erlaubt es, die Aktivitäten der Konkurrenz zu beobachten. Welche Kampagnen laufen gut? Welche Kritik gibt es? Welche neuen Produkte werden vorgestellt?
Trend- und Themenanalyse Wer früh erkennt, welche Themen viral gehen oder welche Hashtags sich durchsetzen, kann strategisch davon profitieren – etwa durch gezielte Content-Erstellung oder Hashtag-Nutzung.
Erfolgsmessung von Kampagnen Monitoring-Tools ermöglichen es, den Erfolg von Social Media-Kampagnen durch Metriken wie Reichweite, Engagement oder Sentiment (Tonlage der Beiträge) zu analysieren und zu optimieren.
Wie funktioniert Social Media Monitoring?
Zur Durchführung werden spezielle Tools eingesetzt, die mithilfe von Keywords, Hashtags oder Benutzernamen automatisch relevante Inhalte erfassen und auswerten. Bekannte Tools sind zum Beispiel:
Google Alerts – sehr einfaches Monitoring, gut zum Einstieg
Diese Tools bieten oft Dashboards, Statistiken, Alerts bei kritischen Beiträgen und Exportfunktionen für Reports.
Herausforderungen
Trotz seiner Vorteile bringt Social Media Monitoring auch einige Herausforderungen mit sich:
Datenflut: Die Menge an Daten ist enorm – relevante Inhalte von irrelevanten zu trennen, ist oft schwierig.
Datenschutz: Bei der Analyse öffentlicher Beiträge ist Vorsicht geboten. Rechtliche Grenzen (z. B. DSGVO) dürfen nicht überschritten werden.
Sprachliche Nuancen: Ironie, Sarkasmus oder Mehrdeutigkeiten können falsch interpretiert werden – insbesondere durch automatisierte Systeme.
Technologische Abhängigkeit: Die Qualität der Ergebnisse hängt stark vom verwendeten Tool und dessen Algorithmen ab.
Fazit
Social Media Monitoring ist ein Werkzeug für Unternehmen, aber auch Einzelpersonen. Wer seine Online-Präsenz ernst nimmt, muss wissen, was über ihn gesagt wird.
Tipp zum Einstieg: Schon einfache Tools wie Google Alerts können helfen, ein erstes Gefühl für Social Media Monitoring zu entwickeln. Wer es professionell angehen möchte, sollte in spezialisierte Lösungen investieren – je nach Ziel und Budget.
Retargeting und Remarketing: Strategien für erfolgreiches Online-Marketing
Retargeting und Remarketing sind zwei Strategien, um potenzielle bzw. existierende Kunden erneut anzusprechen und die Conversion-Raten zu steigern.
🔁 Was ist Retargeting?
Retargeting bezeichnet eine Online-Marketing-Strategie, bei der Besucher einer Website, die keine gewünschte Aktion (z. B. Kauf, Anmeldung) abgeschlossen haben, durch gezielte Werbung erneut angesprochen werden. Dies geschieht meist über Cookies oder Tracking-Pixel, die das Verhalten der Nutzer aufzeichnen. Anschließend werden diesen Nutzern personalisierte Anzeigen auf anderen Websites oder sozialen Medien präsentiert, um sie zur Rückkehr und Konversion zu bewegen.
Beispiel: Ein Nutzer betrachtet auf einer E-Commerce-Website ein Paar Schuhe, verlässt die Seite jedoch ohne Kauf. Später sieht er auf einer anderen Website eine Anzeige für genau dieses Schuhmodell.
📧 Was ist Remarketing?
Remarketing konzentriert sich darauf, bestehende Kunden oder Interessenten, die bereits mit dem Unternehmen interagiert haben, erneut anzusprechen. Dies erfolgt häufig über E-Mail-Kampagnen (Newsletter). Ziel ist es, die Beziehung zu diesen Kontakten zu vertiefen und sie zu weiteren Aktionen zu motivieren.
Beispiel: Ein Kunde legt Produkte in den Warenkorb, schließt den Kauf jedoch nicht ab. Später erhält er eine E-Mail mit einer Erinnerung an die Produkte und einem möglichen Rabattangebot.
🔍 Unterschiede zwischen Retargeting und Remarketing
Merkmal
Retargeting
Remarketing
Zielgruppe
Anonyme Website-Besucher
Bestehende Kunden oder Kontakte
Kanal
Display-Anzeigen, Social Media Ads
E-Mail, SMS, direkte Kommunikation
Technologie
Cookies, Tracking-Pixel
CRM-Systeme, E-Mail-Marketing-Tools
Zielsetzung
Rückgewinnung von Besuchern ohne Konversion
Reaktivierung und Bindung bestehender Kunden
🚀 Strategien für effektives Retargeting
Segmentbasiertes Retargeting: Unterteilen Sie Ihre Zielgruppe nach Verhalten, z. B. besuchte Seiten oder Verweildauer, um relevantere Anzeigen zu schalten.
Dynamisches Retargeting: Nutzen Sie automatisierte Anzeigen, die Produkte zeigen, die der Nutzer zuvor angesehen hat.
A/B-Tests: Testen Sie verschiedene Anzeigengestaltungen, um herauszufinden, welche am effektivsten sind.
📈 Strategien für erfolgreiches Remarketing
Personalisierte E-Mails: Senden Sie maßgeschneiderte Nachrichten basierend auf dem bisherigen Verhalten des Kunden.
Warenkorbabbruch-Kampagnen: Erinnern Sie Kunden an Produkte, die sie im Warenkorb zurückgelassen haben.
Reaktivierungskampagnen: Sprechen Sie inaktive Kunden mit speziellen Angeboten oder Informationen an.
⚖️ Cookie-Banner
Sowohl beim Retargeting als auch beim Remarketing ist die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu beachten. Dies beinhaltet die transparente Information der Nutzer über Datenverarbeitung und das Einholen ihrer Zustimmung, zum Beispiel duch ein Cookie-Banner. Empfehlenswert für das CMS WordPress ist das Borlabs Cookie Plugin.
Außerdem ist für jede Website eine Datenschutzerklärung Pflicht. In WordPress ist dazu eine Datenschutzerklärungs-Seite als Entwurf (!)angelegt. Vor der Freischaltung muss diese Erklärung noch angepasst werden.
🧠 Fazit
Retargeting und Remarketing sind leistungsstarke Instrumente im digitalen Marketing, die, richtig eingesetzt, die Kundenbindung stärken und die Conversion-Raten erhöhen können. Während Retargeting sich auf die Rückgewinnung anonymer Website-Besucher konzentriert, zielt Remarketing auf die Reaktivierung bestehender Kundenbeziehungen ab. Eine Kombination beider Strategien ist empfehlenswert.
Display-Werbung und verschiedene Formen von Partnerprogrammen, auch als Affiliate-Programme bekannt, sind Sonderformen des E-Commerce-Marketing – ebenso wie das Virale Marketing.
Write „Remarketing“ in 873EFF neon letters.
Display-Werbung im E-Commerce
In der heutigen digitalen Handelslandschaft ist Display-Werbung zu einem unverzichtbaren Bestandteil des E-Commerce-Marketings geworden. Mit gezieltem Einsatz visueller Werbemittel können Online-Händler ihre Markenbekanntheit steigern, potenzielle Kunden auf ihre Angebote aufmerksam machen und letztlich den Umsatz erhöhen. Doch was genau ist Display-Werbung, wie funktioniert sie im Kontext des E-Commerce, und welche Strategien sind besonders wirkungsvoll?
Was ist Display-Werbung?
Display-Werbung bezeichnet grafische Werbeanzeigen im Internet, die in der Regel auf Websites, in Apps oder auf sozialen Plattformen erscheinen. Diese Anzeigen bestehen oft aus Bildern, Animationen, Videos oder interaktiven Elementen und sollen die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen. Im Gegensatz zur Text-basierten Werbung wie z. B. Google Ads setzt Display-Werbung auf visuelle Reize.
Relevanz von Display-Werbung im E-Commerce
Im E-Commerce ist der Wettbewerb enorm. Tausende von Online-Shops buhlen um die Aufmerksamkeit einer oft überforderten Zielgruppe. Hier bietet Display-Werbung eine effektive Möglichkeit, Produkte oder Marken zu inszenieren und Kunden im gesamten Kaufentscheidungsprozess zu begleiten — von der ersten Wahrnehmung bis hin zur Conversion.
Vorteile im Überblick:
Markenbildung: Visuelle Anzeigen helfen, eine Marke im Gedächtnis zu verankern.
Gezieltes Targeting: Durch Datenanalyse können Anzeigen bestimmten Nutzergruppen basierend auf Interessen, Verhalten und Demografie ausgespielt werden.
Retargeting-Möglichkeiten: Nutzer, die einen Shop besucht, aber nicht gekauft haben, können gezielt erneut angesprochen werden.
Skalierbarkeit: Display-Kampagnen lassen sich flexibel an verschiedene Budgets und Zielgruppen anpassen.
Strategien für erfolgreiche Display-Werbung
Klare Zielsetzung: Ob Markenbekanntheit, Lead-Generierung oder Umsatzsteigerung – die Zielsetzung bestimmt die Ausgestaltung der Kampagne.
Zielgruppenanalyse: Eine präzise Zielgruppenansprache ist entscheidend. Wer sind die Kunden? Was interessiert sie? Wo halten sie sich online auf?
Kreatives Design: Die Anzeige muss auffallen, aber gleichzeitig zur Marke passen. Farben, Schriften und Bildsprache sollten einheitlich und professionell sein.
Platzierung & Umfeld: Die Wahl der richtigen Plattformen und Websites ist entscheidend für die Wahrnehmung der Anzeige.
A/B-Testing: Durch Testen verschiedener Anzeigenversionen kann ermittelt werden, welche Gestaltung am besten performt.
Retargeting: Durch das gezielte Wiederansprechen von Interessenten, z. B. über das Google Display Network oder Facebook, lassen sich Conversion-Raten oft erheblich steigern.
Herausforderungen der Display-Werbung
Trotz der vielen Vorteile bringt Display-Werbung auch Herausforderungen mit sich:
Bannerblindheit: Viele Nutzer ignorieren Anzeigen mittlerweile automatisch.
Ad-Blocker: Ein wachsender Teil der Nutzer blockiert Werbung komplett.
Kostenkontrolle: Ohne saubere Zielsetzung und kontinuierliche Optimierung können die Kosten aus dem Ruder laufen.
Datenschutz: Die Möglichkeiten des Targetings stehen unter dem zunehmenden Druck von Datenschutzrichtlinien (z. B. DSGVO).
Fazit
Display-Werbung ist ein wirkungsvolles Werkzeug im Arsenal des E-Commerce-Marketings. Sie bietet sowohl kreativen Spielraum als auch datengestützte Optimierungsmöglichkeiten. Entscheidend für den Erfolg sind eine klare Strategie, ein tiefes Verständnis der Zielgruppe und kontinuierliche Analyse der Ergebnisse. Wer diese Faktoren beachtet, kann mit Display-Werbung nicht nur mehr Sichtbarkeit erzielen, sondern auch den Absatz messbar steigern.
Partnerprogramme im E-Commerce
Affiliate Marketing ermöglicht Online-Händlern, neue Kunden über Partnernetzwerke zu gewinnen – performancebasiert und skalierbar. In diesem Artikel beleuchten wir, was Affiliate Marketing ist, wie es im E-Commerce funktioniert, welche Chancen es bietet und worauf Händler achten sollten.
Was ist Affiliate Marketing?
Affiliate Marketing ist eine Form des Provisionsmarketings, bei dem Publisher (auch Affiliates genannt) Produkte oder Dienstleistungen eines Advertisers (z. B. eines Online-Shops) bewerben. Erfolgt über einen Affiliate-Link ein definierter Erfolg – meist ein Kauf –, erhält der Publisher eine Provision. Die Abrechnung erfolgt häufig auf Basis von:
CPS (Cost per Sale): Provision pro verkauftem Produkt
CPL (Cost per Lead): Vergütung pro generiertem Kontakt
CPC (Cost per Click): Bezahlung pro Klick (seltener im Affiliate-Kontext)
Die Vermittlung läuft über sogenannte Affiliate-Netzwerke oder über eigene Partnerprogramme. Beispiel für eigenes Partnerprogramm: der Hoster UDMedia.
Relevanz von Affiliate Marketing im E-Commerce
Affiliate Marketing bietet für Online-Händler viele Vorteile – vor allem wegen seiner Performance-Orientierung: Es werden nur dann Kosten fällig, wenn ein konkreter, messbarer Erfolg erzielt wurde.
Vorteile auf einen Blick:
Risikominimierung: Keine Fixkosten, da nur bei Erfolgen gezahlt wird.
Reichweitensteigerung: Zugang zu etablierten Publishern mit großer Zielgruppenbindung (z. B. Blogs, Vergleichsportale, Influencer).
SEO- und Content-Boost: Affiliates produzieren Inhalte, die zur Sichtbarkeit beitragen können.
Diversifikation der Vertriebskanäle: Weniger Abhängigkeit von Google Ads oder Social Media.
Typische Affiliate-Partner im E-Commerce
Im Affiliate Marketing kommen verschiedene Arten von Publishern zum Einsatz, z. B.:
Gutschein- und Cashback-Portale: Bieten Nutzern Sparanreize
Preisvergleichsseiten: Leiten qualifizierte Kaufinteressenten weiter
E-Mail-Newsletter-Anbieter: Bewerben Angebote direkt bei Abonnenten
Influencer & YouTuber: Nutzen ihre Community zur Bewerbung
Technische Affiliates: Verwenden Tools wie Retargeting oder Produktdaten-Feeds
Erfolgsfaktoren im Affiliate Marketing
Attraktives Provisionsmodell: Affiliates bewerben bevorzugt Produkte mit fairer Vergütung.
Transparente Kommunikation: Offene und regelmäßige Kommunikation mit Partnern steigert Vertrauen und Performance.
Technisch zuverlässiges Tracking: Nur wenn Verkäufe sauber erfasst werden, kann die Zusammenarbeit fair vergütet werden.
Gezielte Auswahl der Partner: Nicht jeder Affiliate passt zu jedem Shop – Qualität geht vor Quantität.
Optimierung der Landingpages: Gute Produktseiten erhöhen die Conversion Rate und damit die Attraktivität des Programms.
Herausforderungen und Risiken
So wirkungsvoll Affiliate Marketing sein kann, birgt es auch Risiken:
Markenimage in Gefahr: Unpassende oder aggressive Affiliates können der Marke schaden.
Betrug (Affiliate Fraud): Z. B. durch Cookie Dropping oder künstlich erzeugte Klicks.
Abhängigkeit von Drittplattformen: Affiliate-Netzwerke verlangen oft Gebühren und geben die Regeln vor.
Komplexität der Attribution: In Multi-Channel-Strategien ist nicht immer klar, welcher Kanal den Kauf ausgelöst hat.
Fazit
Affiliate Marketing ist ein mächtiges Werkzeug im E-Commerce – besonders für performanceorientierte Händler. Es vereint Reichweite, Zielgruppenfokus und Effizienz, vorausgesetzt, es wird strategisch geplant und professionell umgesetzt. Wer ein transparentes Partnerprogramm mit fairen Konditionen bietet und auf Qualität statt Quantität setzt, kann mit Affiliate Marketing nachhaltig wachsen.
Virales Marketing im E-Commerce
Kennst du das Gefühl, wenn du ein Video siehst, es so witzig oder genial findest, dass du es sofort weiterschicken musst? Genau das ist virales Marketing. Es geht darum, Inhalte zu erschaffen, die sich quasi von selbst verbreiten – wie ein Lauffeuer im Netz.
Was steckt dahinter?
Beim viralen Marketing steht nicht die klassische Werbung im Vordergrund („Kauf jetzt!“), sondern etwas, das die Leute begeistert: Humor, Emotionen, Überraschung oder einfach eine clevere Idee. Der Trick: Die Menschen teilen es freiwillig – und werden so zu den besten Werbeträgern.
Warum funktioniert das so gut?
Wir lieben gute Geschichten. Ein witziges Video oder eine emotionale Story bleibt hängen.
Teilen macht Spaß. Wer etwas Lustiges oder Beeindruckendes teilt, sammelt Likes und Anerkennung.
Es geht blitzschnell. Ein einziger Post kann Millionen erreichen – ohne riesiges Werbebudget.
Was macht eine Kampagne viral?
Damit’s klappt, braucht es ein paar Zutaten:
Einfachheit – die Botschaft muss sofort verständlich sein.
Emotion – ob lachen, weinen oder staunen: Hauptsache, es packt.
Timing – ein guter Moment ist Gold wert (z. B. ein aktueller Trend).
Mut zur Kreativität – langweilig wird nicht geteilt.
Beispiel: die Supercool-Kampagne von Edeka
Ice Bucket Challenge – Millionen kippten sich Wasser über den Kopf, um auf ALS aufmerksam zu machen.
Aber Vorsicht…
Virales Marketing ist nicht planbar. Manchmal floppt eine Idee, oder sie schlägt in die falsche Richtung aus. Ein Shitstorm verbreitet sich nämlich genauso schnell wie ein lustiges Video. Deshalb: immer gut überlegen, wie die Botschaft ankommen könnte.
Fazit
Virales Marketing ist die Königsklasse für Reichweite ohne dickes Werbebudget. Es lebt von Kreativität, Spontaneität und Emotion. Wer den Nerv der Leute trifft, kann mit einer einzigen Idee Millionen erreichen – und das ganz ohne klassischen Werbespot im TV.
Checkliste Virales Marketing 🚀
✅ Eine starke Idee entwickeln
Hat deine Botschaft etwas Besonderes?
Ist sie überraschend, lustig oder emotional?
✅ Klares Ziel definieren
Soll es Aufmerksamkeit für ein Produkt geben?
Geht es um Markenimage, Reichweite oder Community-Aufbau?
✅ Keep it simple
Kann man deine Botschaft in wenigen Sekunden verstehen?
Ist sie so einfach, dass man sie sofort weitererzählen kann?
✅ Emotionen wecken
Löst der Content Lachen, Staunen, Freude oder Mitgefühl aus?
Gibt es einen „Wow“-Moment?
✅ Visuell denken
Ist dein Content bild- oder videostark?
Funktioniert er auch ohne langen Erklärungstext?
✅ Teilbarkeit sicherstellen
Leicht auf Social Media teilbar?
Funktioniert’s auch mobil (Handy-User im Blick)?
✅ Timing prüfen
Greift deine Idee aktuelle Trends oder Memes auf?
Passt sie zu einem bestimmten Anlass oder Event?
✅ Authentisch bleiben
Passt die Kampagne zu deiner Marke?
Könnte es künstlich oder aufgesetzt wirken?
Achtung: die meisten viralen Kampagnen finktionieren nicht. Trotzdem ist es keine schlechte Idee, mal von einem Erfolg auszugehen!
✅ Risiken abwägen
Könnte jemand deine Botschaft falsch verstehen?
Was wäre, wenn die Reaktionen negativ ausfallen?
✅ Plan für danach
Was passiert, wenn es wirklich viral geht?
Kannst du den Hype nutzen, um langfristig Fans oder Kunden zu gewinnen?
Die Kundinnen und Kunden erwarten schnelle, flexible und transparente Lieferungen. Die Qualität der Logistikprozesse entscheidet über die Kunden-Zufriedenheit. Neben einem funktionierenden Lager- und Versandwesen spielen auch die angebotenen Versandoptionen eine immer wichtigere Rolle im Wettbewerb.
Bedeutung der Logistik im E-Commerce
Die E-Commerce-Logistik umfasst alle Prozesse, die notwendig sind, um ein Produkt vom Online-Shop zum Kunden zu bringen. Dazu gehören:
Warenannahme und Lagerhaltung
Kommissionierung (Zusammenstellung von Waren) und Verpackung
Versandabwicklung
Retourenmanagement
Sendungsverfolgung und Kundenkommunikation
Ein effizientes Logistiksystem reduziert Kosten, steigert die Kundenzufriedenheit und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit.
Versandoptionen im E-Commerce
Versandoptionen müssen daher auf die Zielgruppe und das Sortiment abgestimmt sein. Typische Versandarten sind:
Standardversand
Günstigste und meistgenutzte Option
Lieferzeit: in der Regel 2–5 Werktage
Expressversand
Lieferung innerhalb von 24–48 Stunden
Höhere Versandkosten
Wichtig bei dringendem Bedarf oder hochwertigen Produkten
Same-Day-Delivery
Lieferung am selben Tag der Bestellung
Vor allem in Großstädten verfügbar
Click & Collect
Kunden kaufen online und holen die Ware im stationären Geschäft ab
Niedrige Kosten
Kunden entscheiden sich für Zusatzkäufe im Laden
Multi-Channel
Klimafreundlicher Versand
Wichtig für umweltbewusste Konsumenten
Kann als optionales Upgrade oder Standard angeboten werden
„Als Shopbetreiber gilt es beim Versand einige Dinge zu beachten. Für ein positives Kauferlebnis ist es von besonderer Wichtigkeit, dass der Kunde sein Paket schnell und vor allem zuverlässig erhält. Eine Umfrage von DHL hat ergeben, dass 95 % der potentiellen Käufer den Kauf abbrechen, wenn die bevorzugte Empfangsoption nicht zur Verfügung steht.
Lt. der Studie ist die Anzahl der Käufer, die die Ware direkt nach Hause geliefert haben möchte um ca. 10 % gefallen. Stattdessen steigt die Beliebtheit der Lieferung an Packstationen bzw. an einen sicheren Ort weiterhin an.“ Quelle: Vendidero, der Hersteller des Plugins WooCommerce Germanized.
Achtung: Grundvoraussetzung für die Nutzung der Packstation-Lieferung ist, dass du die DHL-Anbindung von Germanized konfiguriert hast.
Herausforderungen der E-Commerce-Logistik
Retourenmanagement
Beim Verkauf von Textilien sind Retourenquoten von 30–60 % nicht ungewöhnlich.
Effiziente Prozesse der Wiederaufbereitung von Waren sind entscheidend.
Häufig werden zurückgesendete Waren al „B-Stock“ mit Rabatt verkauft.
Wichtig: transparente Kommunikation und Versandkostenkalkulation – gestaffelte Versandgebühren bietet das WooCommerce-Addon Flexible Shipping.
Skalierbarkeit
Saisonale Spitzen (z. B. Weihnachten, Black Friday) erfordern flexible Kapazitäten.
Achtung: Auch bei der Beschaffung!
Fulfillment: Eigenregie vs. Outsourcing
Das DHL Fulfillment Network
Viele Online-Händler stehen vor der Frage, ob sie die Logistik selbst abwickeln oder auslagern sollen, zum Beispiel an FBA (Amazon) oder DHL Fulfillment Network.
Kriterium
Eigene Logistik
Fulfillment-Dienstleister
Kontrolle
Hoch
Mittel bis gering
Skalierbarkeit
Begrenzter Spielraum
Hohe Flexibilität
Fixkosten
Hoch (Lager, Personal)
Variable Kosten je Paket
Geschwindigkeit
Abhängig von internen Prozessen
Schnell
Zu bekannten Fulfillment-Anbietern zählen z. B. Amazon FBA, DHL Fulfillment oder das Shopify Fulfillment Network.
Trends und Ausblick
Personalisierte Lieferoptionen: Lieferung zur Wunschzeit, an Wunschort, durch Wunschdienstleister
Nachhaltigkeit: Verpackungen aus Recyclingmaterial, CO₂-neutrale Lieferung, lokale Hubs
Fazit
Ach die Logistik ist ein zentrales Element der Customer Experience. Wer Kundenbindung und Wettbewerbsfähigkeit stärken will, sollte zuverlässige Partner haben. Ein professioneller Versand entscheidet über die nächste Bestellung.
Controlling.Wie funktioniert das Controlling im E-Commerce und wie werden die wichtigsten Kennzahlen abgerufen?
Der Onlinehandel ist ein dynamischer, also sich schnell verändernder Markt.
Das Controlling ermöglicht es Händlern, ihre Geschäftsprozesse zu steuern, fundierte Entscheidungen zu treffen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kennzahlen bieten einen schnellen Überblick der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens.
Was das Controlling leistet
WooCommerce-Statistiken: Umsatz und Anzahl der Bestellungen.
Controlling umfasst mehr als nur Kostenkontrolle. Das Controlling sorgt für Transparenz innerhalb eines Unternehmens und identifiziert nicht ausgeschöpfte Potentiale ebenso wie Kostenfallen. Zu den Kernaufgaben des Controllings gehören:
Planung – z. B. Umsatz- und Kostenplanung
Überwachung – Soll-Ist-Vergleiche und Abweichungsanalysen
Steuerung – Einleitung von Maßnahmen bei Zielabweichungen
Information – Bereitstellung relevanter Daten für die Entscheidungsträger im Unternehmen
Erfolgreiche Online-Händler setzen auf ein Controlling-System, das nicht nur auf kurzfristige Erfolgskennzahlen schaut, sondern auch langfristige Aspekte wie Kundenbindung, Skalierbarkeit und Margenentwicklung berücksichtigt.
Wichtige Kennzahlen im E-Commerce
Im Online-Handel gibt es eine Vielzahl an Kennzahlen. Sie bilden das Fundament für eine datengestützte und zielgerichtete Steuerung. Die Kennzahlen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:
Umsatz- und Ertragskennzahlen
Umsatz: Gesamtumsatz oder Umsatz pro Kanal (z. B. Eigener Shop und Marktplätze)
Deckungsbeitrag: Umsatz minus variable Kosten – zeigt, ob ein Produkt oder eine Kategorie profitabel ist
Rohertrag: Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis (ggf. nach Retouren)
Marketing- und Vertriebskennzahlen
Conversion Rate
Conversion Rate: Verhältnis von Besuchern zu Käufern.
Die Conversion-Rate wird berechnet, indem die Anzahl der Conversions durch die Anzahl der Besuche geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird.
Formel für die Conversion Rate in Prozent: (Anzahl der Conversions / Anzahl der Besuche) * 100 = Conversion-Rate in % Beispiel: (2 Conversions / 50 Besuche) * 100 = 2 %
Cost per Order (CPO): Marketingkosten je Bestellung – misst die Effizienz von Werbekampagnen
Customer Acquisition Cost (CAC): Kosten zur Gewinnung eines Neukunden
Customer Lifetime Value (CLV): Wert eines Kunden über die gesamte Geschäftsbeziehung hinweg
Kundenkennzahlen
Wiederkaufsrate: Anteil der Kunden, die erneut kaufen – wichtig für Kundenbindung
Retourenquote: Anteil der retournierten Bestellungen – besonders relevant im Fashion-Bereich
Average Order Value (AOV): Durchschnittlicher Wert pro Bestellung in einem Onlineshop. Beispiel: Maßnahmen zur Steigerung des AOV
Lager- und Logistikkennzahlen
Lagerumschlagshäufigkeit: Wie oft wird der Lagerbestand pro Jahr verkauft?
Lieferzeit & Termintreue: Durchschnittliche Versanddauer und Einhaltung von Lieferzusagen
Out-of-Stock-Rate: Anteil der nicht verfügbaren Produkte
Web-Analytics-Kennzahlen
Traffic: Anzahl der Besucher (Unique Visitors, Sessions)
Verweildauer: Durchschnittliche Zeit, die Besucher auf der Website verbringen
Bounce-Rate (Absprungrsate)
Die Bounce-Rate (Absprungrate) ist ein Maß für die Nutzerinteraktion und wird in Matomo und Google Analytics ähnlich berechnet. Diese Analysetools erfassen jedoch unterschiedliche Ereignistypen (wie Scrollen, Klicks oder Seiten neu laden), die die Ergebnisse der Absprungrate beeinflussen können. Dies erschwert den Vergleich der Absprungraten sowohl zwischen Seiten Ihrer eigenen Website als auch zwischen verschiedenen Websites.
Das WordPress-Plugin Burst Statistics verwendet dagegen eine einheitliche Methode. Erfasst wird die Verweildauer auf jeder einzelnen Seite als statisches Ereignis. Dadurch liefert Burst eine einheitliche, vergleichbare Absprungrate für die gesamte Website.
Was ist ein Absprung?
Ein Absprung ist ein Besuch einer Website, bei dem der Nutzer die Website innerhalb von 5 Sekunden ohne Interaktion (ohne Scrollen, ohne Klick, ohne weiteren Seitenaufruf) verlässt.
Durch die Festlegung eines 5-Sekunden-Schwellenwerts wird vermieden, dass kurze, aber gezielte Besuche (wie das Lesen eines kurzen Artikels oder das Abrufen von Kontaktinformationen) als Absprung gezählt werden. Wenn sich jemand beispielsweise 30 Sekunden lang ein Rezept ansieht, ohne zu scrollen, ist er eindeutig interessiert – und dieser Besuch sollte nicht als Absprung gewertet werden.
Formel für die Berechnung der Bounce-Rate (Absprungrate) in Prozent: Bounce-Rate = (Absprünge/Sitzungen) * 100 = Bounce-Rate in %
Definitionen:
Sitzung: Ein Besuch auf Ihrer Website. Eine Sitzung endet, wenn der Besucher 30 Minuten oder länger inaktiv ist. Alle Sitzungen werden täglich um Mitternacht (00:00 Uhr) zurückgesetzt.
Absprung: Eine Sitzung, bei der der Besucher die Website innerhalb von 5 Sekunden verlässt, ohne dass Ereignisse (z. B. Scrollen, Klicken, Seitenaufruf, Neuladen) ausgelöst werden.
Hohe Bounce-Rates
Eine hohe Absprungrate ist nicht immer schlecht. Wenn ein Besucher beispielsweise auf einer Kontaktseite landet, die benötigten Informationen erhält und sofort Kontakt aufnimmt, ist das ein Erfolg – auch wenn keine zusätzlichen Ereignisse ausgelöst wurden.
Controlling-Tools im E-Commerce
Zur Erhebung und Analyse dieser Kennzahlen stehen zahlreiche Tools zur Verfügung:
Web-Analytics: z. B. Google Analytics, Matomo
ERP- und Warenwirtschaftssysteme: z. B. plentymarkets, JTL
Business Intelligence (BI)-Systeme: z. B. Power BI, Tableau
Shop-Systeme mit integrierter Analyse: Shopify, Shopware, WooCommerce
Die Auswahl der richtigen Tools und die systematische Integration der Datenquellen sind entscheidend für ein effizientes Controlling.
Beispiel einer Steuerung: Maßnahmen zur Steigerung des AOV (Average Order Value)
Vergleich des durchschnittlichen Bestellwerts in den WooCommerce-Statistiken.
AOV-Zahlen im Beispiel:
Dezember 2023
23,94 €
Dezember 2024
17,51 €
Um den Average Order Value (AOV) – also den durchschnittlichen Bestellwert pro Kauf – zu erhöhen, gibt es verschiedene bewährte Maßnahmen, die du abhängig vom Geschäftsmodell einsetzen kannst. Hier sind einige Strategien:
Maßnahmen zur Erhöhung des AOV
Cross-Selling
Definition: Biete verwandte oder ergänzende Produkte während oder nach dem Kauf an.
Beispiel: Beim Verkauf eines Brettspiels eine Erweiterung vorschlagen.
Platzierung: Auf der Produktseite … oder in einem personalisierten Newsletter nach dem Kauf (erhöht nicht direkt den AOV)
Up-Selling
Definition: Motiviere Kunden, eine höherwertige oder größere Variante des Produkts zu kaufen.
Beispiel: Anstatt der Standard-DAW-Version die „Pro“-Variante mit mehr Funktionen empfehlen.
Hinweis: Muss den Mehrwert klar und schnell erkennbar machen.
Mengenrabatte & Bundles
Definition: Ermutige Kunden, mehr auf einmal zu kaufen, indem du Rabatte oder Produktpakete anbietest.
Beispiel: „3 Gitarrensaiten-Sets kaufen, nur 2 bezahlen“ oder „Producer Bundle“ mit Samples, Loops & VSTs.
Mindestbestellwert für Vorteile
Definition: Setze einen Mindestbestellwert für kostenlosen Versand, Bonusartikel oder Rabatte.
Beispiel: „Kostenloser Versand ab 50 €“ oder „Gratis DAW-Preset-Pack ab 75 € Bestellwert“.
Limitierte Angebote & Zeitdruck
Definition: Biete zeitlich begrenzte Upgrades, Rabatte oder Bundles an.
Psychologie: Fördert Impulskäufe und steigert die Warenkorbgröße.
Beispiel: „Nur heute: 20 % Rabatt auf Soundpacks ab 2 Stück!“
Treueprogramme mit Schwellenwerten
Definition: Belohne Kunden ab bestimmten Einkaufswerten mit Punkten, Rabatten oder Geschenken.
Beispiel: „Erhalte 100 Bonuspunkte bei Bestellungen über 60 €.“
Personalisierte Empfehlungen
Definition: Nutze Kaufverhalten oder Browsing-Daten, um individuell passende Empfehlungen zu geben.
Beispiel: „Du hast Synth-Presets gekauft – hier sind passende Drumkits.“
Live-Chat oder Beratung
Definition: Ein aktiver Support hilft, Unsicherheiten zu klären und höherwertige Produkte zu empfehlen.
Einsatz: Besonders effektiv bei teuren Produkten oder technischen Fragen.
Fazit:
AOV-Strategien – Zusammenfassung
Effektive AOV-Strategien kombinieren psychologische Trigger (z. B. Verknappung, Belohnung), technologische Tools (Personalisierung, automatisiertes Up-/Cross-Selling) und guten Service. Beispiel Musikhaus Thomann: Authentische und zielgruppengerechte Kommunikation und gezielten Empfehlungen von Equipment.
Controlling und Kennzahlen im E-Commerce – Zusammenfassung
Im Online-Handel schafft datenbasiertes Handeln die nötige Transparenz, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Prozesse kontinuierlich zu optimieren. Dabei bilden Kennzahlen das Fundament für eine zielgerichtete Steuerung. Erfolgreiche Online-Händler setzen auf ein strukturiertes Controlling-System, das nicht nur auf kurzfristige Erfolgskennzahlen schaut, sondern auch strategische Aspekte wie Kundenbindung, Skalierbarkeit und Margenentwicklung berücksichtigt.
Controlling und Kennzahlen im E-Commerce – Aufgaben
In WooCommerce einloggen
Umsatzstatistiken aufrufen
Umsätze von einem bestimmten Datum abrufen und die Anzahl der Käufer
Mahnverfahren im E-Commerce.MitZahlungserinnerungen und Mahnverfahren sichern Onlinehändler ihre Forderungen ab.
Die Waage der Gerechtigkeit
Im E-Commerce gehört es leider zum Alltag, dass nicht alle Kunden fristgerecht zahlen. Die Gründe sind vielfältig:
Vergesslichkeit.
Finanzielle Engpässe.
Überschuldung.
Bewusste Zahlungsverweigerung und Betrug.
Schlechte Usablity des Onlineshops. Beispiel: Bei der Eingabe einer IBAN in eine Formularfeld findet keine automatisierte Validierung der Nummer statt.
Ausstehende Zahlungen sind nicht nur eine finanzielle Belastung, sie wirken sich auch negativ auf die Motivation des Teams aus, das den Onlineshop betreut. Das Mahnwesen hat die Aufgabe, berechtigte Forderungen durchzusetzen ohne dem Unternehmen einen Image-Schaden zuzufügen.
Zahlungserinnerung: Der freundliche erste Schritt
Bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden, sollten Händler ihren Kunden eine freundliche Zahlungserinnerung senden. Diese informiert darüber, dass die Zahlungsfrist überschritten wurde und die Forderung weiterhin offen ist.
Inhalte einer Zahlungserinnerung:
Kunden- und Rechnungsnummer
Rechnungsdatum und Betrag
Ursprüngliches Zahlungsziel
Höfliche Bitte um Begleichung der Rechnung
Neue Frist zur Zahlung (z. B. 7 Tage)
Kontaktmöglichkeit bei Rückfragen
Tipp: Verwenden Sie einen sachlich-freundlichen Ton. In vielen Fällen reicht diese Erinnerung bereits aus, um die Zahlung zu erhalten.
Mahnverfahren in mehreren Stufen
Bleibt die Zahlung trotz Erinnerung aus, folgt in der Regel ein gestuftes Mahnverfahren mit ein bis drei Mahnungen.
Typische Mahnstufen im Überblick:
1. Mahnung: Sachlich, erinnert erneut an die offene Rechnung, evtl. mit Hinweis auf Mahngebühren bei weiterer Nichtzahlung.
2. Mahnung: Deutlicher im Ton, evtl. mit Ankündigung rechtlicher Schritte.
3. Mahnung (Letzte Mahnung): Setzt eine letzte Frist und kündigt gerichtliches Mahnverfahren oder Inkasso an.
Hinweis: Gesetzlich vorgeschrieben ist ein angestuftes Mahnverfahren nicht – rechtlich gesehen kann nach Verzugseintritt sofort ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet werden. Die außergerichtliche Mahnung ist jedoch wirtschaftlicher.
Rechtlicher Rahmen: Wann gerät der Kunde in Verzug?
Ein Schuldner gerät nach § 286 BGB automatisch 30 Tage nach Fälligkeit und Zugang der Rechnung in Verzug – vorausgesetzt, er wurde auf diese Frist hingewiesen. Bei Verbrauchern (B2C) muss dieser Hinweis erfolgen, bei Geschäftskunden (B2B) ist er üblich, aber nicht zwingend.
BGB § 286 Verzug des Schuldners
(1) Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug. Der Mahnung stehen die Erhebung der Klage auf die Leistung sowie die Zustellung eines Mahnbescheids im Mahnverfahren gleich.
(2) Der Mahnung bedarf es nicht, wenn 1. für die Leistung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt ist, 2.der Leistung ein Ereignis vorauszugehen hat und eine angemessene Zeit für die Leistung in der Weise bestimmt ist, dass sie sich von dem Ereignis an nach dem Kalender berechnen lässt, 3.der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert, 4.aus besonderen Gründen unter Abwägung der beiderseitigen Interessen der sofortige Eintritt des Verzugs gerechtfertigt ist.
Folgen des Verzugs:
Anspruch auf Verzugszinsen (aktuell 5 Prozentpunkte über dem Basiszinssatz bei Verbrauchern, 9 bei Unternehmen)
Anspruch auf Ersatz weiterer Verzugsschäden
Inkassokosten sind ggf. erstattungsfähig
Inkasso, gerichtliches Mahnverfahren oder Klage?
Wenn auch Mahnungen wirkungslos bleiben, stehen zwei Wege offen:
Inkassobüro: Übernimmt die Forderungseinziehung außergerichtlich. Vorteil: Geringer Aufwand für den Händler. Nachteil: Zusatzkosten und potenzieller Reputationsverlust.
Gerichtliches Mahnverfahren: Über das zuständige Mahngericht kann ein Mahnbescheid beantragt werden. Widerspricht der Schuldner nicht, kann ein Vollstreckungsbescheid erwirkt werden. Portal für Ansprechpartner: https://www.mahngerichte.de/
Wichtig: Das gerichtliche Mahnverfahren ist keine Klage und kostengünstiger und schneller als eine Klage – insbesondere bei unstrittigen Forderungen. Die Klage ist das wirklich letzte Mittel.
Digitale Tools und Automatisierung
Einige E-Commerce-Systeme bieten Schnittstellen zu Buchhaltungs- und Mahnsoftware. Diese automatisieren Zahlungserinnerungen und Mahnprozesse, reduzieren manuellen Aufwand und minimieren das Risiko menschlicher Fehler.
Vorteile:
Automatisierte Zahlungsüberwachung
Vorlagen für Mahnstufen
Integration mit Inkassodiensten oder Mahngerichten
Fazit: Professionelles Mahnwesen schafft Liquidität, sollte aber mit Fingerspitzengefühl eingesetzt werden.
Cyberkriminalität, Betrugsversuche und Zahlungsausfälle gehören zu den größten Herausforderungen für Online-Händler. Effektives Risikomanagement und eine robuste Fraudprävention (Betrugsprävention) sind daher Pflicht. Unternehmen, die ihre Risiken im Griff haben, schützen ihren Umsatz.
Warum Risikomanagement im E-Commerce unerlässlich ist
Im Gegensatz zum stationären Handel finden Transaktionen im E-Commerce anonym und digital statt. Die fehlende persönliche Interaktion erhöht das Risiko für Identitätsdiebstahl und Kreditkartenbetrug.
Ein Risikomanagement hilft, diese Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu minimieren. Dabei gilt: Prävention ist effektiver (und günstiger) als Reaktion.
Risiken im Überblick
Zahlungsausfälle
Insbesondere beim Kauf auf Rechnung oder per Lastschrift trägt der Händler das Risiko, dass der Kunde nicht zahlt.
Ein wirksames Risikomanagement besteht aus mehreren Bausteinen:
Risikoanalyse
Identifikation und Klassifikation potenzieller Risiken anhand von:
Kundendaten
Produktkategorie
Zahlungsart
Lieferadresse
Risikobewertung
Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schadenspotenzials – z. B. mit Hilfe von Scoring-Modellen.
Maßnahmen zur Risikominderung
Je nach Risikoprofil sollten passende Gegenmaßnahmen ergriffen werden – von Bonitätsprüfung bis hin zur Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Monitoring und Reporting
Kontinuierliche Überwachung der Transaktionen und Ableitung von Trends oder Anomalien.
Fraudprävention: Strategien und Technologien
Technische Maßnahmen
Maßnahme
Nutzen
Adressverifizierung (AVS)
Abgleich der Rechnungsadresse mit Kartendaten
Device Fingerprinting
Identifizierung verdächtiger Endgeräte
Geolokalisierung
Erkennung von Bestellungen aus Hochrisikogebieten
3D Secure 2.0
Erweiterte Authentifizierung bei Kreditkarten
CAPTCHA & Bot-Erkennung
Schutz vor automatisierten Angriffen
Bonitäts- und Identitätsprüfung
Durch Anbieter wie SCHUFA, CRIF oder infoscore lässt sich die Zahlungsfähigkeit von Neukunden in Echtzeit prüfen.
Betrugs-Scoring und Machine Learning
Algorithmen analysieren Tausende Datenpunkte (z. B. Bestellverhalten, IP-Adresse, Warenkorbgröße) und berechnen ein Risikoprofil für jede Transaktion.
Blacklists und Whitelists
Bekannte Betrugsversuche (z. B. bestimmte E-Mail-Adressen oder IP-Bereiche) werden blockiert, vertrauenswürdige Kunden ggf. bevorzugt behandelt.
Die Rolle externer Partner
Viele Online-Händler setzen auf Bonitätsprüfer, Fraud-Detection-Anbieter oder Payment Service Provider (PSP) mit integrierten Sicherheitslösungen. Bekannte Anbieter:
Diese Systeme bieten oft eine Kombination aus Künstlicher Intelligenz und eigener Recherche, um Betrugsmuster zu erkennen und Bestellungen zu bewerten.
Datenschutz und rechtliche Aspekte
Das Risikomanagement muss DSGVO-konform sein.
Transparente Kommunikation über Datenverarbeitung
Einwilligungen bei Bonitätsprüfungen (je nach Art und Umfang)
Sicherstellung der Datensicherheit (Verschlüsselung, Zugriffskontrollen)
Best Practices für Händler
Zahlungsarten anpassen: Hochrisiko-Zahlarten wie Kauf auf Rechnung nur bei positivem Scoring anbieten.
Regelbasierte Filter einsetzen: Kombination von PLZ, E-Mail-Domain, Bestellwert u. a. als Risikofaktoren.
Retourenmonitoring: Wiederkehrende Rücksendungen durch einzelne Kunden identifizieren.
Mitarbeiter schulen: Betrugsindikatoren erkennen und richtig reagieren.
Fazit
Risikomanagement und Fraudprävention bieten Schutz vor finanziellen Verlusten und diesen der Sicherung von Kundenvertrauen und Markenreputation. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Usability zu finden: Wer es übertreibt, riskiert Kaufabbrüche; wer Riskiken ignoriert, wird zur leichten Beute für Betrüger.
Treue Kunden belohnen
Tipp: Belohne deine treuen Stammkunden mit kleinen Give-aways und Rabatten.
Wird Wero zur einheitlichen Zahlungsart des europäischen Onlinehandels und kann die Dominanz der US-Anbieter gebrochen werden?Und welche Rolle spielt dabei der Digitale Euro?
Die deutschen und die europäischen Online-Zahlungsanbieter liegen im Vergleich mit den USA und Asien um Jahrzehnte zurück. Ändern soll sich dieser Zustand mit dem Projekt Wero, einer europäische Alternative zu PayPal und Alipay. Entwickelt wird der neue Dienst von der European Payments Initiative (EPI). Wero soll zur Souveränität Europas im Zahlungsverkehr beitragen.
Die EPI
Die EPI, gegründet 2020, ist die Gesellschaft (das Unternehmen EPI Company) hinter Wero. Ursprünglich waren mehr als 30 europäischen Banken am Projekt beteiligt, allerdings sind einige Teilnehmer schon wieder abgesprungen, siehe die Liste der Wikipedia. Diese beiden Akteure trugen maßgeblich zur Umsetzung bei:
Der damalige deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz.
Die französische Regierung unter Emmanuel Macron.
Interessanterweise verfolgt Wero nicht nur das Ziel, PayPal abzulösen. Im Visier stehen auch die US-Kreditkarten-Unternehmen Visa und MasterCard. Gut motiviert für das neue Projekt waren von Anfang an die öffentlich-rechtliche Kreditinstitute (Sparkassen) und die Genossenschaftsbanken (Volks- und Raiffeisenbanken).
Anders sah (und sieht es) bei den sogenannten Privatbanken aus, zum Beispiel der Commerzbank. Diese Verweigerer stellten keine finanziellen Mittel zur Verfügung und brachten das ganze Projekt ins Taumeln. Als Blockierer erwiesen sich auch lange die italienischen und spanischen Banken.
Der Ansatz der EPI: Die vielen regionalen PayPal-Alternativen (wie iDEAL in den Niederlanden oder Swish in Schweden) an einen großen europäischen Tisch bringen und gemeinsam ein funtionierendes europäisches Online-Zahlungssystem bauen.
Das ist wichtig, weil größere Onlinehändler international tätig sind und grenzüberschreitende Zahlungssysteme bevorzugen – statt eines Flickenteppichs.
Der Deutschland-Chef der EPI heißt Chris Scheuermann. Er hat schon bei mehreren Fintec-Dienstleistern gearbeitet, unter anderem bei PayPal, bringt also das nötige Fachwissen mit.
Der aktuelle Stand
Wero ist live in Deutschland, Frankreich und Belgien. In Frankreich erfolgreich, weil paylib übernommen wurde. Kernmärkte: D, F, Benelux
iDEAL (Niederlande) wurde von der EPI übernommen und wird 2026 zu Wero.
Interoperabilität mit bestehenden regionalen Zahlverfahren als Zwischenschritt um Beispiel Bizum in Spanien.
Telefon- oder Email-Adresse statt IBAN – wie bei PayPal.
Alternative zu PayPal aus Gründen des Datenschutzes.
Wichtig ist die positive Nutzerfahrung. Beispiel: Kein eigenes Wero-Konto, kein Zwischenkonto. Händler haber das Geld sofort!
Revolut – UK – Seit 2024 erhalten deutsche Kunden eine deutsche IBAN
Sparkassen – frühzeitig dabei
Sparda-Banken
Volksbanken (Genossenschaftsbanken)
Wero Negativliste
Commerzbank: Beteiligt sich nicht an der European Payments Initiative (EPI) und bietet daher kein Wero an.
DKB Bank
N26 und weitere Direktbanken (z. B. C24, Consors, Trade Republic): haben bislang keine Pläne zur Implementierung und unterstützen Wero aktuell nicht.
Targobank
Der Digitale Euro
Der Digitale Euro ist ein von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplantes Projekt zur Einführung einer digitalen Form des Euro als elektronisches Zahlungsmittel. Er soll als Ergänzung zum Bargeld dienen und im gesamten Euroraum für Zahlungen genutzt werden können. Der digitale Euro soll die digitale Souveränität Europas stärken und eine sichere, wettbewerbsfähige Alternative zu bestehenden digitalen Zahlungsmethoden bieten. Bisher wird der Markt fast ausschließlich von US-Unternehmen abgedeckt. Die Details für das einheitliche europäische Zahlungssystem:
Der Digitale Euro soll für alle Bürger und Unternehmen im Euroraum verfügbar sein
Der Digitale Euro ist keine Kryptowährung, hat nichts mit Bitcoin & Co. zu tun und wird auch nicht auf der Blockchain basieren.
Der Digitale Euro soll den Zahlungsverkehr im Euroraum digitalisieren und neue Möglichkeiten für Unternehmen und Verbraucher schaffen.
Der Digitale Euro soll einfache und schnelle Zahlungen ermöglichen, sowohl online als auch offline.
Der Digitale Euro soll eine attraktive Alternative zu bestehenden digitalen Zahlungsmethoden bieten und den Wettbewerb im Zahlungsverkehr fördern.
Mit dem Digitalen Euro werden Zahlungen sehr schnell, aber nicht schneller abgewickelt: Sie basieren auf den heute bereits etablierten SEPA-Instant Payments (Echtzeitüberweisungen) oder vergleichbaren Standards. SEPA-Instant Payments benutzt auch das neue europäische, kontobasierte Echtzeit-Bezahlsystem Wero.
Eine Begrenzung, sprich ein Haltelimit in der Wallet für den Digitalen Euro sieht der Gesetzesentwurf zwar bisher vor, die Höhe von 3.000 Euro wurde aber nie offiziell bestätigt.
Der Digitale Euro soll, ähnlich wie Bargeld, einen hohen Schutz der Privatsphäre gewährleisten.
Der Digitale Euro ist nicht für automatisierte Maschinenzahlungen (M2M-Payments) gedacht: Der Kühlschrank wird also nicht automatisch die Hafermilch damit bezahlen
Der Digitale Euro vereinfacht keine bestehenden Zahlungsprozesse, sondern baut eine separate Zahlungsverkehrsinfrastruktur auf.
Der Digitale Euro ist bislang noch nicht in einer Probephase getestet worden. Frühestens im Jahr 2029 würde er für alle Bürgerinnen und Bürger im Euro-Raum kommen.
Das P2P-Verfahren, also das Versenden von Geld zwischen Person und Person (Privatkunde und Privatkunde), ist nur der Anfang. Anwendungsbeispiel: Zwei Personen bestellen zwei Pizzen, ein Person zahlt beide Pizzen beim Lieferdienst, die andere Person versendet anschließend das Geld dann an den Besteller, um die Schulden wieder auszugleichen. Das war taktisch geschickt, um die Marke einzuführen. 2 Mio Nutzer im August 2025.
Nächster Schritt: Zahlungen im Onlinehandel. Da steckt Volumen drin. Das Wero-Logo gehört in den Checkout.
Bei der ersten Transaktion (Zahlung im Onlineshop) kommt noch ein QR-Code zum Onboarding, danach wird es einfacher.
Übernächster Schritt: Zahlungen im stationären Handel.
Quelle: Sparkasse & Wirtschafts-Podcast Die Stunde Null bei plus.rtl.de
Es fehlen große, relevante Banken in Deutschland. Wo Commerzbank, DKB.
Sicherheitsmaßnahmen: Z.B Face-ID. Wichtig: Es gibt KEIN Wero-Konto.
Was ist wichtig: Händler-Akzeptanz erhalten, Händlerbasis aufbauen. September bis Dezember 2025 werden Händler live geschaltet.
Marketing für Wero ab 2026.
Gebühren für PayPal sind hoch.
Der Digitale Euro – Kritik
Die Einführung des Digitalen Euro könnte Auswirkungen auf das Bankensystem haben, beispielsweise durch mögliche Einlagenabflüsse.
Die EZB plant, Maßnahmen zu ergreifen, um die Finanzmarktstabilität auch bei einer Einführung des Digitalen Euros zu gewährleisten, beispielsweise durch eine Begrenzung des möglichen Guthabens in digitaler Form. Diese Maßnahmen könnten zu einem Vertrauensverlust führen.
Die Implementierung des Digitalen Euro stellt hohe technische Anforderungen an die EZB und die beteiligten Finanzinstitute.
Der Digitale Euro ist nicht diebstahlsicher und kann – wie jedes digitale Zahlungsmittel – auch potenziell Ziel von Betrug oder Cyberangriffen werden.
Der Schutz der Privatsphäre bei der Nutzung des Digitalen Euro ist ein zentrales Anliegen, das sorgfältig geprüft und gewährleistet werden muss.
Die Wero-Vorgängerprojekte in Deutschland
In Deutschland besitzt fast jeder Erwachsene ein Girokonto. Und ein Girokonto ist ja dazu da, um den Zahlungsverkehr abzuwickeln. Eigentlich ist PayPal bei uns überlüssig. Es gibt diesen Drittanbieter in Deutschland nur deshalb, weil die unsere Banken die Entwicklung des E-Commerce völlig verschlafen haben. Die Wünsche des Onlinehandels nach unkomplizierten und sicheren Zahlungsmethoden wurden bis 2014 komplett ignoriert. Dann kamen Paydirekt und Giropay.
Paydirekt wurde 2014 von deutschen Banken und Sparkassen ins Leben gerufen, um einen eigenen, sicheren Zahlungsdienst als Konkurrenz zu PayPal zu schaffen. Allerdings konnte Paydirekt nie richtig Fuß fassen.
Die Gründe für das Scheitern von Paydirekt
Später Markteintritt
Als Paydirekt 2015 live ging, war PayPal bereits im Markt verankert. Millionen Deutsche nutzten es regelmäßig, viele Händler hatten es fest integriert. Paydirekt kam zu spät, um noch als ernsthafte Alternative wahrgenommen zu werden.
Komplizierte Nutzung
Im Gegensatz zu PayPal war die Nutzerregistrierung bei Paydirekt umständlich. Kunden mussten sich über ihre Bank oder Sparkasse registrieren, was von Institut zu Institut unterschiedlich funktionierte. Das sorgte für Verwirrung und Abbrüche bei der Anmeldung.
Rein deutsches Verfahren
Paydirekt, Kwitt und Giropay waren rein deutsche Verfahren.
Händler waren Bittsteller, keine Partner
Für Händler war die Integration von Paydirekt technisch aufwendiger und teurer. Für die Integration von Paydirekt mit den weit verbreiteten Shopsystemen WooCommerce und Shopware wurden keine kostenloses Plugins zur Verfügung gestellt. Paydirekt-Händler, sofern es sie überhaupt gab, waren auf teure und wenig verbreitete Module des Anbieters sellxed angewiesen. Dort ist nun zu lesen: „Dieses Modul wurde eingestellt.“ Für unabhängige Händler fehlte jeglicher technische oder finanzielle Anreiz, Paydirekt anzubieten. Und auch die großen Plattformen wie Amazon, eBay und Etsy zeigten wenig Interesse.
Mangelnde Innovation
Paydirekt konnte keine Alleinstellungsmerkmale bieten. Technisch und funktional hinkte der Dienst hinter PayPal, Klarna oder Apple Pay hinterher.
Zersplitterte Bankenlandschaft
Zerstrittene deutsche Bänker
Paydirekt, ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Banke, war von internen Interessenkonflikten überschattet. Jede Bank verfolgte eigene Strategien und einige starteten sogar Konkurrenzprodukte zu Paydirekt.
Schwaches Marketing
Die Markenbekanntheit von Paydirekt war gering. Viele Kunden wussten nicht, dass es den Dienst gibt – oder verwechselten ihn mit Giropay, Sofortüberweisung oder anderen Anbietern.
Von Paydirekt zu Giropay
2021 wurde Paydirekt mit Giropay (einer älteren Zahlungslösung im Onlinebanking) verschmolzen. Ziel war es, mit vereinten Kräften endlich einen einheitlichen deutschen Bezahldienst zu schaffen. Doch auch Giropay hatte zu wenig kostenlose und unkomplizierte Schnittstellen zu WooCommerce und anderen Shopsystemen. Das Online-Zahlverfahren Giropay wurde zum 31. Dezember 2024 eingestellt.
Fazit: Paydirekt ist ein Lehrstück dafür, dass sich zerstritte Akteure niemals gegen Marktführer durchsetzen können. Ob es Wero besser macht? Es bleibt abzuwarten. Persönliche Meinung: Einen schweren strategischen Fehler hat der neue Dienst schon begangen. Die Kundinnen und Kunden von Giropay wurden nicht automatisch übernommen.
Als europäischer Nachfolger von Giropay wurde im Juli 2024 der Zahlungsdienstleister Wero eingeführt. Wero solle eine sichere und datenschutzfreundliche europäische Zahlungsalternative zu PayPal bieten.
Der Name Wero
Der Name „wero“ steht sinnbildlich für den europäischen Zusammenhalt („we“) und Innovation („ero“ als Anklang an „hero“). Und ein wenig „Euro“ steckt auch im Wort.
Was Wero für Händler bietet:
Einfache QR-Code-Zahlungen. Kunden scannen und bezahlen direkt, ohne Terminal. Keine langen Formulare, weniger Abbrüche.
Direkte Zahlungen von Konto zu Konto. Ganz ohne unnötige Zwischenhändler, über Ihren Zahlungsdienstleister.
Omnichannel Perfektion. Bestellen, zahlen und abholen, wie es den Kunden am besten passt, mit einer einheitlichen Preisstruktur für jede Transaktion.
Umfangreiche Zahlungsszenarien Einmalige oder wiederkehrende Zahlungen, Abonnements, Ereignis-basierte Zahlungen und mehr. Alles in einer Integration.
Robuste Sicherheit und Datenschutz. 100% konform mit EU-Vorgaben, damit Sie mit Vertrauen verkaufen können.
Wero soll eine breite Palette an Zahlungsfunktionen abdecken:
Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P)
Direkte Geldübertragungen von Person zu Person, ähnlich wie bei PayPal
Nutzung per App mit Telefonnummer oder E-Mail-Adresse als Identifier.
Instant Payments
Echtzeitüberweisungen innerhalb weniger Sekunden auf Basis des SEPA-Instant-Standards.
Einsatz sowohl im privaten als auch geschäftlichen Umfeld.
E-Commerce-Zahlungen
Bezahlung in Online-Shops über wero als alternative Zahlungsmethode.
Integration in Payment-Gateways ist geplant.
Point-of-Sale-Zahlungen
In Zukunft auch Bezahlungen im stationären Handel via QR-Code oder NFC.
Kontaktlose Zahlung ähnlich wie Apple Pay.
Vorteile von Wero
Europäische Souveränität
Wero stärkt die Unabhängigkeit Europas und sichert die Kontrolle über Zahlungsdaten. Die Wertschöpfung findet in Europa statt.
Echtzeitverfügbarkeit
Dank SEPA Instant werden Zahlungen in Echtzeit verarbeitet – 24/7/365.
Datenschutz & DSGVO-Konformität
Alle Datenverarbeitung findet innerhalb der EU statt, was hohe Datenschutzstandards gewährleistet.
Bankenintegration
Direkte Verknüpfung mit europäischen Banken – kein „Umweg“ über Drittanbieter nötig.
Einheitliches Nutzererlebnis
Ziel ist es, eine App bereitzustellen, die europaweit funktioniert und lokale Besonderheiten berücksichtigt (z. B. Girokonten in Deutschland).
Zukunft von Wero
Die erste Phase der Markteinführung startete 2024 in Deutschland, Frankreich und Belgien, mit Fokus auf P2P-Zahlungen. Weitere Länder und diese Funktionen sollen folgen:
Einführung im stationären Handel
Einführung im E-Commerce
Fazit zu Wero
Wero ist ein ambitioniertes Projekt mit dem Potenzial, den europäischen Zahlungsverkehr langfristig zu verändern. Es vereint Sicherheit, Echtzeit-Funktionalität und europäische Werte in einer modernen Zahlungsplattform. Ob es gelingt, eine breite Akzeptanz zu schaffen und die technischen sowie regulatorischen Herausforderungen zu meistern?
PS: Ich habe nach Wero und POS gegoogelt. Gelandet bin ich dann auf der obigen Anzeige. Die Anzeige führte auf die französischsprachige Seite von Wero.
Anscheinend hat das Wero-Marketing-Team noch Probleme mit der Schaltung von Google Ads.
Letzte Meldung (3. Juni): Der Zahlungsdienstleister Revolut ist nun Teil von Wero. Gut gemacht, denn auch die Revolut-Kundschaft in Frankreich, Belgien und Deutschland kann nun Wero nutzen.
Welche Zahlungsarten müssen Onlineshops bereitstellen und welche Zahlungsanbieter stehen den Händlern zur Verfügung?
Eine zentrale Rolle für den Erfolg eines Online-Shops spielt das Angebot geeigneter Zahlungsarten. Die Kundinnen und Kunden erwarten die Möglichkeit eines unkomplizierten Einkaufs über ihre persönlich bevorzugte Zahlungsart. Händler stehen vor der Aufgabe, den richtigen Mix an Zahlungsmethoden bereitzustellen, um Kaufabbrüche zu vermeiden.
Warum sind Zahlungsarten im E-Commerce so wichtig?
Zahlungsarten sind ein kritischer Bestandteil der Customer Journey, also der „Kundenreise“ vom ersten Interesse an einem Produkt bis zum Kaufabschluss mit der Bezahlung. Diverse Studien zeigen, dass zwischen 15 und 20 % der Käufer den Kauf abbrechen, wenn ihre bevorzugte Zahlungsmethode nicht angeboten wird. Dabei geht es nicht nur um Bequemlichkeit, sondern auch um Vertrauen und Sicherheit. Beispiel: Wer mit Apple Pay bezahlt kann sicher sein, dass die Daten seiner hinterlegten Kreditkarte nicht an den Händler weitergegeben werden – und möchte das möglichweise auch nicht bei jedem Händler.
Wichtige Faktoren für Kunden:
Unkomplizierte Zahlungsart.
Sicherheit und Datenschutz.
Schnelligkeit der Zahlungsabwicklung.
Bekanntheit und Vertrauen in die Zahlungsart
Keine zusätzlichen Kosten
Wichtige Faktoren für Händler:
Gebührenstruktur
Integration und technische Umsetzung
Zahlungsgarantie und Ausfallrisiko
Internationale Verfügbarkeit
Übersicht der gängigen Zahlungsarten im E-Commerce
Die Zahlungsplattform Mollie.
Kreditkarte
Kreditkarten-Zahlungen werden von Onlinehändlern nicht direkt eingezogen, sondern über Zahlungsplattformen wie beispielsweise Stripe.
Einzug per Kreditkarte
Vorteile:
Schnelle Transaktionsabwicklung
International nutzbar
Hohe Akzeptanz bei Kunden
Nachteile:
Höhere Transaktionsgebühren
Rückbuchungsrisiko (Chargebacks). Allerdings ist die Einleitung eines Chargeback-Verfahrens auch für die Kunden mit einem gewissen Aufwand verbunden.
PayPal
PayPal ist ein Online-Zahlungsdienstleister, der Zahlungen via E-Mail-Adresse und Passwort abwickelt.
Vorteile:
Hohe Verbreitung und Vertrauen
Schnelle Bezahlung ohne Eingabe von Kontodaten
Hohes Vertrauen der Kunden wegen Käuferschutz
Nachteile:
Relativ hohe Gebühren
Abhängigkeit von einem Drittanbieter
Bei Rechtsstreitigkeiten gibt es hohe Hürden. Der Sitz des Unternehmens ist San José im US-Bundesstaat Kalifornien, das Tochterunternehmen ist PayPal Europe S.à r.l. & Cie, S.C.A. hat seinen Sitz in Luxemburg.
Kauf auf Rechnung
In Deutschland eine der beliebtesten Zahlungsarten.
Vorteile:
Hohe Conversion-Rate
Kunden müssen nicht in Vorleistung treten
Nachteile:
Zahlungsausfallrisiko
Verwaltungsaufwand bei Mahnungen
SEPA-Lastschriftverfahren
Besonders im deutschsprachigen Raum verbreitet.
Vorteile:
Keine umsatzabhängigen Gebühren für Händler, wie zum Beispiel bei PayPal
Nachteile:
Rückbuchungen möglich
Beim direkten SEPA-Einzug ist neben der 22-stelligen IBAN auch die Eingabe der BIC notwendig.
Vorkasse/Überweisung
Klassische, aber rückläufige Zahlungsart.
Vorteile:
Keine Zahlungsgebühren für Händler
Geringes Risiko bei Zahlungseingang vor Versand
Nachteile:
Langsamer Zahlungsprozess
Geringe Kundensicherheit
Sofortüberweisung / Klarna
Die Zahlungsmethode Sofortüberweisung heißt jetzt Klarna.
Nach eigenen Angaben verwenden etwa 100 Millionen Kundinnen und Kunden in Europa den Zahlungsdienstleister Klarna. Eine kleine Vorgeschichte:
2005: Die Sofort GmbH wird als typisches Start-Up gegründet und bietet die Zahlungsart „Sofortüberweisung“ an.
2014: Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna übernimmt die Sofort GmbH und deren Kunden. Klarna integriert die Sofortüberweisung in sein eigenes Zahlungssystem.
2020: Während der Coronapandemie wächst der Onlinehandel – und damit auch Klarna. In die Kritik steht aber die klassische Sofortüberweisung, weil dabei Informationen fremder Konten an Klarna weitergegeben werden.
2021: Die Klarna-Bank bietet Girokonten in Deutschland an.
2024: Die Sofortüberweisung wird nicht mehr als eigenständige Zahlungsart angeboten, sie ist nun Teil der Klarna-App und wird als „Klarna Sofort“ oder „Klarna Sofortüberweisung“ bezeichnet.
2024: Zur Nutzung der Klarna-App wird zwingen ein Klarna-Konto benötigt.
Rechnungs- und Ratenkauf: BNPL – Buy now, pay later
Typisch für Klarna sind der Kauf auf Rechnung und die Ratenzahlung. Beides funktioniert nach dem BNPL-Prinzip „Buy now, pay later“ (Kaufe jetzt, zahle später). Nicht wenige Verbraucher geraten durch diese Verlockungen in eine Schuldenfalle, die Schuldenberatungen sprechen deshalb auch schon von Klarna-Schulden.
Das Klarna-Konto
Der Zahlungsdienstleister ist heute auch eine eigene Bank. Kunden können bei der Klarna-Bank Geld verzinst anlegen. Das Unternehme schrieb in den Jahren 2022 und 2023 allerdings noch kräftige Verluste.
Das Kerngeschäft von Klarna
Klarna nimmt wie PayPal eine Rolle als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern ein und tritt dabei gegenüber dem Verkäufer in die sogenannte Vorleistung.
Käufer zahlen den Rechnungsbetrag an Klarna.
Verkäufer erhalten sofort oder gemäß bestimmen Bedingungen den Rechnungsbetrag.
Zahlungsarten innerhalb Klarna
Klarna bietet verschiedene Zahlungsmethoden an. Die Details sind in den Klarna-AGB näher beschrieben.
Sofortige Zahlung: Sofortige Zahlung per Lastschrift, Sofortüberweisung oder Kreditkarte. Voraussetzung ist ein Kundenkonto bei Klarna. Ohne dieses Konto kann die sofortige Zahlung nicht genutzt werden.
Rechnung mit 30 Tagen Zahlungsfrist: Diese Option ermöglicht es Kunden, die Ware zu erhalten (und zu prüfen) und erst später zu bezahlen. Die Kunden haben also 30 Tage Zeit, ihre Rechnung zu bezahlen. Klarna wirbt damit, dass die Rechnungsbegleichung pausieren kann, falls zwischen Verkäufern und Käufern Probleme auftreten.
3 zinsfreie Teilzahlungen: Bei dieser Methode wird der Rechnungsbetrag in drei Teilzahlungen gesplittet: Die Zahlungen sind beim Erhalt der Bestellbestätigung sowie nach 30 und 60 fällig.
Ratenzahlung: Für größere Einkäufe bietet Klarna eine Ratenzahlung im Zeitraum zwischen 6 und 36 Monaten an. Die Höhe der Zinsen ist nicht exakt in den Klarna-AGB festgelegt, in der Regel liegt der Zinssatz aber deutlich oberhalb der üblichen Höhe bei einem Bankkredit. Es ist davon auszugehen, dass Klarna in diesem Bereich höhere Gewinne erwirtschaften möchte.
Klarnas Verbreitung
In folgenden Ländern sind einzelne Zahlungsmethoden von Klarna verfügbar:
Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Deutschland, Österreich, Niederlanden, Belgien, Schweiz, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Portugal, Großbritannien, Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Australien und die USA.
Klarna-Girokonten:
Seit 2021 bietet Klarna Girokonten in Deutschland an. Eine genaue Auflistung aller Länder, in denen das Unternehmen auch als Bank tätig ist, fehlt allerdings.
Konto-Konditionen
Für ein Klarna-Flexkonto sind aktuell (Juni 2025) 2 Prozent Jahreszins festgelegt. Kontogebühren fallen aktuell kein an. Das Konto ist durch das schwedische Einlagensicherungssystem gedeckt. Die maximale Entschädigung pro Kunde beträgt 1.050.000 SEK, etwa 100.000 EUR.
Klarna und der Bundesverband der Verbraucherzentralen
Nach Angaben des VZBV (Verbraucherzentrale Bundesverband) berichten Klarna-Kunden von Rückbuchungen korrekt überwiesener Beträge aufgrund geringfügiger Abweichungen im Verwendungszweck. Die Folge waren Mahnungen durch Inkassounternehmen.
Zudem steht Klarna im Verdacht, nicht wenige Nutzer durch das spätere Bezahlen und das Bezahlen auf Kredit in eine Übschuldung zu treiben.
Siehe dazu auch das Phishing-Radar der Verbraucherzentrale.
Klarna als Händler anbieten
Die Integration von Klarna in die Shopsysteme funktioniert sehr gut mit dem übergreifenden Zahlungsanbieter Stripe. Stripe für Unternehem unterstützt Klarna in Australien, Kanada, Neuseeland, den USA und 24 europäischen Ländern, darunter das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland. (Stand Juni 2025).
Apple Pay
Der Zahlungsdienstleister Apple Pay.
Händler können sich nicht direkt an Apple wenden, um die Zahlungsart Apple Pay in ihrem Onlineshop zu integrieren. Erforderlich ist ein übergreifender Zahlungsdienstleister wie Stripe oder Mollie. Was der Onlineshop für die Intergration von Apple Pay außerdem benötigt:
Eine gültige SSL-Verschlüsselung. Achtung: Diese Voraussetzung gilt heute für alle Websites, die in irgendeiner Form eine Eingabefeld enthalten, also nicht nur für Shops, sondern auch für Websites mit Kontaktformularen.
Einhaltung der Richtlinien für die Nutzung von Apple Pay.
Der Händler benötigt außerdem eine Händlerkennung (Merchant Identifier), um sich gegenüber Apple Pay zu identifizieren und Zahlungen zu akzeptieren. Die Händlerkennung wird von Apple bereitgestellt.
Was Kunden für Apple Pay benötigen
Ein kompatibles Apple-Gerät.
Eine Apple ID.
Eine hinterlegte Zahlungskarte.
Biometrische Authentifizierung
Die Transaktion
Folgende Arten sind möglich, um eine Transaktion via Apple Pay zu autorisieren:
Face ID (Gesichtserkennung)
Touch ID (Fingerabdruck)
Gerätecode des Kunden
WooPayments
Zahlungsart für WooCommerce: WooPayments
Für WooCommerce steht eine eigene Zahlungsplattformzur Verfügung: WooPayments. WooPayments ist ein für WordPress optimiertes Stripe. Die Anwender-Community ist davon allerdings wenig begeistert. Die Kritikpunkte:
WooPayments – Screenshot Juni 2025
Datenschutz: Eine Verknüpfung mit wordpress.com und Jetpack ist notwendig.
Technische Probleme in der Kombination von WooPayments und anderen Plugins.
Die Auszahlungen lassen auf sich warten.
Auswahlkriterien für Zahlungsanbieter
Ein Zahlungsanbieter (Payment Service Provider, PSP) fungiert als Schnittstelle zwischen Online-Shop, Kunde und Bank. Die Auswahl des richtigen PSPs hängt von verschiedenen Kriterien ab:
Gebührenstruktur
Transaktionsgebühren, monatliche Grundgebühren, Einrichtungsgebühren – alle Kosten sollten transparent sein.
Integration und Kompatibilität
Die technische Anbindung an Shop-Systeme (z. B. Shopify, WooCommerce, Shopware) sollte reibungslos funktionieren.
Reporting und Buchhaltung
Ein gutes Dashboard, Exportfunktionen und automatisierte Rechnungsstellung erleichtern die Buchführung.
Einzelne Zahlungsanbieter (Auswahl)
Anbieter
Besonderheiten
Stärken
Schwächen
PayPal
Weltweit bekannt
Vertrauen, einfache Integration
Hohe Gebühren
Klarna
Fokus auf Ratenzahlung und Rechnungskauf
Kauf auf Rechnung
Teils unübersichtliche Gebühren
Amazon Pay
Nutzung von Amazon-Konto
Vertrauen bei Amazon-Kunden
Nur bei Amazon-Kunden sinnvoll
Umfassende Zahlungsanbieter (Auswahl
Anbieter
Besonderheiten
Stärken
Schwächen
Stripe
Zahlungsplattform
Deckt über 100 Zahlungsarten ab
Datenschutz nach US-Standard
Mollie
Zahlungsplattform
Deckt über 100 Zahlungsarten ab
Datenschutz nach EU-Standard
Trends und Entwicklungen
Buy Now, Pay Later (BNPL)
Dienste wie Klarna gewinnen an Beliebtheit. Sie ermöglichen eine sofortige Bestellung mit späterer Zahlung – ideal für jüngere Zielgruppen.
Kryptowährungen
Noch Nischenmarkt, aber zunehmende Relevanz im Tech-affinen Umfeld.
Biometrische Zahlung
Gesichtserkennung oder Fingerabdruck bieten schnelle Authentifizierung, vor allem bei Mobile Payment.
Omnichannel-Payment
Vernetzung von Online- und Offline-Zahlungen, z. B. durch einheitliche POS-Systeme und digitale Wallets.
Fazit
Die Wahl der richtigen Zahlungsarten und -anbieter ist ein zentraler Erfolgsfaktor im E-Commerce. Händler sollten regelmäßig prüfen, welche (neuen) Zahlungsarten von der Zielgruppe bevorzugt werden und ob ihre technischen sowie wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Ein ausgewogener Mix aus traditionellen und modernen Zahlungsarten ist der beste Weg.
WooCommerce erweitert WordPress zu einem Onlineshop.
Das WordPress-Plugin WooCommerce
WooCommerce ist ein kostenloses Plugin für WordPress. WooCommerce erweitert WordPress zu einem Onlineshop. Das kostenlose Shopsystem ist ideal für kleine, mittlere und auch große Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen online verkaufen.
Voraussetzungen für WooCommerce
Erst WordPress installieren
Dann WooCommerce installieren
Bevor du mit WooCommerce startest, benötigst du:
Eine WordPress-Website: WooCommerce ist ein Plugin und benötigt eine funktionierende WordPress-Installation.
Ein SSL-Zertifikat: Jede Website benötigt (eigentlich) ein SSL-Zertifikat, aber ein Shop ohne SSL ist, obwohl theoretisch umsetzbar, extrem fahrlässig.
Installation von WooCommerce
Anmeldung im WordPress-Dashboard
Plugin installieren Gehe zu „Plugins“ → „Installieren“ → suche nach „WooCommerce“ → klicke auf „Jetzt installieren“ → dann auf „Aktivieren“.
Einrichtungsassistent nutzen Nach der Aktivierung startet ein Assistent, der dich durch grundlegende Einstellungen wie:
Standort und Währung
Produkttypen (physisch, digital, Abonnements)
Zahlungsmethoden (z. B. PayPal, Stripe, Banküberweisung)
Versandoptionen
Produkte in den Shop hinzufügen
Gehe zu Produkte → Erstellen.
Vergib einen Produkttitel und eine Beschreibung.
Lade Bilder hoch.
Gib den Preis und ggf. Versandinformationen ein.
Wähle die passende Produktkategorie aus.
Veröffentliche das Produkt.
Du kannst auch variable Produkte erstellen, z. B. T-Shirts mit unterschiedlichen Größen oder Farben.
Themes und Plugins
WooCommerce funktioniert mit den meisten WordPress-Themes. Es gibt ein speziell optimierte Themes wie Storefront, ratsam ist die Verwendung aber nicht. Weitere Infos: Welches Theme für WooCommerce?.
Für zusätzliche Funktionen (z. B. Buchungen, Abonnements, Rechnungsstellung) kannst du kostenlose oder kostenpflichtige Erweiterungen installieren, die sogenannten Add-ons.
Zahlungsmethoden
Typische Zahlungdsarten in WooCommerce:
PayPal
Stripe
Mollie
Versandoptionen
WooCommerce bietet zunächst wenige Versandregeln an:
Pauschalpreis
Kostenloser Versand
Gestaffelte Versandgebühren erstellst du am einfachsten mit diesem Versandgebühren-Plugin
WooCommerce an das deutsche Rechtssystem anpassen
Das WooCommerce-Addon Germanized for WooCommerce
Zur Eindeutschung gibt es zwei unterschiedliche Plugins:
Germanized für WooCommerce– erhältlich in einer kostenlosen und in einer kostenpflichtigen Premiumversion.
German Market.- erhältlich in einer kostenpflichtigen Version.
WooCommerce-Links
Beispiele für aktuelle WooCommerce-Shops auf der Basis von Blockthemes:
Die Produktbilder in WooCommerce sind mit einer Zoomfunktion ausgestattet,
Über die Produktbilder-Galerie werden Details sichtbar. Im Beispiel wird deutlich, dass es sich um einen Bausatz handelt.
Design
Das Erscheinungsbild eines Onlineshops sollte professionell, ansprechend und zur Marke passend sein. Wichtige Elemente sind:
Klares, modernes Layout: Vermeidung von Überfrachtung und zu vielen Ablenkungen
Farben und Schriftarten: Harmonisch, gut lesbar und konsistent mit dem Corporate Design
Hochwertige Produktbilder: Mehrere Perspektiven, Zoom-Funktion, einheitlicher Stil
Navigation
Eine intuitive Navigation hilft Kunden, schnell das gewünschte Produkt zu finden:
Klare Menüstruktur mit sinnvollen Produktkategorien
Suchfunktion mit Autovervollständigung, für WordPress und WooCommerce gibt es das Plugin Elastic Search.
Breadcrumbs (Navigationspfad) zur besseren Orientierung
Gut erkennbare Call-to-Action-Buttons (z. B. „In den Warenkorb“)
Produktpräsentation
Detaillierte Produktbeschreibungen: Informativ und ansprechend geschrieben
Produktvideos und 360-Grad-Ansichten: Für ein realistisches Bild des Produkts
Kundenbewertungen und Rezensionen: Vertrauensfördernd und hilfreich bei der Kaufentscheidung
Verfügbarkeitsanzeige und Lieferzeiten: Die Lieferzeiten dürfen dabei nicht zu ungenau angegeben werden. Nicht zulässig ist beispielweise „etwa 1 bis 2 Wochen“.
Technische Umsetzung und Performance
Mobile Optimierung: Responsive Design für optimale Darstellung auf Smartphones und Tablets
Funktionalitäten eines Onlineshops – vom Produktkatalog bis zum Kundenkonto.
Ein erfolgreicher Onlineshop lebt nicht nur von attraktiven Produkten und gutem Design – entscheidend ist auch die Funktionalität. Die Kundinnen und Kunden erwarten ein komfortables Einkaufserlebnis. Gleichzeitig benötigt der Betreiber Werkzeuge zur Verwaltung, Optimierung und Skalierung seines Geschäfts. In dieser Lektion werden die wichtigsten Funktionen vorgestellt, die ein moderner Onlineshop bieten sollte.
Funktionen eines Onlineshops – aus Kundenperspektive
Produktdarstellung
Ein Onlineshop muss Produkte überzeugend und übersichtlich präsentieren. Dazu gehören:
Zoombare Produktbilder und Bildergalerien
Varianten (z. B. Farben, Größen)
Produktbeschreibungen und technische Details
Verfügbarkeitsanzeige
Kundenbewertungen und Rezensionen
Such- und Filterfunktionen
Preisfilter in WooCommerce
Um Kunden das Finden von Produkten zu erleichtern, sind folgende Tools essenziell:
Suchfunktion, am besten mit Autovervollständigung und Fehlertoleranz (Flexible Search)
Filter nach Preis, Kategorie, Marke, Eigenschaften
Sortierfunktionen (z. B. Preis, Beliebtheit, Neuheiten)
Warenkorb und Checkout
Der Bestellprozess sollte einfach, transparent und vertrauenswürdig sein:
Warenkorb mit Produktübersicht, Bearbeitungsfunktion
Gastbestellung oder Kundenkonto
Mehrere Zahlungsarten (z. B. PayPal, Kreditkarte, Rechnung)
Übersichtliche Versandoptionen und Lieferzeiten
Gutschein- und Rabattcodes
SSL-Verschlüsselung und Datenschutzhinweise
Verwaltungs- und Backend-Funktionen
Produkt- und Lagerverwaltung
Ein effizientes Backend ermöglicht eine einfache Pflege des Sortiments:
Artikelanlage mit Kategorien, Tags, Attributen
Lagerbestände und automatische Bestandswarnungen
Import- und Exportfunktionen für Massendaten
Bestell- und Kundenmanagement
Transparenz über Bestellungen und Kundendaten ist zentral:
Übersicht über offene, versendete und stornierte Bestellungen
Versandstatus und Trackingnummern
Kundenprofile mit Kaufhistorie und Kontaktinformationen
Möglichkeit zur Kommunikation mit Kunden
Zahlungs- und Rechnungsabwicklung
Die Anbindung an Zahlungsdienstleister sollte sicher und automatisiert erfolgen:
Anbindung an Zahlungs-Gateways (z. B. Stripe, Klarna)
Erstellung und Versand von Rechnungen
Verwaltung von Rückerstattungen und Teilzahlungen
Marketingfunktionen
Rabatte und Gutscheine
Preisaktionen steigern den Absatz:
Rabattcodes mit Zeitbegrenzung oder Mindestbestellwert
Mengenrabatte oder Bundle-Angebote
Versandkostenfreie Lieferungen ab bestimmtem Bestellwert
Newsletter und E-Mail-Marketing
Integration von E-Mail-Tools (z. B. Mailchimp, Brevo)
Abonnementfunktionen mit Double-Opt-In
Automatisierte Mails (z. B. Warenkorbabbrecher, Geburtstagsangebote)
SEO- und Social-Media-Funktionen
Gute Sichtbarkeit in Suchmaschinen und sozialen Netzwerken ist entscheidend:
SEO-freundliche URLs, Meta-Tags, Alt-Texte
Social Sharing Buttons
Anbindung an Google Shopping, Meta (Facebook/Instagram) und andere Plattformen
Technische und rechtliche Anforderungen
Mobile Optimierung
Ein responsives Design ist heute Pflicht, da ein Großteil der Einkäufe mobil erfolgt.
Mehrsprachigkeit und Währungen
Für den internationalen Handel sind mehrere Sprach- und Währungsoptionen nötig.
Analyse des Nutzerverhalten über Statistik-Tools. Geheimtipp für WordPress: Das Plugin Burst bietet eine im Vergleich zu Google Analytics und Matomo zwar eingeschränkte, aber datenschutzgerechte Statistik.
Das Plugin Burst bietet eine Besucherstatistik für WordPress.
A/B-Tests und Conversion-Optimierung
Tests verschiedener Produktseiten oder Checkout-Prozesse
Heatmaps zur Analyse des Nutzerverhaltens
Fazit
Ein leistungsfähiger Onlineshop muss mehr können, als Produkte zu präsentieren. Er braucht verschiedene Funktionen für Kunden, Betreiber und Vermarktung.
Wer über das Internet Waren oder Dienstleistungen verkaufen möchte, benötigt ein Shopsystem.
Wer im E-Commerce erfolgreich sein will, benötigt ein leistungsfähiges und zum Geschäftsmodell passendes Shopsystem. Die Auswahl reicht von einfachen Shop-Baukästen wie Shopify bis hin zu hochgradig individualisierbaren Enterprise-Lösungen. Dabei stellen sich diese Fragen:
Welche Shop-Funktionen sind für mein Geschäftsmodell entscheidend?
Welche Anbieter gibt es?
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Welche Anforderungen stellt die Technik an mich?
Erhalte ich einen kompetenten Support?
Kennzeichen eines Shopsystems
Ein Onlineshopsystem ist eine Software, mit der Händler Produkte online anbieten, Bestellungen verwalten und Verkaufsprozesse automatisieren können. Moderne Systeme bieten darüber hinaus:
Produkt- und Lagerverwaltung
Kunden- und Benutzerkonten
Zahlungs- und Versandabwicklung
SEO- und Marketingtools
Anbindung an Marktplätze und externe Systeme
Grundtypen von Onlineshopsystemen
SaaS (Software as a Service)
Cloud-basierte Lösung
Keine eigene Serverinfrastruktur notwendig
Updates, Sicherheit und Hosting inklusive
Schneller Start, einfache Bedienung
Beispiele: Shopify, Shopware
Für Shopware gilt: Die Community Edition ist kostenlos und zur Installation auf einem eigenen Webserver. Du kannst sie dir kostenlos bei Shopware herunterladen, auf deinem Webserver installieren und mit deinem Onlineshop beginnen. Der Funktionsumfang ist etwas eingeschränkter als in den kommerziellen Versionen von Shopware
Open Source
Quelloffene Systeme, die individuell anpassbar sind
Eigene Hostinglösung erforderlich
Hohe Flexibilität, aber auch mehr technischer Aufwand
Beispiele: WooCommerce (WordPress) und Shopware Community Edition
Enterprise-Lösungen
Für große Unternehmen mit komplexen Anforderungen
Maßgeschneiderte Prozesse und Integrationen
Hohe Skalierbarkeit und Performance
Beispiele: Adobe Commerce (ehamals Magento), Salesforce Commerce Cloud, SAP Commerce
Auswahlkriterien für Shopsysteme
Funktionsumfang
Produktkatalog, Varianten, Filter
Mehrsprachigkeit und Multiwährung
Gutschein- und Rabattfunktionen
Mobile Optimierung (Responsive Design)
Skalierbarkeit
Wächst das System mit meinem Unternehmen?
Lässt es sich modular erweitern?
Benutzerfreundlichkeit
Intuitive Bedienoberfläche im Backend
Einfache Pflege von Produkten und Inhalten
Kosten
Monatliche Gebühren (bei SaaS)
Zusatzkosten für Plugins, Design, Hosting und Wartung
Schnittstellen und Integrationen
Anbindung an Zahlungsdienstleister, ERP-Systeme, Versanddienstleister, Marktplätze (z. B. Amazon, eBay)
Rechtliche Konformität
DSGVO- und E-Commerce-Rechtskonformität
Möglichkeiten zur Einbindung von Cookie-Consent-Tools, AGB, Widerrufsrecht etc.
Falls Du Interesse an unseren kommerziellen Produktplänen hast, dann lass uns gerne einmal in den Austausch gehen, sodass wir das passende Vorgehen für dein Projekt evaluieren Kontakt mit Shopware.
Vorteile der kommerziellen Shopware Rise-Edition vs. CE-Edition zusammengefasst:
– Zielgruppe für die Community Edition sind Entwickler, die von Grund auf entwickeln und testen möchten
– der Produktplan Rise ist für Shopbetreiber/ Anwender konzipiert, die Ihr Business effizient entwickeln und managen möchten und dabei auf die E-Commerce Expertise und bewährte Standards von Shopware zurückgreifen.
Der internationale B2C-Onlinehandel – also der direkte Verkauf an Endverbraucher über Ländergrenzen hinweg – gehört zu den Wachstumsfeldern im E-Commerce. Dank globaler Logistiknetzwerke und wachsendem Onlinehandel können Unternehmen heute weltweit Kunden erreichen. Vereinfacht wurde der grenzüberschreitende Onlinehandel innerhalb der EU.
Was der Handel über nationale Grenzen hinaus erfordert:
Meistens eine mehrsprachige Website.
Mehrsprachige Rechtstexte.
Verständnis für die Besonderheiten regionaler Märkte, zum Beispiel bei den bevorzugten Zahlungsarten. Mit „Regionen“ sind dabei Ländergruppen gemeint, zum Beispiel Skandinavien.
Neue Umsatzquellen durch Erschließung zusätzlicher Zielgruppen
Skalierung des Geschäftsmodells ohne stationäre Infrastruktur
Markenbekanntheit international steigern
Unabhängigkeit von lokalen Marktschwankungen
Herausforderungen im grenzüberschreitenden Handel
So groß das Potenzial, so vielfältig auch die Hürden:
Sprache und Lokalisierung
Kulturelle Unterschiede, lokale Zahlungsmethoden, rechtliche Besonderheiten und Konsumgewohnheiten müssen berücksichtigt werden. Eine erfolgreiche Lokalisierung umfasst:
Website in Landessprache (inkl. Kundenservice)
Preise in lokaler Währung
Angepasste Versand- und Rückgaberichtlinien
Lokale Social-Media- und Marketingkanäle
Rechtliche Rahmenbedingungen
Jedes Land hat eigene Vorschriften zu:
Verbraucherschutz & Widerrufsrecht
Datenschutz (z. B. DSGVO)
Zoll- und Einfuhrbestimmungen
Produktkennzeichnung und Produktsicherheit
Logistik und Versand
Internationale Lieferungen müssen zuverlässig, schnell und transparent abgewickelt werden. Dabei gilt es u. a. zu beachten:
Zollabwicklung & -dokumente
Klare Informationen über Versandkosten und -dauer
Möglichkeit zur Sendungsverfolgung (Tracking)
Retourenabwicklung über lokale Partner oder Lager
Zahlungsmethoden
Konsumenten in verschiedenen Ländern bevorzugen unterschiedliche Zahlungsmittel. Während in Deutschland noch der Kauf auf Rechnung beliebt ist, setzen Kunden in den USA eher auf Kreditkarten und in China auf Alipay.
Marketing im internationalen Kontext
Internationales Online-Marketing erfordert lokales Know-how. Wichtige Kanäle und Maßnahmen:
Suchmaschinenmarketing (SEA/SEO) in der jeweiligen Landessprache
Social Media Marketing auf landesspezifischen Plattformen
E-Mail-Marketing mit regionalen Besonderheiten
Influencer-Kooperationen mit lokalen Meinungsführern
Cross-Border-Plattformen als Einstieg
Für Unternehmen, die erste Schritte in ausländische Märkte wagen, bieten sich internationale Marktplätze an. Plattformen wie Amazon, eBay, AliExpress oder Etsy ermöglichen einfachen Zugang zu neuen Kundengruppen mit bestehender Infrastruktur. Auch regionale Marktplätze wie Cdiscount (Frankreich) oder Rakuten (Japan) sind attraktive Optionen.
Steuerliche und zollrechtliche Aspekte
Seit der EU-Umsatzsteuerreform 2021 gibt es neue Regeln für den grenzüberschreitenden Handel innerhalb der EU. Wichtige Stichworte:
One-Stop-Shop (OSS) zur vereinfachten Umsatzsteuerabwicklung
Zollfreigrenzen außerhalb der EU abgeschafft
Registrierungspflicht in Drittländern bei Überschreiten bestimmter Umsatzschwellen
Es empfiehlt sich, steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um internationale Pflichten korrekt zu erfüllen.
Fazit
Der internationale B2C-Onlinehandel bietet enormes Potenzial für Wachstum, erfordert aber sorgfältige Planung, kulturelles Verständnis und rechtliche Sorgfalt. Wer sich mit den Besonderheiten der Zielmärkte auseinandersetzt, seine Prozesse professionell aufstellt und Vertrauen durch Transparenz und Kundenservice schafft, kann langfristig erfolgreich weltweit einkaufen und verkaufen.
Datenschutz und Datensicherheit im E-Commerce. Was Onlinehändler beachten müssen.
Seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 hat sich der rechtliche Rahmen für den Umgang mit personenbezogenen Daten grundlegend verändert – das gilt besonders für den E-Commerce.
E-Commerce-Unternehmen verarbeiten täglich große Mengen von Kundendaten, zum Beispiel:
Namen und Adressen – nötig, um die Bestellung abzuwickeln.
E-Mail-Adressen – nötig, um die Bestellung abzuwickeln.
Zahlungsinformationen – nötig, um die Bestellung abzuwickeln.
Informationen zum Surfverhalten – nicht nötig, um die Bestellung abzuwickeln
Ein verantwortungsvoller und mit der DSGVO gemäßer Umgang mit personenbezogenen Daten vermeidet Abmahnungen und sichert das Kundenvertrauen.
Was ist die DSGVO?
Die DSGVO ist eine EU-Verordnung, die europaweit einheitliche Datenschutzstandards schafft. Sie gilt für alle Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten – unabhängig vom Standort des Unternehmens.
Was sind personenbezogene Daten?
Personenbezogene Daten sind zum Beispiel:
Name
Adresse
Telefonnummer
E-Mail-Adresse
Geburtsdatum
Geburtsjahr
Religionszugehörigkeit
Nationalität
IP-Adresse und Standortdaten
Kundennummern
Zahlungsinformationen (z. B. PayPal-Account oder Kreditkartendaten)
Pflichten für Onlinehändler
Websitebetreiber und besonders Onlinehändler unterliegen einer Reihe konkreter Pflichten:
Informationspflicht (Art. 13 DSGVO)
Kunden müssen klar und verständlich informiert werden über:
Wer ihre Daten verarbeitet
Welche Daten erhoben werden
Zu welchem Zweck und auf welcher Rechtsgrundlage
Wie lange die Daten gespeichert werden
Welche Rechte ihnen zustehen
An wen sie sich bei Fragen wenden können
Diese Informationen müssen in einer Datenschutzerklärung auf der Website veröffentlicht werden – leicht zugänglich und aktuell.
Einwilligung einholen
Für viele Formen der Datenverarbeitung ist eine aktive Einwilligung des Nutzers erforderlich – z. B. bei:
Verwendung nicht technisch notwendiger Cookies
Newsletter-Anmeldung
Nutzung von Tracking-Tools wie Google Analytics oder Facebook Pixel
Wichtig: Die Einwilligung muss vom Website-Besucher aktiv erfolgen – z. B. per Checkbox oder Button im Cookie-Banner.
Verarbeitungen dokumentieren
Unternehmen müssen dokumentieren, welche personenbezogenen Daten sie verarbeiten, wie und warum – in einem internen Verzeichnis, das auf Anfrage der Aufsichtsbehörden vorgelegt werden muss.
Auftragsverarbeitung
Wenn Dritte (z. B. Hostinganbieter, Google Analytics, Newsletter-Dienstleister, Zahlungsanbieter) mit personenbezogenen Daten in Berührung kommen, müssen Websitebetreiber einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung (AV) mit diesen Anbietern abschließen.
Pflichtangaben des Kunden beim Anlegen eines Kundenkontos
Es dürfen nur Daten erhoben werden, die für den Kaufvorgang relevant sind: Name, Lieferadresse, Rechnungsadresse, Email-Adresse.
Das Geburtsjahr darf keine Pflichtangabe sein, auch nicht beim Kauf von Produkten, die eine Altersverifikation erfordern (Alkohol, Tabak, …). Hierfür kann eine Postidentverfahren eingesetzt werden.
Rechte der Betroffenen
Die DSGVO stärkt die Rechte von Kunden („Betroffene“) erheblich. Händler müssen sicherstellen, dass diese Rechte auch tatsächlich umgesetzt werden können:
Auskunftsrecht: Welche Daten werden gespeichert?
Berichtigungsrecht: Falsche Daten müssen korrigiert werden.
Löschrecht („Recht auf Vergessenwerden“): Auf Wunsch müssen Daten gelöscht werden, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungsfristen entgegenstehen.
Recht auf Datenübertragbarkeit, sofern dies technisch möglich ist: Weitere Informationen.
Widerspruchsrecht gegen bestimmte Verarbeitungen (z. B. Direktwerbung)
Datenschutzverstöße und Bußgelder
Bei Verstößen gegen die DSGVO drohen empfindliche Strafen: Bußgelder können bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen – je nachdem, was höher ist. Auch Abmahnungen durch Wettbewerber oder Verbraucherschutzorganisationen sind möglich.
Typische Risiken im E-Commerce:
Fehlende oder fehlerhafte Datenschutzerklärung
Unerlaubte Cookie-Nutzung ohne Einwilligung
Unverschlüsselte Datenübertragung (Website ohne SSL)
Versand von Newslettern ohne Double-Opt-In
Best Practices für datenschutzkonforme Websites
Vollständige Datenschutzerklärung: Je nach Funktionen (zum Beispiel Kommentarfunktion) eingesetzten Tools (zum Beispiel Google Analytics) und Plugins (zum Beispiel für die Integration von Instagram-Feeds auf der Website) sind eigene Abschnitte in der Datenschutzerklärung notwendig.
Cookie-Consent-Banner einsetzen: WordPress-Plugins wie Cookie Cracker (kostenpflichtig) oder Complianz (kostenlos) ermöglichen DSGVO-konforme Einwilligungen.
Nur erforderliche Daten erheben: Datensparsamkeit ist ein zentrales Prinzip der DSGVO.
Transparente Kommunikation: Informiere Kunden verständlich und frühzeitig über alle relevanten Datenverarbeitungen.
Interne Prozesse prüfen: Schulungen, Dokumentationen und klare Zuständigkeiten helfen bei der Umsetzung der DSGVO.
Schutz vor Phishing
Achtung: Diese gut nachgemachte Mitteilung kommt nicht von WordPress. Es handelt sich um einen Phising-Versuch.
Anti-Spam-Plugins verschieben Spam-Kommentare in den Spamordner. Aus dem Spamordner müssen Sie manuell gelöscht werden. Tipp: Den Spam-Ordner vor dem Backup leeren!
Schutz vor Social Engineering
Ein Video zum Thema Social Engineering
Datensicherheit: Schutz vor Datenverlust
Die Website demoshops.de wird regelmäßig auf einem externen Laufwerk gesichert. Im Notfall kann sie wiederhergestellt werden.
Geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, mit denen sich Unternehmen vor Datenverlust schützen:
Ein Sicherungsintervall für alle Daten (Dateien und Datenbanken) festlegen. Beispiel: Täglich zwischen 03:00 und 03:15 werden alle Dateien und Datenbanken gesichert und auf einem externen Datenträger gespeichert.
Automatisierung der Sicherung über Datensicherungs-Software. Beispiel für WooCommerce-Shops: Das Backup-Plugin Backup Migration einsetzen.
Lagerung der gesicherten Daten an einem externen, sicheren Ort. Beispiel: Externes Laufwerk, Cloud oder ein USB-Stick, der in einem feuerfesten Schutzschrank aufbewahrt wird.
Regelmäßiges Testen, ob die komplette Wiederherstellung gesicherter Daten funktioniert.
SSL-Verschlüsselung der Website.
Zugriffsschutz durch die Nutzung eines Rollensystems mit abgestuften Benutzerrechten..
Regelmäßige Updates des Betriebssystems.
Regelmäßige Updates von Shopsoftware, Shop-Themes, Plugins und Add-ons.
Schutz durch Knowhow
Knowhow für WordPress und WooCommerce bieten folgende Websites:
Für die Betreiber einer Website ist die Bereitstellung eines Impressums rechtlich verpflichtend. Weitere Pflichtseiten kommen für alle hinzu, die Waren oder Dienstleistungen nicht nur präsentieren, sondern auch online verkaufen.
Ein Impressum ist Pflicht für jede Website.
Wer Waren oder Dienstleistungen über das Internet anbietet, bewegt sich in einem rechtlich streng regulierten Umfeld. Besonders wichtig für die rechtliche Absicherung sind neben dem Datenschutz diese drei Bestandteile:
Impressum
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
Widerrufsrecht
Jeder dieser Punkte ist mit gesetzlichen Vorgaben verbunden. Fehler oder Lücken können zu Abmahnungen führen.
Das Impressum
Ein Impressum ist für alle geschäftsmäßigen Webseiten und Online-Shops verpflichtend. Die Grundlage bildet § 5 des Telemediengesetzes (TMG). Es dient der Transparenz und ermöglicht es Kunden, Behörden oder Wettbewerbern, den Anbieter bei Bedarf kontaktieren zu können.
Pflichtangaben im Impressum:
Name und vollständige Anschrift des Unternehmens
Vertretungsberechtigte Person (z. B. Geschäftsführer)
Pflichtangaben für bestimmte Onlineshops, je nach Anbieter,Warensortiment oder Dienstleistung
Nennung einer zuständigen Aufsichtsbehörde.
Nennung von Registereintragungen, z.B. Handelsregister, Vereinsregister, Partnerschaftsregister, Genossenschaftsregister. Nennung von Registernummer und Registerstelle.
Bei reglementierten Berufen: Nennung einer Kammer und Berufsbezeichnung, Nennung des Staates, in dem die Berufsbezeichnung verliehen wurde. Nennung berufsrechtlicher Regelungen und Informationen über die Zugänglichkeit dieser Regelungen. Betroffen sind hier zum Beispiel Ärztinnen, Apotheker, Archtitektinnen und Anwälte.
Nennung der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nach §§ 27a UStG oder Wirtschafts-Identifikationsnummer nach §§ 139c AO.
Nennung eines Verantwortlichen nach §§ 55 RStV bei allen journalistisch-redaktionellen Inhalten. Achtung: Die Schwelle ist sehr niedrig gesetzt. Ein Blog fällt in der Regel schon unter den Rundfunkstaatsvertrag.
Wie das Impressum platziert werden muss
Das Impressum muss leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein – also mit maximal zwei Klicks auffindbar, idealerweise über einen Link im Footer der Website.
Beispiel für ein Impressum
AGB – Allgemeine Geschäftsbedingungen
AGB für E-Commerce-Websites.
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, jedoch äußerst sinnvoll. Sie regeln die Rahmenbedingungen eines Vertrags zwischen Händler und Kunde und schaffen Rechtsklarheit für beide Seiten.
Typische Inhalte von AGB:
Geltungsbereich der Bedingungen. Beispiel: „Zwischen der XY-Shop-GmbH und dem Besteller“.
Vertragsschluss und Bestellvorgang. Beispiel für eine AGB-Klausel zum Zustandekommen eines Kaufvertrags: „Die Bestellbestätigung stellt keine Annahme Ihres Angebots dar, sondern soll Sie nur darüber informieren, dass Ihre Bestellung bei uns eingegangen ist. Der Kaufvertrag kommt erst mit dem Versand des bestellten Produktes zustande“
Eigentumsvorbehalt: Der Eigentumsvorbehalt ist eine Vereinbarung im Kaufvertrag, die besagt, dass das Eigentum an einer Sache erst mit vollständiger Bezahlung des Kaufpreises auf den Käufer übergeht. Bis dahin bleibt die Ware im Eigentum des Verkäufers. Der Eigentumsvorbehalt schützt den Verkäufer vor Verlust seines Eigentums, solange er die Gegenleistung (den Kaufpreis) noch nicht bekommen hat.
Lieferzeiten, Teillieferungen, Versandkosten.
Haftungsregelungen – unter Wahrung der Regelungen des BGB.
Achtung: Widerrufsrecht und Datenschutz sind in der Regel nicht in den AGB, sonder auf eigenen Seiten geregelt.
Wichtig:
AGB dürfen keine überraschenden oder unzulässigen Klauseln enthalten (§ 305 ff. BGB).
Sie dürfen gesetzliche Verbraucherrechte nicht einschränken.
Sie müssen vor Vertragsabschluss einsehbar und aktiv akzeptiert werden (z. B. über Checkbox im Checkout-Prozess).
Viele Händler greifen auf juristische Dienstleister oder AGB-Generatoren zurück. Beispiel: Händlerbund.
Widerrufsrecht – Schutz des Verbrauchers im Fernabsatz
Widerrufsrecht im E-Commerce.
Das Widerrufsrecht ist im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert, und zwar im § 355 BGB. Verbraucher in der EU haben bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von 14 Tagen. Dieses erlaubt es, einen Kaufvertrag ohne Angabe von Gründen zu widerrufen und die Ware zurückzugeben.
Zu trennen ist das Widerrufsrecht von der Gewährleistung und der Garantie!
Exkurs zur Gewährleistung:
Grundlage:
Die Gewährleistung ist eine gesetzliche Sachmängelhaftung, die im Kaufrecht verankert ist.
Dauer: Die gesetzliche Gewährleistungsfrist beträgt in der Regel zwei Jahre ab Übergabe der Ware. Ansprüche des Käufers aus der Gewährleistung sind zum Beispiel:
Nacherfüllung: Der Käufer kann vom Verkäufer verlangen, den Mangel zu beheben, entweder durch Reparatur oder Ersatzlieferung (Nacherfüllung).
Minderung: Wenn die Nacherfüllung nicht möglich ist oder erfolglos bleibt, kann der Käufer den Kaufpreis mindern.
Rücktritt vom Vertrag: Bei erheblichen Mängeln kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten und den Kaufpreis zurückverlangen.
Pflicht-Bestandteile auf der Website des Händlers:
Widerrufsbelehrung – dauerhaft zugänglich
Widerrufsformular – dauerhaft zugänglich
Kundenpflichten im Zusammenhang mit dem Widerrufsrecht:
Willenserklärung: Der Kunde muss, unter Einhaltung der 14-Tage-Frist, ausdrücklich erklären, den Kaufvertrag rückgängig zu machen.
Sonderfall Annahmeverweigerung: Das Nichtannehmen einer Ware, zum Beispiel durch die Verweigerung an der Haustüre, stellt für sich alleine noch keinen wirksamen Widerruf dar! Falls der Kaufvertrag weiterhin bestehen bleibt, gerät der Kunde dadurch lediglich in einen Annahmeverzug! In diesem Fall kann der Händler sein Recht auf Rücktritt vom Vertrag geltend machen oder gegebenenfalls Schadenersatz fordern!
Händlerpflichten im Zusammenhang mit dem Widerrufsrecht:
Klare Widerrufsbelehrung: Der Kinde muss vor der Abgabe seiner Bestellung über sein Widerrufsrecht informiert werden. Zu Beispiel per Checkbox. Der Text der Widerrufsbelehrung ist auf der Website dauerhaft zu platzieren, gut erreichbar über einen Link, und sollte zudem als E-Mail-Anhang in der Bestellbestätigung versendet werden.
Widerrufsformular: Händler müssen ein solches Formular bereitstellen, das der Kunde verwenden kann – aber nicht muss.
Der Kunde kann auch per Email, Fax, Brief oder Telefon widerrufen!
Erstattungspflicht: Nach Eingang des Widerrufs muss der Händler innerhalb von 14 Tagen den vollen Kaufbetrag inkl. Standardversand erstatten.
Bei der Ausgestaltung von Widerufsbelehrung und Formular setzt der Gesetzgeber enge Grenzen! Die Vorlage ist im EGBGB verankert: Widerruf.
Versandkosten beim Widerruf
Hinsendekosten vom Verbraucher zurück zum Verkäufer: Der Verkäufer muss dem Kunden die Kosten erstatten. Hinsendekosten sind Kosten, die der Kunde zusätzlich zum Kaufpreis zahlen muss. Der Verkäufer muss diese Kosten aber nur in der von seinem Shop angebotenen, günstigsten Standardlieferung erstatten. Die Zusatzkosten für eine teure Express-Lieferung muss der Verkäufer nicht erstatten.
Rücksendekosten: Der Händler könnte per AGB festlegen, dass der Kunde die Kosten der Rücksendung trägt – das kann allerdings zu negativen Bewertungen führen. Aus Gründen der Werbung übernehmen die meisten Onlinehändler die Rücksendekosten.
Ausnahmen vom Widerrufsrecht:
Versiegelte Waren aus Hygienegründen (z. B. Kosmetik, Unterwäsche)
Maßgeschneiderte oder personalisierte Artikel
Zeitungen, Zeitschriften oder schnell verderbliche Waren
Dienstleistungen
Widerrufsrecht bei Teillieferungen
Die Widerrufsfrist beginnt mit dem Erhalt der Ware.
Falls die Ware in mehreren Teilsendungen geliefert wird, beginnt die Frist mit dem Erhalt der letzten Ware!
Wird die Ware regelmäßig über einen festgelegten Zeitraum geliefert (Abonnement), beginnt die Widerrufsfrist mit dem Erhalt der ersten Ware.
Die Belehrung über das Widerrufsrecht muss verständlich, vollständig und gut sichtbar sein. Fehlerhafte oder fehlende Angaben führen dazu, dass die Widerrufsfrist nicht zu laufen beginnt – in der Praxis kann das zu Widerrufsrechten von bis zu 12 Monaten plus 14 Tagen führen.
Rechtliche Risiken bei Fehlern
Unvollständige oder fehlerhafte Angaben im Impressum, in den AGB oder beim Widerrufsrecht gehören zu den häufigsten Abmahngründen im E-Commerce. Abmahnungen können nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen der Kunden beschädigen.
Typische Fehlerquellen:
Veraltete Mustertexte aus dem Internet
Keine Anpassung an das eigene Geschäftsmodell
Fehlende oder schwer auffindbare Widerrufsbelehrung
Nicht rechtssichere AGB-Klauseln
Best Practices für Onlinehändler
Verwende geprüfte Texte: Nutze AGB und Widerrufsbelehrungen von seriösen Anbietern oder spezialisierten Kanzleien.
Halte alles aktuell: Rechtliche Vorgaben ändern sich regelmäßig – bleibe auf dem Laufenden.
Sorge für Sichtbarkeit: Verlinke Impressum, Datenschutz, AGB und Widerrufsrecht im Footer.
Dokumentiere Zustimmungen: Lass AGB und Widerrufsrecht aktiv durch eine Checkbox bestätigen – das schafft Rechtssicherheit.
Fazit
Impressum, AGB und Widerrufsrecht gehören zu den juristisch relevanten Bausteinen jedes Onlineshops. Wer diese drei Bestandteile rechtskonform umsetzt, schützt sich vor Abmahnungen und Bußgeldern..
Rechtliche Grundlagen im Onlinehandel– was Händler im E-Commerce beachten müssen
Mit der Eröffnung eines Onlineshops auf einer eigenen Website oder dem Verkauf über Plattformen wie Amazon oder eBay betreten Unternehmen auch ein rechtlich reguliertes Umfeld. Wer dabei die gesetzlichen Pflichten ignoriert, riskiert Abmahnungen und Bußgelder. Deshalb ist es wichtig, sich mit den rechtlichen Grundlagen im E-Commerce vertraut zu machen.
Informationspflichten nach dem Verbraucherrecht
Gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und dem EU-Verbraucherrecht müssen Onlinehändler Kunden umfassend informieren – insbesondere über:
Produktmerkmale: Beschreibung, Funktionen, Maße, Materialien etc.
Gesamtpreis: Inkl. Umsatzsteuer und ggf. Versandkosten
Zahlungs-, Liefer- und Leistungsbedingungen
Widerrufsrecht: Mit klarer Widerrufsbelehrung und Muster-Widerrufsformular
Vertragslaufzeit bei Dauerschuldverhältnissen (z. B. Abos)
Diese Informationen müssen vor Abschluss des Kaufvertrags klar und verständlich bereitgestellt werden.
Datenschutz und DSGVO
Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten seit 2018 europaweit einheitliche Regeln zum Schutz personenbezogener Daten. Für Onlineshops bedeutet das:
Datenschutzerklärung: Pflichtangabe, die über Art, Umfang und Zweck der Datenverarbeitung aufklärt.
Einwilligung: Bei Cookies, Newslettern oder Tracking muss der Nutzer aktiv zustimmen.
Datensicherheit: SSL-Verschlüsselung, Zugriffsschutz und Dokumentation der Verarbeitungstätigkeiten sind Pflicht.
Auskunfts- und Löschrechte: Nutzer haben das Recht zu erfahren, welche Daten gespeichert werden – und können deren Löschung verlangen.
Verstöße gegen die DSGVO können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Weitere Informationen siehe die Lektion Datenschutz und Datensicherheit.
Preisangabenverordnung (PAngV)
Laut PAngV müssen Preisangaben im Onlinehandel klar und vollständig sein. Das bedeutet:
Preise müssen inklusive Mehrwertsteuer und sonstiger Preisbestandteile angegeben werden.
Versandkosten müssen separat ausgewiesen und leicht auffindbar sein.
Bei bestimmten Waren (z. B. Lebensmittel, Flüssigkeiten) ist der Grundpreis pro Mengeneinheit (€/kg, €/l) Pflicht.
Kennzeichnung von Rabatten
Rabatte müssten sich immer auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage beziehen. Diese Grundsatzentscheidung hat der Europäische Gerichtshof im Herbst 2024 in einem Urteil gegen den DIscounter Aldi Süd getroffen. Siehe dazu auch den Rabattstreit zu Amazon Prime.
Kennzeichnungspflicht bei bestimmten Produkten
Je nach Produktart gelten zusätzliche gesetzliche Vorgaben. Beispiele:
Textilkennzeichnung für Kleidung (z. B. Materialzusammensetzung)
Produkthaftung: Händler haften für Schäden, die durch fehlerhafte Produkte entstehen – auch wenn sie die Ware nur vertreiben.
Urheberrecht und Markenrecht
Beim Einsatz von Bildern, Texten und Logos im Onlineshop ist das Urheberrecht zu beachten. Nur Materialien mit entsprechender Lizenz oder eigener Erstellung dürfen verwendet werden.
Auch beim Produktverkauf gilt Vorsicht: Wer markenrechtlich geschützte Begriffe oder Logos ohne Erlaubnis verwendet, riskiert Abmahnungen durch Markeninhaber.
Geoblocking und internationale Verkäufe
Die EU hat das Geoblocking-Verbot erlassen, das Diskriminierung von Kunden aufgrund ihrer geografischen Herkunft unterbindet. Händler dürfen EU-Kunden nicht automatisch auf andere Länderseiten weiterleiten oder Käufe verweigern, nur weil sie aus einem anderen Mitgliedsstaat kommen – es sei denn, es gibt sachliche Gründe (z. B. keine Lieferung dorthin).
Streitbeilegung via ODR
Der Betrieb der ODR-Plattform wurde im Juli 2025 eingestellt. Der früher verpflichtende Link zu dieser Plattform sollte, falls noch nicht geschehen, wieder entfernt werden.
Fazit
Der rechtssichere Betrieb eines Onlineshops erfordert ein solides Fundament an juristischem Wissen – oder den Rückgriff auf spezialisierte Dienstleister. Wer als Händler seine Pflichten kennt und professionell umsetzt, schützt nicht nur sich selbst vor rechtlichen Problemen, sondern schafft auch Vertrauen bei Kunden. In einem Markt, der immer transparenter wird, ist Rechtssicherheit ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.
Regelmäßige Updates und rechtliche Prüfungen sind Pflicht – denn im digitalen Handel ändern sich Gesetze und Vorgaben häufig.
In der heutigen Welt reicht ein einzelner Online-Vertriebskanal oft nicht mehr aus, um langfristig erfolgreich zu sein. Kunden informieren sich nämlich über viele Plattformen hinweg, vergleichen Angebote und erwarten einen „nahtlosen Einkauf“ – egal, ob auf dem Smartphone, am Laptop oder in sozialen Netzwerken. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzen Unternehmen auf Omni-Channel-Strategien, die verschiedene Vertriebskanäle miteinander verknüpfen und gezielt nutzen.
Was sind Online-Vertriebskanäle?
Online-Vertriebskanäle sind digitale Wege, über die Produkte oder Dienstleistungen an Kunden verkauft werden. Jeder Kanal hat eigene Zielgruppen, Anforderungen und Chancen. Die wichtigsten Online-Kanäle im Überblick:
Eigener Onlineshop
Das Shopsystem WooCommerce
Der eigene Webshop, zum Beispiel mit WooCommerce, Shopify oder Shopware erstellt, bietet maximale Kontrolle über Markenauftritt, Sortiment, Preisgestaltung, Kundendaten und Produktbewertungen. Er eignet sich ideal den Aufbau einer starken Kundenbindung und ist für folgende Geschäftsmodelle geeignet:
B2C
B2B
D2C
Online-Marktplätze
Der Marktplatz ebay
Marktplätze wie Amazon Marketplace, eBay oder Etsy bieten große Reichweite und Vertrauen bei Kunden. Händler profitieren von bestehender Infrastruktur, müssen jedoch Gebühren zahlen und sich den Regeln der Plattformen unterordnen.
Mobile Apps
Fahrkartenkauf in der App DB Navigator.
Eigene Shopping-Apps wie der DB Navigator gewinnen an Bedeutung, besonders bei jüngeren Zielgruppen. Sie bieten personalisierte Erlebnisse und Push-Benachrichtigungen als Kundenbindungsinstrument.
Im Vorfeld: Soziale Netzwerke (Social Commerce)
Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und Pinterest sind (noch) keine echten Verkaufskanäle, schaffen aber Aufmerksamkeit für Produkte.
Nutzer können Produkte direkt im Social-Media-Feed entdecken und dann zum Bestellen in den Onlineshop wechseln.
Im Vorfeld: Vergleichsportale & Affiliate-Seiten
Webseiten wie Idealo, Check24 oder Geizhals listen (gegen Bezahlung!) Produkte verschiedener Anbieter und leiten Besucher weiter. Affiliate-Marketing über Blogger und Influencer ist ebenfalls eine Möglichkeit zur Neukundengewinnung.
Im Vorfeld: Newsletter
Zwar kein direkter Vertriebskanal , aber ein äußerst effektiver Weg zur Kundenbindung und Verkaufsförderung. Entscheidend ist die Weiterleitung vom Newsletter in den Shop.
Was bedeutet Multi-Channel-Strategie?
Eine Multi-Channel-Strategie beschreibt den systematischen Einsatz mehrerer Vertriebskanäle parallel – mit dem Ziel, die Reichweite zu vergrößern, Kunden dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten, und die Conversion-Raten zu erhöhen.
Ziele der Multi-Channel-Strategie:
Mehr Kundenkontakte und Umsatzpotenziale
Risikostreuung durch kanalübergreifende Präsenz
Verbesserung des Kundenerlebnisses
Steigerung der Markenbekanntheit
Beispiel: Ein Modehaus verkauft über den eigenen Shop, sowie Amazon und stationäre Ladengeschäfte – und spricht damit unterschiedliche Zielgruppen an.
Cross-Channel und Omnichannel – die Weiterentwicklungen
Multi-Channel ist die Basis – doch viele Unternehmen gehen einen Schritt weiter:
Cross-Channel
Die Kanäle sind miteinander verknüpft. Ein Kunde bestellt z. B. online und holt das Produkt im Laden ab („Click & Collect“). Oder er erhält bei einem abgebrochenen Online-Kauf eine personalisierte E-Mail mit Gutschein.
Omnichannel
Hier steht der Kunde im Zentrum, nicht der Kanal. Alle Touchpoints (Shop, App, Social Media, Kundenservice etc.) sind vollständig integriert. Der Kunde erlebt die Marke als einheitlich und konsistent – egal, wo und wie er kauft.
Herausforderungen bei Multi-Channel-Strategien
Obwohl der Nutzen groß ist, bringt die Umsetzung auch Herausforderungen mit sich:
Technische Komplexität: Unterschiedliche Plattformen erfordern Schnittstellen und Systeme zur Synchronisierung von Beständen, Preisen und Kundendaten.
Marketingkosten: Je mehr Kanäle, desto höher der Aufwand für Werbekampagnen, Content-Produktion und Pflege.
Kanal-Konflikte: Eigener Shop vs. Amazon? Preisunterschiede oder unterschiedliche Lieferzeiten können für Unzufriedenheit sorgen.
Logistik & Retouren: Eine durchdachte Infrastruktur ist notwendig, um kanalübergreifend zuverlässig zu liefern und Rücksendungen effizient zu bearbeiten.
Best Practices für eine erfolgreiche Multi-Channel-Strategie
Zielgruppenorientierte Kanalauswahl: Nicht jeder Kanal ist für jedes Produkt oder jede Zielgruppe geeignet. Beispiel: TikTok hat eine jüngere Nutzergruppe als Facebook.
Zentrale Datenbasis: Ein ERP- oder PIM-System hilft, alle Produkt-, Kunden- und Lagerdaten synchron zu halten.
Konsistentes Branding: Visuelle Gestaltung, Sprache und Serviceversprechen sollten kanalübergreifend einheitlich sein.
Monitoring & Optimierung: Analysetools helfen dabei, die Performance der einzelnen Kanäle zu messen und gezielt zu verbessern.
Automatisierung nutzen: Chatbots können den Aufwand im Vorfeld eines Kaufs reduzieren und die Verweildauer der Besucher einer Website erhöhen,
Fazit
Wer Kunden dort abholt, wo sie sich tatsächlich aufhalten – sei es auf der eigenen Website, im eigenen Shop, auf Amazon oder in sozialen Netzwerken – erhöht seine Umsatzchancen. Entscheidend ist jedoch nicht die bloße Präsenz, sondern die möglichst nahtlosen Verknüpfung der Kanäle.
Der E-Commerce ist heute ein komplexes Ökosystem, in dem verschiedenste Akteure und Unterstützer – sogenannte Enabler – eine zentrale Rolle spielen. Vom Produkthersteller bis zum Zahlungsdienstleister, vom Marktplatzbetreiber bis zum Fulfillment-Partner: Alle Beteiligten tragen auf unterschiedliche Weise zum Funktionieren des digitalen Handels bei. Wer den E-Commerce verstehen oder selbst ein Onlinegeschäft betreiben möchte, sollte wissen, wer die zentralen Akteure sind – und welche Enabler im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf sorgen.
Die Hauptakteure im E-Commerce
Die primären Akteure sind jene, die direkt am Verkaufsprozess beteiligt sind – entweder als Anbieter oder als Käufer.
Hersteller
Hersteller produzieren Waren, die sie direkt (D2C, über Marktplätze (D2C) oder über Einzelhändler (B2B) verkaufen.
Händler
Onlinehändler betreiben eigene Shops oder verkaufen über Marktplätze. Sie können, müssen aber nicht Hersteller ihrer Produkte sein.
Verbraucher
Verbraucher sind die End-Abnehmer des E-Commerce. Ihr Kaufverhalten, ihre Erwartungen an Service, Lieferung und Preisgestaltung beeinflussen die Marktmechanismen.
Geschäftskunden
Im B2B-Bereich treten Geschäftskunden auf, die andere Anforderungen an Bestellprozesse, Mengenrabatte und Lieferkonditionen haben.
Shopsystem-Anbieter
Anbieter von Shop-Lösungen wie Shopify, WooCommerce oder Shopware, die Händlern ermöglichen, eigenständige Onlineshops zu betreiben. Sie bieten Shop-Software, Zahlungsintegration und Schnittstellen zu anderen Systemen, zum Beispiel zu Versanddienstleistern.
Marktplatzbetreiber
Plattformen wie Amazon, eBay oder Etsy stellen Händlern eine Verkaufsinfrastruktur zur Verfügung. Sie übernehmen die Reichweite, teilweise auch Logistik und Kundenservice – verlangen dafür aber Gebühren und setzen eigene Regeln.
Die Enabler des E-Commerce
Enabler sind jene Dienstleister und Technologien, die den Onlinehandel möglich machen, optimieren und skalierbar gestalten. Sie sind oft nicht direkt sichtbar, aber entscheidend für den reibungslosen Ablauf.
Zahlungsdienstleister (Payment Provider)
Anbieter wie PayPal, Stripe oder Mollie ermöglichen sichere und komfortable Onlinezahlungen. Die Payment Provider wickeln die Zahlungen automatisiert ab.
Logistik- und Fulfillment-Dienstleister
Unternehmen wie DHL, UPS, Hermes, aber auch spezialisierte Anbieter wie Amazon FBA (Fulfillment by Amazon) übernehmen Lagerung, Verpackung und Versand. Sie ermöglichen skalierbare Lieferprozesse. Achtung: Die Auslagerung solcher Prozesse hat nicht nur Vorteile. Stichwörter: „Betriebsspionage“ durch Amazon und Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit bei Störungen im Ablauf.
Achtung: Die Hoster bezahlen gerne dafür, um auf solchen Listen zu erscheinen.
Plugin-Hersteller
Plugin-Hersteller bauen zum Beispiel Schnittstellen zwischen Shopsystemen und Hersteller. Beispiel: Print on Demand – Plugins für WooCommerce. Achtung: Nicht jedes Plugin funktioniert reibungslos!
Datenanalyse-Dienste
Datenanalyse-Deinste, zum Beispiel Matomo oder Google Analytics.
Dienstleister im Bereich Recht (z. B. Händlerbund, IT-Recht Kanzlei) oder Steuerberatung (speziell auf Onlinehandel spezialisiert) sorgen für rechtliche Sicherheit – insbesondere bei internationalem Handel, DSGVO, Widerrufsrecht und Umsatzsteuerregelungen.
Kooperation als Erfolgsfaktor
Im E-Commerce kann niemand alles alleine leisten. Der Erfolg eines Onlinegeschäfts hängt stark davon ab, wie gut Händler mit ihren Enablern zusammenarbeiten. Die Wahl der richtigen Partner entscheidet über Effizienz, Skalierbarkeit und letztlich auch über die Kundenzufriedenheit.
Beispiele erfolgreicher Kooperationen:
Ein Start-up nutzt WooCommerce und Stripe, um online zu verkaufen und viele Zahlungsarten abzudecken.
Ein Hersteller arbeitet mit Amazon FBA, um Lagerung und Versand auszulagern und international zu liefern.
Ein mittelständisches B2B-Unternehmen nutzt B2B Market, um rollenbasierte Preise anbieten zu können.
Tipp:
E-Commerce ist Teamarbeit. Neben Händler und Kunden wirken eine Vielzahl an Dienstleistern und Technologien im Hintergrund, um den Onlinehandel möglich zu machen. Wer die für das eigene Geschäftsmodell relevanten Akteure kennt und mit den richtigen Enablern arbeitet, legt den Grundstein für den geschäftlichen Erfolg. Wer mit den falschen oder zu vielen Enablern kooperiert, kann leicht den Überblick verlieren.
Der E-Commerce hat sich von der Nische zur Selbstverständlichkeit gewandelt. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch die Einschränkungen des stationären Handels während der Jahre 2020 bis 2022. Stichwort: Corona.
Wo 2020 noch eine Telefonnummer oder eine handgeschrieben E-Mailadresse im Schaufenster platziert war, ist heute eine Shopadresse zu sehen. Zugegeben, noch nicht überall, aber das kann ja noch werden.
Entscheidend für das Wachstum des E-Commerce sind die Rahmenbedingungen für die verschiedenen Geschäftsmodelle.
Geschäftsmodelle im E-Commerce
Der E-Commerce bietet eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, die sich je nach Zielgruppe, Produkt und Strategie unterscheiden. Im Folgenden sind die wichtigsten Modelle dargestellt:
B2C – Business to Consumer
Beim B2C-Modell verkaufen Unternehmen direkt an Endverbraucher. Dies ist die bekannteste Form des E-Commerce. Typisch sind Onlineshops wie Notebooksbilliger, Zalando oder MediaMarkt. Erfolgsfaktoren:
Bekanntheit der Marke.
Vertrauen in die Marke.
Usability (Benutzerfreundlichkeit) des Onlineshops.
Integration mit dem stationären Handel. Stichwort: Omnichannel<
B2B – Business to Business
Die Großhandels-Plattform WLW (Wer liefert was) umfasst alle Warengruppen.
Hier erfolgt der Handel zwischen Unternehmen. Typisch sind spezialisierte Plattformen für Industriebedarf, Großhandel oder Softwarelösungen. B2B-Geschäfte zeichnen sich durch größere Bestellmengen und Mengenrabatte, gut überlegte Kaufentscheidungen und individuelle Preisgestaltung aus. Merksatz für den Einzelhandel: „Spare beim Einkauf“.
Bei diesem Modell verkaufen Privatpersonen Produkte oder Dienstleistungen untereinander, meist über Plattformen wie eBay oder Kleinanzeigenportale. Der Plattformbetreiber fungiert hier als Vermittler.
Größte Plattform in Deutschland ist kleinanzeigen.de, ehemals eBay Kleinanzeigen. Die Plattform gehört heute zur norwegischen Adevinta-Gruppe, die wiederum mit 33 Prozent an eBay beteiligt ist.
D2C – Direct to Consumer
Der Hersteller Ravensburger verkauft direkt an Endkunden.
Viele Hersteller umgehen heute die Zwischenhändler und verkaufen direkt an Endkunden, meist über eigene Onlineshops. Dieses Modell erlaubt eine engere Kundenbindung und höhere Gewinnmargen. Beispiel: Der Spieleverlag Ravensburger.
Plattform-Modelle und Marktplätze
Amazon, eBay oder Etsy bieten professionellen Händlern (und Privatpersonen) eine Infrastruktur, um Produkte zu verkaufen. Diese Plattformen stellen Technik zur Verfügung, verlangen aber Provisionen und zusätzliche Gebühren für die Erhöhung der Reichweite auf der jeweiligen Plattform.
Der Amazon Marketplace
Der Amazon Marketplace ist ein E-Commerce-Marktplatz, auf dem Drittanbieter (Verkäufer) ihre Produkte neben den Angeboten von Amazon selbst verkaufen können. Käufer können auf dem Marketplace von verschiedenen Verkäufern Produkte auswählen und direkt über die Amazon-Plattform bestellen
Arten von Amazon-Marketplace-Verkäufern
Gewerbliche Verkäufer: Unternehmen, die Produkte professionell bei Amazon verkaufen.
Individuelle Verkäufer: Leute, die gelegentlich Artikel verkaufen, nicht als Geschäft.
Kunden zahlen regelmäßig (z. B. monatlich) für den Zugriff auf Produkte oder Dienstleistungen. Beispiele sind Streamingdienste, Software-Abos oder „Subscription Boxes“.
Wie gut ist die Schnittstelle zwischen dem Print on Demand-Anbieter und meinem (!) Shopsystem?
Wo befinden sich die Logistikzentren eines Print on Demand-Anbieters? Aus welchem Land wird die Ware versendet? Wichtig sind die Standorte für Steuern und Zölle!
Händler verkaufen Produkte, ohne sie selbst zu lagern. Die Bestellung wird direkt vom Lieferanten an den Kunden versendet. Vorteil: geringes Risiko. Nachteil: eingeschränkte Kontrolle über Qualität und Versand.
Collaborative Consumption – Die Zukunft des Teilens
Die Art, wie Menschen konsumieren, verändert sich grundlegend. Weg von Besitz, hin zu Zugang. Dieser Wandel wird durch das Konzept des Collaborative Consumption – zu Deutsch: kollaborativer Konsum – getragen. Dabei geht es um das gemeinsame Nutzen von Ressourcen statt individuellen Besitz. Plattformen wie Airbnb, Uber oder nebenan.de sind bekannte Beispiele dieses Trends, der nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Potenziale bietet.
Was ist Collaborative Consumption?
Collaborative Consumption beschreibt ein soziales und wirtschaftliches Modell, bei dem Güter und Dienstleistungen gemeinschaftlich genutzt, getauscht, vermietet oder geteilt werden. Die Idee ist nicht neu – Carsharing oder Bibliotheken sind klassische Vorläufer – doch durch digitale Plattformen erlebt das Konzept eine globale Renaissance.
Die drei Hauptformen sind:
Product Service Systems: Produkte werden als Dienstleistung angeboten (z. B. Carsharing, Werkzeugverleih).
Redistribution Markets: Weitergabe nicht mehr genutzter Güter (z. B. eBay, Vinted).
Collaborative Lifestyles: Gemeinsame Nutzung immaterieller Ressourcen (z. B. Co-Working, Couchsurfing).
Treiber des kollaborativen Konsums
a) Digitalisierung
Digitale Plattformen ermöglichen die einfache Vernetzung von Angebot und Nachfrage. Bewertungssysteme schaffen Vertrauen zwischen Fremden, was kollaborative Nutzung überhaupt erst praktikabel macht.
b) Nachhaltigkeitsbewusstsein
Immer mehr Menschen hinterfragen den Konsum auf Kosten von Umwelt und Gesellschaft. Teilen statt Besitzen wird als Beitrag zu einem verantwortungsvollen Lebensstil gesehen.
c) Wirtschaftliche Faktoren
Gerade in Krisenzeiten wächst die Attraktivität von Modellen, die Geld sparen oder zusätzliche Einnahmen ermöglichen. Collaborative Consumption kann zur ökonomischen Resilienz beitragen.
Beispiele für Collaborative Consumption
Bereich
Beispiel
Beschreibung
Mobilität
BlaBlaCar, Share Now
Mitfahrgelegenheiten und Carsharing
Wohnen
Airbnb, Couchsurfing
Temporäre Zimmervermietung oder kostenlose Gastfreundschaft
Arbeitswelt
WeWork, betahaus
Gemeinsame Nutzung von Büroräumen (Co-Working)
Haushalt & Freizeit
nebenan.de, Tool Libraries
Nachbarschaftshilfe, gemeinschaftliche Nutzung von Werkzeugen, Geräten etc.
Kleidung
Vinted, Kleidertausch
Secondhand-Mode oder Kleidertausch-Plattformen
Chancen und Vorteile
Ressourcenschonung: Weniger Produktion durch effizientere Nutzung vorhandener Güter.
Soziale Vernetzung: Fördert Gemeinschaft und Vertrauen im lokalen Umfeld.
Kostenersparnis: Nutzer sparen Geld, Anbieter können Einkommen generieren.
Innovation und Vielfalt: Neue Geschäftsmodelle und kreative Nutzungskonzepte entstehen.
Herausforderungen und Kritik
Regulierung: Viele Modelle bewegen sich in rechtlichen Grauzonen (z. B. bei Airbnb oder Uber).
Arbeitsrechte: Plattformarbeit kann prekäre Beschäftigungsverhältnisse fördern.
Kommerzialisierung: Aus ursprünglichen Tauschmodellen entstehen oft profitorientierte Plattformen.
Vertrauensprobleme: Sicherheit und Datenschutz bleiben zentrale Themen.
Ausblick: Wird Teilen das neue Haben?
Collaborative Consumption ist mehr als ein Trend – es ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Paradigmenwechsels. Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Urbanisierung wird das gemeinsame Nutzen von Gütern zunehmend an Bedeutung gewinnen. Besonders in Städten mit begrenztem Raum und hoher Mobilität bietet das Modell viele Vorteile.
Allerdings hängt der nachhaltige Erfolg von kollaborativem Konsum stark davon ab, wie fair, transparent und inklusiv die zugrunde liegenden Plattformen und Geschäftsmodelle gestaltet sind.
Fazit
Collaborative Consumption steht für einen intelligenten, sozialen und ressourcenschonenden Umgang mit Konsumgütern. Er verbindet technologische Innovation mit alten Werten wie Teilen, Vertrauen und Gemeinschaft. Wenn dieser Ansatz bewusst und fair weiterentwickelt wird, kann er einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft leisten.
Rahmenbedingungen des E-Commerce
Neben der Wahl des Geschäftsmodells müssen E-Commerce-Anbieter eine Vielzahl rechtlicher, technischer und organisatorischer Vorgaben beachten.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Impressumspflicht: Jedes geschäftsmäßige Onlineangebot benötigt ein rechtssicheres Impressum mit vollständigen Unternehmensdaten. Achtung: Für den Gesetzgeber sind über 99 % aller Websites in irgendeiner Weise mit kommerziellen Interessen verbunden. Auch Websites ohne Shopfunktion und Präsenzen gemeinnütziger Organisationen benötigen ein rechtskonformes Impressum!
Datenschutz (DSGVO): Der Schutz personenbezogener Daten ist in Europa gesetzlich geregelt. Websitebesucher müssen über die Datennutzung informiert und ihre Zustimmung eingeholt werden, insbesondere bei der Auftragsdatenverarbeitung (AV).
Widerrufsrecht: Verbraucher haben bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von mindestens 14 Tagen. Eine Belehrung der Verbraucher über das Widerrufsrecht ist Pflicht.
AGB: Allgemeine Geschäftsbedingungen regeln Rechte und Pflichten beider Parteien, müssen jedoch verständlich und rechtlich zulässig sein. Bei der Ausgestaltung der AGB setzt der Gesetzgeber Schranken.
Produktinformationen: Klare, wahrheitsgemäße Angaben zu Produkten.
Klare Angaben zu Lieferzeiten, Versandkosten und weiteren Gebühren.
Preisangabenverordnung (PAngV): Preise müssen inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten angegeben werden. Grundpreise (z. B. €/kg) sind bei vielen Produkten verpflichtend.
Transparenz von Bewertungen: Es besteht die Pflicht, über das Zustandekommen von Produktbewertungen zu informieren.
Barrierefreiheit: Websites müssen ab dem 28. Juni für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich sein. Informationen zum BFSG.
Responsible Webdesign
Mobile Optimierung: Ein Großteil der Nutzer kauft per Smartphone – Shops müssen mobil benutzerfreundlich sein.
Steuerliche Aspekte
Umsatzsteuer: Onlinehändler müssen die jeweils gültige Mehrwertsteuer berechnen und abführen. Bei grenzüberschreitendem Handel gelten spezielle Regelungen (z. B. OSS-Verfahren in der EU).
Buchführungspflicht: Alle Einnahmen und Ausgaben müssen korrekt dokumentiert werden. Kompliziert wird die Buchführung bei der Inanspruchnahme von Fulfillment-Dienstleistern, die Logistikzentren im Ausland betreiben, zum Beispiel Amazon Fulfillment. Hier sind Unternehmen auf einen spezialisierten Steuerberater angewiesen.
Kleinunternehmen
Für Kleinunternehmen (bis 25.000 € Umsatz pro Jahr) gilt keine Umsatzsteuer-Pflicht.
Achtung: Der Kleinunternehmer-Status wird vom Finanzamt „verliehen“.
Bei der Unternehmensgründung (und später) besteht die Möglichkeit, auf den Kleinunternehmerstatus zu verzichten, trotz Unterschreitung der Umsatzgrenze.
Im Shop müssen Kleinunternehmen auf ihren Status hinweisen (§ 19 UStG).
Zahlungsabwicklung
Einbindung von Zahlungsdienstleistern wie PayPal, Stripe oder Mollie.
Sichere Zahlungsabwicklung: SSL-Verschlüsselung!
Kundenservice
Professioneller Umgang mit Retouren.
Kundenservice: Rückfragen und Beschwerden müssen professionell abgewickelt werden.
Online-Marketing im E-Commerce
Ein Ladengeschäft hat, je nach Lage, auch Laufkundschaft. Im E-Commerce gelten andere Bedingungen. Ohne SEO- und Marketingmaßnahmen bleibt ein Onlineshop im Internet unsichtbar. Wichtige Instrumente sind:
Suchmaschinenoptimierung (SEO): Bessere Sichtbarkeit bei Google, Bing und anderen Suchmaschinen.
Suchmaschinenwerbung (SEA): Bezahlte Anzeigen, z. B. über Google Ads.
E-Mail-Marketing: Kundenbindung durch Newsletter.
Social Media Marketing: Nutzung von Plattformen wie Instagram (zum Branding, also der Markenbildung) oder YouTube (um Traffic auf den eigenen Onlineshop umzuleiten).
Dienstleister für den Onlinehandel
„Käufersiegel“ vom Händlerbund
„Trustbadge“ von Trusted Shops
Vertrauen aufbauen: Vertrauen entsteht zum Beispiel durch gut gepflegte Social-Media-Präsenzen, durch einen angeschlossenen Blog, durch Kundenbewertungen oder durch „Badges“, also Siegel.
Wer erfolgreich im E-Commerce starten möchte, sollte folgende Punkte beachten:
Zielgruppenanalyse: Wer sind meine Kunden und was erwarten sie?
Produktstrategie: Was macht mein Angebot besonders oder einzigartig? Tipp: Biete etwas an, was es auf Amazon nicht zu kaufen gibt.
Benutzerfreundlichkeit: Der Onlineshop sollte möglichst intuitiv bedienbar sein. Die Auswahl des richtigen Shopsystems ist dabei die wichtigste Weichenstellung.
Tipps
Die Wahl des passenden Geschäftsmodells und das Verständnis der Rahmenbedingungen sind zentrale Voraussetzungen für den Erfolg im E-Commerce.
Im E-Commerce ist es verhältnismäßig einfach, nicht nur das Sortiment, sondern auch das bestehende Geschäftsmodell zu erweitern, zum Beispiel durch den Einstieg ins B2B-Geschäft.
Im 20. Jahrhundert war der Fernhandel vor allem durch Katalogbestellungen und Telefonate geprägt. Kunden konnten bequem von zu Hause aus Produkte bestellen, ohne in ein Geschäft gehen zu müssen. Diese Art des Einkaufens bot Komfort und eine größere Auswahl. Doch der Quelle-Katalog, das in Deutschland meistgelesene Buch des 20. Jahrhunderts, wird nicht mehr gedruckt. Heute wird nicht mehr im Katalog geblättert, es wird online bestellt.
Die Amazon-Story
Das Unternehmen Amazon.com, Inc. wurde 1994 durch den US-amerikanischen UnternehmerJeff Bezos (*1964) gegründet. Heute beschäftigt Amazon weltweit etwa 88.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Was ist E-Commerce?
Der E-Commerce – kurz für Electronic Commerce – bezeichnet den elektronischen Handel mit Waren und Dienstleistungen über das Internet.
Welche Vorteile bietet der E-Commerce?
Für Unternehmen jeder Größe bietet der E-Commerce eine Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen.
Für den stationären Handel, den „Laden ums Eck“, sichert der E-Commerce bei steigenden Mieten die Existenz. Der Onlinehandel zerstört also nicht das Ladengeschäft, er trägt zum Überleben bei!
Dienstleister (Ärzte, Therapeuten, Nachhilfeanbieter, Musiklehrer, Friseure, Yogastudios …) schließen via E-Commerce Verträge und wickeln Zahlungen ab. Und zwar, bevor der Kunde die Leistungen in Anspruch nimmt.
Um Kunden zu gewinnen und effizient zu wirtschaften, brauchen Shopbetreiber ein solides Wissen über die Regeln im E-Commerce. Zwischen welchen „Handelspartnern“ findet E-Commerce überhaupt statt?
E-Commerce – wer handelt mit wem?
Plakat im Schaufenster des stationären Handels.
E-Commerce umfasst geschäftliche Transaktionen, die online stattfinden, also via Email, Onlineshop, Marktplatz oder App. Je nach Beteiligten kann der E-Commerce in folgende Kategorien unterteilt werden:
B2C (Business-to-Consumer): Unternehmen verkaufen direkt an Verbraucher.
B2B (Business-to-Business): Handel zwischen Unternehmen.
C2C (Consumer-to-Consumer): Handel zwischen Privatpersonen, z. B. über Marktplätze wie eBay oder kleinanzeigen.de
D2C (Direct-to-Consumer): Hersteller verkaufen direkt an Verbraucher.
Technische Voraussetzungen
Ein großer Teil des B2C-Handels findet über Onlineshops statt. Für den Betrieb eines Onlineshops ist ein Shopsystem nötig. Drei populäre Shopsysteme sind WooCommerce, Shopify und Shopware.
Neben der Shop-Software sind diese weiteren technischen Voraussetzungen notwendig:
Domain: Eine eigene Webadresse wird auch als Domain bezeichnet. Zur Verfügung gestellt wird die Domain, wie auch der zugehörige Webspace, von einem Hoster. Große Unternehmen wie verfügen über eigene Server. Amazon geht noch einen Schritt weiter und ist mit AWS (Amazon Webservice) auch Anbieter von Servern für andere Unternehmen.
Zahlungssysteme: Weit verbreitete Zahlungsmethoden sind zum Beispiel PayPal, die Kreditkarte, Klarna und Apple Pay.
Buchhaltung und Warenwirtschaft: Je nach Shopsystem sind Funktionen für Buchhaltung und Warenwirtschaft bereits integriert oder müssen über eine Schnittstelle angebunden werden.
Logistik & Fulfillment
Ein zentraler Bestandteil des E-Commerce ist die Logistik. Kunden erwarten eine schnelle, sichere und transparente Lieferung. Zu den Aufgaben von Shopbetreibern gehören :
Lagerhaltung: Eigene Lager oder Outsourcing an Fulfillment-Dienstleister.
Zusammenarbeit mitVersandpartnern: Kooperation mit Versanddienstleistern wie zum Beispiel DHL, UPS oder Hermes.
Retourenmanagement: Organisation der Prozesse für Rücksendungen und Rückerstattungen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Onlinehändler müssen zahlreiche gesetzliche Vorschriften beachten:
Impressumspflicht: Transparente Angaben zum Unternehmen. Empfehlenswert ist eine Impressumsseite.
Datenschutz (DSGVO): Umgang mit personenbezogenen Daten (wozu auch die IP-Adresse zählt, also die Einwahlnummer ins Internet).
Widerrufsrecht: Kunden im EU-Raum steht bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Das Widerrufsrecht kann der Kunde unabhängig vom Gewährleistungsrecht in Anspruch nehmen.
Informationspflichten: Klare und vollständige Produktbeschreibungen und Preisangaben. Versandkosten und Lieferzeiten müssen angegeben werden.
AGB: Keine Pflichtangabe, aber trotzdem empfehlenswert, um beispielsweise Unklarheiten zum Zeitpunkt des Vertragsabschluss zu vermeiden
In gängigen Shopsystemen wie WooCommerce, Shopify oder Shopware sind für die Pflichtinformationen die entsprechenden Seiten vorgesehen und teilweise in den Bestellprozess eingebunden, zum Beispiel durch eine Checkbox „Ich habe die AGB gelesen“. Achtung: Für WooCommerce ist dazu ein Eindeutschungs-Addon wie German Market oder Germanized notwendig.