1. E-Commerce – Grundlagen

Vom Versandkatalog zum Onlineshop. Wie aus dem Fernhandel der E-Commerce wurde.

Die Anfänge des Fernhandels

Im 20. Jahrhundert war der Fernhandel vor allem durch Katalogbestellungen und Telefonate geprägt. Kunden konnten bequem von zu Hause aus Produkte bestellen, ohne in ein Geschäft gehen zu müssen. Diese Art des Einkaufens bot Komfort und eine größere Auswahl. Doch der Quelle-Katalog, das in Deutschland meistgelesene Buch des 20. Jahrhunderts, wird nicht mehr gedruckt. Heute wird nicht mehr im Katalog geblättert, es wird online bestellt.

Die Amazon-Story

Das Unternehmen Amazon.com, Inc. wurde 1994 durch den US-amerikanischen UnternehmerJeff Bezos (*1964) gegründet. Heute beschäftigt Amazon weltweit etwa 88.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Was ist E-Commerce?

Der E-Commerce – kurz für Electronic Commerce – bezeichnet den elektronischen Handel mit Waren und Dienstleistungen über das Internet.

Welche Vorteile bietet der E-Commerce?

  • Für Unternehmen jeder Größe bietet der E-Commerce eine Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen.
  • Für den stationären Handel, den „Laden ums Eck“, sichert der E-Commerce bei steigenden Mieten die Existenz. Der Onlinehandel zerstört also nicht das Ladengeschäft, er trägt zum Überleben bei!
  • Dienstleister (Ärzte, Therapeuten, Nachhilfeanbieter, Musiklehrer, Friseure, Yogastudios …) schließen via E-Commerce Verträge und wickeln Zahlungen ab. Und zwar, bevor der Kunde die Leistungen in Anspruch nimmt.

Eine Liste von Geschäftsmodellen, die sich im E-Commerce realisieren lassen: Geschäftsmodelle-Übersicht

Um Kunden zu gewinnen und effizient zu wirtschaften, brauchen Shopbetreiber ein solides Wissen über die Regeln im E-Commerce.
Zwischen welchen „Handelspartnern“ findet E-Commerce überhaupt statt?


E-Commerce – wer handelt mit wem?

E-Commerce umfasst geschäftliche Transaktionen, die online stattfinden, also via Email, Onlineshop, Marktplatz oder App. Je nach Beteiligten kann der E-Commerce in folgende Kategorien unterteilt werden:

  • B2C (Business-to-Consumer): Unternehmen verkaufen direkt an Verbraucher.
  • B2B (Business-to-Business): Handel zwischen Unternehmen.
  • C2C (Consumer-to-Consumer): Handel zwischen Privatpersonen, z. B. über Marktplätze wie eBay oder kleinanzeigen.de
  • D2C (Direct-to-Consumer): Hersteller verkaufen direkt an Verbraucher.

Technische Voraussetzungen

Ein großer Teil des B2C-Handels findet über Onlineshops statt. Für den Betrieb eines Onlineshops ist ein Shopsystem nötig. Drei populäre Shopsysteme sind WooCommerce, Shopify und Shopware.

Shopsystem WooCommerce:

Shopsystem Shopify:

Shopsystem Shopware:

Neben der Shop-Software sind diese weiteren technischen Voraussetzungen notwendig:

  • Domain: Eine eigene Webadresse wird auch als Domain bezeichnet. Zur Verfügung gestellt wird die Domain, wie auch der zugehörige Webspace, von einem Hoster. Große Unternehmen wie verfügen über eigene Server. Amazon geht noch einen Schritt weiter und ist mit AWS (Amazon Webservice) auch Anbieter von Servern für andere Unternehmen.
  • Zahlungssysteme: Weit verbreitete Zahlungsmethoden sind zum Beispiel PayPal, die Kreditkarte, Klarna und Apple Pay.
  • Buchhaltung und Warenwirtschaft: Je nach Shopsystem sind Funktionen für Buchhaltung und Warenwirtschaft bereits integriert oder müssen über eine Schnittstelle angebunden werden.

Logistik & Fulfillment

Ein zentraler Bestandteil des E-Commerce ist die Logistik. Kunden erwarten eine schnelle, sichere und transparente Lieferung. Zu den Aufgaben von Shopbetreibern gehören :

  • Lagerhaltung: Eigene Lager oder Outsourcing an Fulfillment-Dienstleister.
  • Zusammenarbeit mit Versandpartnern: Kooperation mit Versanddienstleistern wie zum Beispiel DHL, UPS oder Hermes.
  • Retourenmanagement: Organisation der Prozesse für Rücksendungen und Rückerstattungen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Onlinehändler müssen zahlreiche gesetzliche Vorschriften beachten:

  • Impressumspflicht: Transparente Angaben zum Unternehmen. Empfehlenswert ist eine Impressumsseite.
  • Datenschutz (DSGVO): Umgang mit personenbezogenen Daten (wozu auch die IP-Adresse zählt, also die Einwahlnummer ins Internet).
  • Widerrufsrecht: Kunden im EU-Raum steht bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Das Widerrufsrecht kann der Kunde unabhängig vom Gewährleistungsrecht in Anspruch nehmen.
  • Informationspflichten: Klare und vollständige Produktbeschreibungen und Preisangaben. Versandkosten und Lieferzeiten müssen angegeben werden.
  • AGB: Keine Pflichtangabe, aber trotzdem empfehlenswert, um beispielsweise Unklarheiten zum Zeitpunkt des Vertragsabschluss zu vermeiden

In gängigen Shopsystemen wie WooCommerce, Shopify oder Shopware sind für die Pflichtinformationen die entsprechenden Seiten vorgesehen und teilweise in den Bestellprozess eingebunden, zum Beispiel durch eine Checkbox „Ich habe die AGB gelesen“. Achtung: Für WooCommerce ist dazu ein Eindeutschungs-Addon wie German Market oder Germanized notwendig.


Aufgaben zu Lektion 1

  • Das Plugin WooCommerce installieren
  • Ein Produkt anlegen
  • Produktbild und Produktgalerie anlegen
  • Produktbeschreibungen (lang und kurz) anlegen
  • Ein Bild in die Produktbeschreibung einfügen
  • Einen Preis hinzufügen
  • Produktkategorien anlegen und Produkten zuweisen
  • Das Shoptheme Storefront installieren und aktivieren
  • Ein Maintenance-Plugin installieren und den Wartungsmodus aktivieren

Weitere Aufgaben:

  • Newsletter gestalten
  • Social Media Posts kreieren
  • Blogartikel verfassen

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