1. E-Commerce – die Basics

Vom Versandkatalog zum E-Commerce

Quelle-Katalog
Bildquelle: Fürth-Wiki Lizenz: CC BY-SA 3.0

Den Quelle-Katalog, das in Deutschland meistgelesene Buch des 20. Jahrhunderts, gibt es nicht mehr. Heute wird nicht mehr im Katalog geblätter, es wird online bestellt.

Der E-Commerce – kurz für Electronic Commerce – bezeichnet den elektronischen Handel mit Waren und Dienstleistungen über das Internet. Was in den 1990er Jahren in Hinterhöfen begann, hat sich heute zu einem globalen Milliardenmarkt entwickelt.

  • Für Unternehmen jeder Größe bietet der E-Commerce eine Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen.
  • Für den stationären Handel (den „Laden ums Eck“) kann der E-Commerce bei steigenden Mieten die Existenz sichern. Der Onlinehandel zerstört also nicht unbedingt das Ladengeschäft, er kann auch zum Überleben beitragen!
  • Dienstleister (Ärzte, Therapeuten, Nachhilfeanbieter, Musiklehrer, Friseure, Yogastudios …) können via E-Commerce Verträge abschließen und Zahlungen abwickeln. Und zwar, bevor der Kunde die Leistungen in Anspruch nimmt.

Liste von Geschäftsmodellen, die sich im E-Commerce realisieren lassen: Geschäftsmodelle-Übersicht

Um Kunden zu gewinnen und effizient zu wirtschaften, braucht es ein solides Knowhow. Doch zunächst: zwischen welchen „Handelspartnern“ findet E-Commerce statt?


E-Commerce – wer mit wem?

Shoppen auf Knopfdruck
Plakat im Schaufenster des stationären Handels.

E-Commerce umfasst geschäftliche Transaktionen, die online stattfinden, also via Email, Website mit Shopfunktion, App oder Social-Media-Netzwerk. Je nach Beteiligten kann der E-Commerce in folgende Kategorien unterteilt werden:

  • B2C (Business-to-Consumer): Unternehmen verkaufen direkt an Endverbraucher.
  • B2B (Business-to-Business): Der Handel findet zwischen Unternehmen statt.
  • C2C (Consumer-to-Consumer): Privatpersonen handeln untereinander (z. B. über Plattformen wie eBay).
  • D2C (Direct-to-Consumer): Hersteller verkaufen direkt an Konsumenten, ohne Zwischenhändler.

Technische Voraussetzungen

Shopsystem WooCommerce:

WooCommerce Logo

Shopsystem Shopify:

Shopify Logo

Shopsystem Shopware:

Shopware Logo

Für den Betrieb eines eigenen Onlineshops sind bestimmte technische Voraussetzungen nötig:

  • Onlineshop-System: Die Plattform, auf der Produkte präsentiert und verkauft werden, zum Beispiel Shopify, WooCommerce oder Shopware.
    Vergleich: WooCommerce vs Shopify.
  • Zahlungssysteme: Integration von Zahlungsmethoden wie PayPal, Kreditkarte oder Klarna.
  • Buchhaltung und Warenwirtschaft (CMS): Je nach Shopsystem sind Buchhaltung und Warenwirtschaft bereits integriert oder müssen über eine Schnittstelle angebunden werden.
  • Hosting & Domain: Eine verlässlicher Server bei einem Hoster und eine eigene Webadresse (Domain). Große Unternehmen wie verfügen über eigene Server. Amazon geht noch einen Schritt weiter und ist mit AWS (Amazon Webservice) auch Anbieter von Servern für andere Unternehmen.

Logistik & Fulfillment

Ein zentraler Bestandteil des E-Commerce ist die Logistik. Kunden erwarten eine schnelle, sichere und transparente Lieferung. Dazu gehören:

  • Lagerhaltung: Eigene Lager oder Outsourcing an Fulfillment-Dienstleister.
  • Versandpartner: Kooperation mit Versanddienstleistern (DHL, UPS, Hermes etc.).
  • Retourenmanagement: Reibungslose Prozesse für Rücksendungen und Rückerstattungen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Onlinehändler müssen zahlreiche gesetzliche Vorschriften beachten, darunter beispielsweise

  • Impressumspflicht: Transparente Angaben über das Unternehmen.
  • Datenschutz (DSGVO): Umgang mit personenbezogenen Daten (wozu auch die IP-Adresse zählt, also die Einwahlnummer ins Internet).
  • Widerrufsrecht: Kunden im EU-Raum steht bei Onlinekäufen ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Das Widerrufsrecht kann der Kunde unabhängig vom Gewährleistungsrecht in Anspruch nehmen.
  • Informationspflichten: Klare und vollständige Produktbeschreibungen und Preisangaben. Versandkosten und Lieferzeiten müssen angegeben werden.
  • AGB: Keine Pflichtangabe, aber trotzdem empfehlenswert, um beispielsweise Unklarheiten zum Zeitpunkt des Vertragsabschluss zu vermeiden

In gängigen Shopsystemen wie WooCommerce, Shopify oder Shopware sind für die Pflichtinformationen die entsprechenden Seiten vorgesehen und teilweise in den Bestellprozess eingebunden, zum Beispiel durch eine Checkbox „Ich habe die AGB gelesen“. Achtung: Für WooCommerce ist dazu ein Eindeutschungs-Addon wie German Market oder Germanized notwendig.


Übungen

  • Das Plugin WooCommerce installieren
  • Ein Produkt anlegen
  • Produktbild und Produktgalerie anlegen
  • Produktbeschreibungen (lang und kurz) anlegen
  • Ein Bild in die Produktbeschreibung einfügen
  • Einen Preis hinzufügen
  • Produktkategorien anlegen und Produkten zuweisen
  • Das Shoptheme Storefront installieren und aktivieren
  • Ein Maintenance-Plugin installieren und den Wartungsmodus aktivieren